Der schon in die Jahre gekommene Mann mit den wenigen grauen Haaren durchbrach nun schon seit Minuten die Stille mit seiner sachlichen und tiefen Stimme. Doch keines der Wörter die aus seinem geschwungenen Lippen kamen erreichte Savio. Immer wieder versuchte Savio den Worten des Ältern zu folgen, doch er nahm sie kaum war. Vor seinen Augen lief immer wieder das Bild von Ruby ab. Wie sie da saß, zusammen gekauert in seinem Auto. Sie hatte so ängstlich gewirkt, so verloren.Inzwischen zitterte Savio nicht mehr, doch noch immer spiegelte sein Gesichtsausdruck seine Sorgen um Ruby wieder.
Noch einmal versuchte er sich auf den großgewachsenen Mann vor sich zu konzentrieren. Er hatte kaum ein Wort des Gespräches aufgeschnappt. Es lag an dem weißen Kittel den der Fremde trug, der dazu führte das Savio überhaupt wusste das ihm ein Arzt gegenüber stand.
Am Anfang des Gesprächs hatte der Arzt erklärt das Ruby nun schlafen würde. Noch wusste niemand wie ihr Zustand sein würde, wenn sie wieder erwachen würde, doch die Chancen standen gut das sie sich wieder vollständig erholen würde.
Savio wusste es besser. Sollte sich Ruby nach dem Erwachen noch an den Vorfall erinnern können, wäre ihr Zustand alles andere als gut. Er wusste nicht was genau passieren würde. Würde sie ihn einfach nur anschreien?
Würde sie ihm die Möglichkeit geben alles zu erklären?
Würde sie für immer die Nachwirkungen dieses Traumas spüren ?
Würde er sie nun für immer verlieren?
Savios Nase zuckte. Ein ihm bekannter Geruch hatte ihn aus seinen Gedanken geholt. Obwohl er sich sicher war den Geruch zu kennen konnte er ihn nicht zu ordnen. Das einzige das ihm auffiel war, das der Geruch immer stärker wurde. Auch das leise Geräusch schneller Schritte deuteten darauf hin das die Person sich näherte.
Bisher hatte Savio den Schritten den Rücken zugedreht, doch nun drehte er sich um und blickte direkt in das Gesicht des ebenfalls überrascht wirkenden Michael.
Meerblaue Augen gegen Sturmgraue.
Honigblonde Haare gegen Rabenschwarze.
Ehemann gegen Mate.
Es war gespenstisch still, doch die Anspannung im Raum verlieh der Atmosphäre ein aufregendes knistern. Zum ersten Mal seit Savio Michael kannte, wirkte der honigblonde nicht wie der typische freundliche Nachbar.
Seine honigblonden Haare standen in alle Richtungen ab und sein Gesicht wirkte eingefallen und müde. Selbst seine Körperhaltung war eingefallen und bedrückt. Doch ein etwas passte nicht zu dem Bild des erschöpften und zweifellos besorgten Michael.
Seine sonst so ruhigen Meerblauen Augen strahlten Savio wütend und angriffslustig entgegen.
Mit einigen energischen Schritten verkleinerte Michael den abstand zwischen den beiden Männern. Die Anspannung im Raum wuchs, doch noch immer herrschte Stille.
Es war der Arzt, den Savio schon vergessen hatte und Michael ignoriert hatte, der die geladene Stille mit seiner freundlichen aber harten Stimme.
"Ach sie müssen der Ehemann sein, der als Notfallkontakt eingetragen war. Ich fürchte ihre Frau wird nun noch eine ganze Weile schlafen. Leider muss ich nun dringend weiter zu den anderen Patienten aber ich habe Herrn Parker alles erklärt, er wird ihnen die Lage sicher erklären. "
Noch einmal freundlich lächelnd nickte der Arzt Michael zu, bevor er hinter einer der viele weißen Türen verschwand.
Wieder herrschte angespannte Stille. Savio sowie Michael hatten den Blickkontakt noch immer nicht abgebrochen. Minuten verstrichen, bis es Michael war, der dieses Mal die Stille durch brach.
"Also los, erkläre mir die Lage!" seine Stimme war eine Mischung zwischen einem Fauchen und einem aggressiven Knurren. Michaels Gesicht hatte sich während er sprach vor Zorn verzehrt und er schien sich zurück halten zu müssen um Savio nicht anzugreifen.
"Ich weiß nicht warum du so wütend bist" versuchte Savio mit einem ruhigen Ton auf den Blonden einzureden. Tatsächlich sprach er die Wahrheit er hatte keine Ahnung warum sein Gegenüber so sehr vor Wut bebte. Immerhin wusste Michael doch nur das er Ruby ins Krankenhaus gebracht hatte und sie unter Schock stand.
"Ich habe sie ins Krankenhaus gebracht und der Arzt sagt das sie wieder in Ordnung kommt."
Noch immer klang Savios Stimme weich und beruhigend. Doch auch das schien nicht zubringen. Könnten Blicke töten wäre Savio nun schon mehrfach, einen vermutlich sehr grausamen Tot, gestorben.
Doch Michael konnte nicht mit Blicken töten und musste sich so mit dem wilden gefährlichen Ausdruck in seinen Augen begnügen.
"Sie kommt also wieder in Ordnung hmm?" noch immer war Michaels Stimme voller Wut und Aggressivität. Nun konnte Savio auch ganz deutlich den Hass hören, der als Unterton in Michaels Stimme mit klang.
Savio konnte den schwachen Geruch von Blut in der Luft war nehmen. Sein Blick fuhr zu Michaels Händen und er sah das der Blonde seine Hände so sehr zu Fäusten geballt hatte das sich einige Bluttropfen bildeten wo seine Fingernägel sich in die Haut rammten.
Ratlos blickte Savio in das Gesicht das etwas Gleichaltrigen.
"Du bringst meine Frau hier her? In ein Krankenhaus? Sie ist völlig verstört und traut sich nicht zu sprechen und du behauptest alles wäre in Ordnung?! Denkst du ich weiß nicht was mit Frauen passiert ist die so verstört sind?!?"
Es dauerte ein paar Sekunden bis Savio verstand was Michael andeutete. Michael glaubte Savio hätte Ruby vergewaltigt.
Gleichzeitig mit dieser Erkenntnis erreichte auch Michaels Faust Savios Gesicht. Das knackende Geräusch von Savios Kiefer hallte durch den leeren Flur.
Schlägerei, Schlägerei, Schlägerei XD
Ach was ich will ja niemanden hier zur Gewalt an regen. Tja das wars mit Michael und Savios Möglichkeit auf Freundschaft würde ich sagen. Zumindest fürs erste. Na hatte jemand mit dieser Wendung gerechnete? Findet ihr es gut oder schlecht? Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht so ganz wie ich es finde 🙈
Das Kapitel ist eine kleine Endschädigung, weil ich es nicht geschafft habe am letzten Wochenende etwas zu veröffentlich, außerdem musste ich es einfach veröffentlichen, weil mich eure Meinung zu der momentanen Story Entwicklung einfach mega interessiert. 😁
Also immer schön ans Voten und Kommentieren denken.
Grüßchen Phlolli
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Alphas mate but another man's wife
LobisomemRubina hat alles, was man sich als normaler Mensch nur wünschen kann. Sie ist glücklich verheiratet, hat eine kleine Tochter und auch das Haus ist nun fast abbezahlt. Natürlich sind auch ein paar Dinge nicht ganz so fantastisch, wie beispielsweise d...