Austauschschülerin

Kapitel 9

Gracie hat Spaghettis für uns alle gekocht und jetzt sitzen wir alle am Tisch zum essen. Lea und Jack flirten wie die Wilden und Melanie himmelt Ryan an. "Ihr kommt nicht wirklich zu Kyles Party oder?", fragt Ryan genervt. Ich ignoriere seine Frage gekonnt. "Lass die Mädels doch ihrem Spaß haben. Ich freu mich, wenn Lea kommt", meint Jack dazu. Gesucht und Gefunden oder wie man das sagt. Nach dem Essen räume ich alles in die Küche in die Geschirrspülmaschine. "Liebes, dass musst du nicht tun", meint Gracie. "Ich helfe wirklich gern", antworte ich darauf. "Du bist echt ne liebe", meint sie. "Darf ich Sie was fragen?", zögere ich kurz. "Na klar", sagt sie "und du kannst mich duzen", fügt sie hinzu. "Ist Ryan immer so?", frage ich sie. "Ach Liebes, er hat schlechte Erfahrungen mit Mädchen, aber das sollte er dir selbst erzählen", sagt sie. Ich bedanke mich kurz und gehe dann nach oben.

Vor meiner Tür packt mich jemand am Handgelenk und zieht mich in ein Zimmer. "Alter", stoße ich herraus und sehe Ryan. "Was soll das? Willst du dich jetzt bei meinen Freunden einschleimen?", motzt er mich an. Ich schau ihn trotzig an. "Hallo redest du auch mit mir", fragt er mich dann. "Du wolltest, dass ich so tue das wir uns nicht kennen. Was kann ich dazu, wenn dein Freund mich einlädt? Und was kann ich dafür, wenn meine mich dazu zwingen. Meinst du ich hätte nichts besseres zu tun?", fahre ich ihn an. "Was willst du besseres vorhaben, als auf eine Party der coolsten Jungs der Schule zu gehen", lacht er diesmal. "Das geht dich absolut nichts an. Kann ich jetzt gehen?", frag ich ihn. Er lässt meim Handgelenk los und ich stürme aus seinem Zimmer.

"Da bist du ja endlich. Was willst du heute anziehen?", fragt Lea mich. "Ich bleib einfach so", zucke ich mit den Achseln. "Der heisseste Typ lädt dich zu seiner Party ein und du willst in Jeans und Shirt hingehen?", ist sie schockiert. Ich muss kurz lachen. "Was denn?", fragt Melanie. "Es muss ja nicht jeder so darauf bedacht sein Jungs zu gefallen", meine ich nur und setze mich auf mein Bett. "Wenn du meinst", sagt sie.

Es klopft an der Tür und Jack kommt rein. "Seit ihr soweit?", fragt er. "Wow siehst du gut aus Lea", fügt er noch hinzu. "Viel Spaß euch. Ich bleib lieber zuhause. Ich bin müde", suche ich eine Ausrede. "Ach komm mit", meint Jack. "Ich wusste dass du dich drücken willst", grinst Lea und zieht mich vom Bett. "Aber das ist nicht drin du kommst mit", fügt sie hinzu. Nur widerwillig gehe ich mit runter. Dort wartet Ryan auch schon. "Und ihr seit euch sicher, dass ihr mit müsst", hackt er nochmal nach. "Bis auf Kate sind sich alle sicher", lacht Jack. Ryan mustert mich und dann die anderen und fängt an zu grinsen. Alle anderen Mädels sehen Partymäßig aus und ich. Aber ich will nicht mal zur Party, also was solls.

Wir laufen zu Kyles Haus. Es ist nicht weit. Von draußen hört man schon die Musik. Oh gott auf was habe ich mich bloss eingelassen? Auch alle im Haus sind 1000 Mal besser gekleidet als ich. "Kommt wir gehen tanzen", lacht Lea und schleift die anderen mit. "Ich muss auf Toilette", meine ich und auch Ryan verschwindet einfach. Ich laufe durch das Wohnzimmer und durch die Balkontür nach draußen. Dort setze ich mich auf ein schönes braunweißes Sofa.

"Hey, du bist ja da", strahlt mich Kyle an und schmeißt seine Zigarette weg. "Ja ich konnte es einrichten", meine ich. "Willst du was trinken?", fragt er. "Cola bitte", antworte ich. "Kein Alkohol?", hackt er nach. "Nein danke", meine ich. "Ich komm gleich wieder", grinst er und steht auf.
Nach fünf Minuten ist er immernoch nicht zurück und ich hole mein Handy raus, da ich mich langweile. "Hier", erschreckt mich Kyle. "Oh danke", sage ich.

Ich nippe an der Cola. "Du bist eine der Austauschschülerinnen oder?", fragt er mich. Ich nicke nur. "Und du wohnst bei Jack und Ryan?", stellt er die nächste Frage. Ich nicke wieder nur. "Und wirklich gesprächig bist du nicht so oder?", hackt er nach. "Also weisst du Ryan wird dass nicht gut finden, wenn wir reden", sage ich dann. "Und was geht ihm das an?", möchte er nun wissen. "Er ist dein Freund und ja es ist halt einfach so", meine ich nur und stehe dann auf und gehe ins Haus.

Ich schaue mich um nach meinen Freunden, aber sehe gar keinen. Auch Ryan ist spurlos verschwunden, aber der würde mich wohl auch nur anmaulen. Also beschliesse ich alleine nach Hause zu gehen. Ist ja nicht so weit. Lust hier zu bleiben habe ich auch nicht.

Nach 10 Minuten bin ich zuhause und stelle fest, dass ich keinen Schlüssel habe. Ich klingel, aber keiner macht mir auf. Na super. Ich hol mein Handy raus und wähle Jack seine Nummer. Aber und das war ja klar keiner geht ran, auch bei Lea nicht. Oh nein muss ich jetzt wirklich Ryan anrufen? Er wird mich ein Kopf kürzen. Definitiv. Ich wähle seine Nummer. Bei jedem tuten hoffe ich, dass endlich die Mailbox rangeht.
"Ja?", fragt er. "Hi, hier ist Kate. Wo ist Jack?", will ich wissen. "Keine Ahnung. Was willst du Kate?", motzt er mich an. "Ich steh vor unserer Tür und hab kein Schlüssel", erzähle ich ihm. Und was macht er? Er legt einfach auf. Hallo? Was soll das? Boa, will er mich verarschen?!

Ich setze mich auf die Treppe. Man ich will endlich ins Bett. Muss ich echt warten bis die mit der Party fertig sind. "Mensch Kate, wie kannst du einfach nach Hause laufen?", höre ich Ryans Stimme. "Du wolltest mich doch eh nicht da haben", gebe ich gereitzt zurück und stehe auf. Er schließt mir die Tür auf. "Danke", flüstere ich kleinlaut und gehe rein und laufe schnell die Treppe hoch.
"Kate du hättest nicht wegen mir gehen müssen", steht Ryan in meiner Tür. "Bin ich ja nicht, also nicht nur", grinse ich. Er kommt rein und setzt sich dann aufs Bett. "Ich hab gehört du wolltest nichtmal mit Kyle reden? Auch wegen mir?", fragt er. Ich nicke nur und schaue zu Boden. "Ich möchte jetzt schlafen", piebste ich danach. "Okay gute Nacht", sagt er dann und verschwindet.
Was sollte das jetzt? Bleibt das für immer so komisch zwischen uns?