Kapitel 11:

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"Kate", höre ich meinen Namen und neben mir hält ein Auto. "Was machst du da?", pflaumt mich Ryan an. "Ich gehe nach Hause", meine ich nur. "Steig ein", mault er mich an. Ich öffne die Tür hinten und steige ein. "Du weisst schon, dass wir alleine 10 Minuten mit dem Auto fahren", flüstert mir Jack zu. "Und?", zucke ich mit den Achseln. "Du wärst mindestens eine halbe Stunde gelaufen", sagt er dann. Ich sage nichts dazu. Zuhause steige ich aus und gehe gleich in mein Zimmer. Natürlich folgt mir Jack gleich. "Was ist los?", fragt er. "Gar nichts", antworte ich. "Ich hab dich in der Pause mit Ryan gesehen. Hat er dich geärgert?", will er wissen und wie aufs Stichwort kommt auch Ryan in mein Zimmer. "Ich hab gar nichts gemacht", verteidigt er sich gleich und ich verdrehe nur meine Augen. "Wirklich?", fragt Jack wieder. "Jaha, kann ich jetzt alleine sein?", bin ich genervt. Er nickt und lässt mich alleine. Ryan steht immer noch in meinem Zimmer. "Du bist echt sensibel", sagt er dann. "Boa nerv mich doch nicht ab", gebe ich gereizt zurück. "Zicke", murmelt er und verschwindet dann ebenfalls.

Ich hole mein Handy raus und rufe meine Mama an. "Hey Süße", begrüsst sie mich und ich muss sofort Lächeln. "Kannst du mir helfen, welche Ag's ich nehmen soll?", frage ich sie. "Na klar", antwortet sie und ich erzähle ihr von allen. "Du kannst wirklich gut tanzen und Cheerleadern wolltest du doch schon immer", sagt sie dann. Da hat sie Recht. Aber die Aufmerksamkeit. Will ich die wirklich? "Du solltest nicht zu viele machen Schatz. Du sollst auch Spaß haben und die Zeit geniessen", wendet sie ein. "Aber du weisst doch, wegen dem Stipendium soll ich welche machen. Aber ich weiss nicht wie viele. Gerade weil hier so viel angeboten wird", werde ich traurig. "Setzt dich das Stipendium zu sehr unter Druck?", möchte sie wissen. "Nein, ich will nur alles richtig machen", grinse ich. "Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen", beruhigt sie mich. Wir quatschen noch ein wenig.

Nach dem Telefonat hole ich mein Mathebuch zum üben raus. Doch keine 5 Minuten später geht schon wieder die Tür auf. "Willst du mitkommen in die Stadt Pizza essen?", fragt Jack mich. "Ne ich hab kein Hunger", antworte ich darauf. "Was machst du da?", will er dann wissen. "Wir haben keine Hausaufgaben", stellt er dann irritiert fest. "Ich will nur etwas üben", meine ich dazu. "Kate du bist doch gut in der Schule, sonst wärst du nicht hier. Ich glaub nicht das du üben musst und das schon am zweiten Tag", wirft er ein. Ja, da hat er Recht, aber ich will einfach besser sein und Mathe ist nicht gerade mein liebstes Fach. "Los komm mit", grinst er dann. "Nächstes Mal okay", lächel ich entschuldigend und er geht raus.

Ich konzentriere mich auf meine Aufgaben. Nach einer Weile bekomme ich Durst und beschliesse runter zu gehen, um mir Wasser. Auserdem wäre Zeit für eine Pause. Ich gehe raus zum Strand. Ich schaue einige Zeit aufs Wasser. Ich stecke meine Kopfhörer rein und höre ein wenig Musik. Gedankenverloren beginne ich automatisch an zu tanzen. Es ist ein langsames Lied. Ich tanze Modern Dance seit Jahren zuhause, aber ich kann auch andere Richtungen. Ich mache eine Drehung und sehe das Ryan dort steht und mich beobachtet. Abrupt höre ich auf. "Musst du mich so erschrecken?", frage ich ihn entgeistert.

"Sorry ich wollte dich nicht erschrecken", sagt er nach einigen Minuten. "Wieso beobachtest du mich? Ich dachte du bist mit Jack  unterwegs", will ich dann wissen. "Er meinte du hast noch kein Hunger und ich dachte falls du später welchen bekommst können wir hinterher fahren", erklärt er mir. Aha. Der nette Ryan. "Aha", meine ich nur und gehe dann ins Haus. "Und willst du?",fragt er dann. "Nein danke", antworte ich. Plötzlich packt er mich am Handgelenk und dreht mich zu sich. "Kannst du auch mal stehen bleiben, wenn ich mit dir rede?", blafft er mich an. "Ryan, kannst du dich endlich mal entscheiden, ob du nun nett zu mir sein möchtest oder nicht? Auf dieses ständige Hin und Her hab ich keine Lust mehr", sage ich ungewohnt selbstbewusst. Er lässt mein Handgelenk los, sagt aber nichts dazu. Na super. Ich schaue ihn in seine Augen. Wow die sind aber hell. Er hält mein Blick stand, deshalb wird mein Kopf hochrot und ich laufe schnell nach oben. Gott ist das peinlich. Jetzt denkt er noch ich steh auf ihn oder so. Oh gott nein. Bloss nicht. Ich schmeisse mich auf mein Bett und schäme mich in Grund und Boden.

AustauschschülerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt