Vielleicht muss man sich erst selbst verlieren,um herauszufinden wer man wirklich ist.
- Phlolli
Sie sah so friedlich aus, zufrieden, glücklich. Ruby fragte sich wie Mia die ganze Aufregung die in der Nacht geherrscht hatte nur hatte verschlafen können. Noch immer lag sie schlafend in ihrem Bett, den Mund einen Spalt weit geöffnet, die Arme um ihr Kissen geschlungen. Vorsichtig um sie nicht zu wecken, fuhr Ruby ihr durch das braune Haar. Ruby fühlte sich schrecklich. Was für eine Mutter verlässt ihr eigenes Kind? Sie wusste wie falsch es war ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse über die ihre Kindes zu stellen, dennoch tat sie es. Michaels Worte geisterten immer wieder durch ihren Kopf. Mia würde mit einer unglücklichen Mutter nicht glücklich werden. Hatte er recht? War eine unglückliche Mutter nicht noch besser als gar keine Mutter? Ruby wusste es nicht.
Sie blickte in das Gesicht ihrer Tochter und versuchte sich jeden Detail genau einzuprägen. Die Haare hatte sie eindeutig von ihr. Dicht und dunkelbraun, die Augen dagegen waren Michaels. Zu gerne würde Ruby noch einmal in ihre Augen sehen, doch dafür würde sie Mia wecken müssen und das wollte sie nicht. Egal was sie ihrer Tochter sagen würde, sie würde nicht verstehen, warum ihre Mutter nicht wieder kommen würde.
Sanft fuhr sie über die kleine, warme Wange bevor sie sich vorbeugte und ihrer Tochter ein letztes Mal einen Kuss auf die Stirn hauchte. Das Gefühl in ihr wurde noch schlimmer. Es war so falsch, so feige die eigene Tochter im Stich zulassen. Langsam erhob Ruby sich und schlich zu dem Schreibtisch in der anderen Seite des Zimmers. Sie öffnete den Verschluss ihrer Kette und legte sie vorsichtig auf dem dunklen Holztisch ab. Die Kette war ein Geschenk ihrer Eltern gewesen. Ein Rubin, für Rubina.
Leise wendet sie sich ab und verlässt das Zimmer. "Mama?" eine müde Stimme hält sie auf, als sie gerade die Tür hinter sich schließen wollte. Wie erstarrt bleibt Ruby auf der Stelle stehen, dreht sich dann aber zu ihrer Tochter. Die warmen Meerblauen Augen blinzeln sie müde und fragend an.
"Alles gut mein Schatz, schlaf weiter. Alles wird wieder gut okay?" Der einzige Grund warum Ruby nicht erneut anfängt zu weinen, ist das sie einfach keine Tränen mehr übrig hat.
"Okay, Mama, gute Nacht. Hab dich lieb." murmelt Mia nur im Halbschlaf.
"Gute Nacht, mein Schatz. Ich hab dich auch lieb, sehr lieb sogar. " murmelt Ruby, obwohl sie weiß das Mia sie nicht hören kann. Im Flur stehen bereits ihre Sachen. Sie hievt einen Rucksack auf ihren Rücken, eine Tasche in der linken Hand, einen Koffer in der rechten. Sie hatte schnell gepackt, dennoch war es nun schon früher Vormittag.
Gerade als sie die erste Stufe hinuntergehen möchte, hört sie eine allzu bekannte Stimme. Savio. Wie immer jagt ihr die dunkle, rauchige Stimme eine Gänsehaut über den ganzen Rücken und verursacht eine angenehme kribbelnde Wärme in ihrem Bauch.
Schritt für Schritt steigt sie die Treppe hinunter. Nachdenklich betrachtet sie die dunklen Stufen und fragt sich wie oft sie sie wohl schon hinauf und hinab gelaufen ist. Vermutlich sehr oft.
Die Stimmen verklingen als sie ihr Wohnzimmer betritt. Michael und Savio stehen in der Nähe des Esstisches. Die Stimmung ist angespannt. Savios Augen leuchten auf, als er Ruby sieht. Das strahlen nimmt sogar noch mehr zu als sein Blick auf ihre gepackten Sachen fällt.
Auf dem Sofa sitzen Luke und Cody. Dann fällt ihr Blick auf den Wohnzimmertisch. Einige Blätter liegen unordentlich darauf. Neugierig läuft sie zu dem Tisch und begutachtet die einzelnen Blätter. Sie braucht nicht lange um zu verstehen was da vor ihr liegt. Ein Vertrag um ihrer Ehe zu annullieren.
Ihr Blick huscht zu Michael, der ihr ein trauriges Lächeln schenkt. Sie hatte gar nicht daran gedacht das sie nun die Ehe annullieren müsste. Michaels Unterschrift prangt bereits auf dem Formularen. Zitternd greift auch Ruby nach dem Stift. Langsam schreibt sie Buchstabe um Buchstabe auf die Papiere. Als sie den Stift absetzt sieht sie das ihre Unterschrift genauso verwackelt ist wie Michaels. Auch seine Hand hatte beim unterschreiben gezittert.
Sie wendet sich wieder den beiden Männern vor ihr zu. Zum ersten Mal sieht sie die beiden direkt neben einander stehen. Michael mit den ordentlichen, honigblonden Haaren und den meerblauen Augen und Savio mit den zerzausten, schwarzen Haaren und den sturmgrauen Augen.
Ruby wendet sich ihrem Mann, Ex-Mann, zu. Langsam greift sie nach dem goldenen Hochzeitsring um ihrem Finger.
"Nein." unterbricht Michael sie. "Behalte ihn, bitte." Traurig blickt er sie an. Ruby nickt und lässt von dem Ring ab. Dann überwindet sie den Abstand der sie von Michael trennt und umarmt ihn. Klammert sich an ihn wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring.
Eine Weile lang stehen sie so da. Die vertraute Nähe des anderen genießend, bevor sich Ruby von Michael löst. Ein trauriges Lächeln liegt auf ihren Lippen, dann wendet sie sich Savio zu. Auch wenn er versucht es zu unterdrücken sieht man ihm seine Eifersucht an, doch da liegt auch Freude in seinen leuchtenden Augen. Die Freude darüber nun mit Ruby ein neues Leben beginnen zu können.
Rubys Augen strahlen nicht. Zur Überraschung aller fällt sie dem größerem auch um den Hals, umarmt ihn sehnsüchtig. Sofort schlingen sich Savios Arme um Ruby und er genießt den angenehmen Geruch von Wasserlilie der an ihr haftet.
Dann löst sich Ruby auch aus seinen Armen. Savio mustert den Ausdruck in Ruby Augen nachdenklich, versucht ihn zu deuten. Es dauert einen Moment bis er versteht. "Du kommst nicht mit." Arschrecken, Angst und Trauer schwingen in seinen Worten mit.
"Nein, ich werde dich nicht begleiten. Ich kann nicht, es tut mir leid. Aber ich weiß noch nicht einmal wer ich bin. Ich kann mich nicht jetzt schon wieder erneut so fest binden, das ist zu viel, das halte ich nicht aus. Wir werden uns wiedersehen, versprochen, aber jetzt muss ich erst einmal meinen Weg gehen, es tut mir leid, Savio, wirklich Leid.
Ungläubig und geschockt steht Savio wie gelähmt auf der Stelle. Kurz haucht Ruby ihn einen federleichten Kuss auf die Wange, bevor sie sich umdreht und das Haus verlässt. Sie dreht sich nicht noch einmal rum, sondern verfrachtet ihre Taschen in den Kofferraum ihres Autos, steigt ein und fährt los.
Sie lässt alles hinter sich. Mia, Michael, Savio, ihre Arbeit, ihre Freunde, ihr ganzes Leben.
So, das war es tatsächlich schon, das ist offiziell das letzte Kapitel von : Alphas mate but another man's wife. Und habe ich euch überrascht? Wer hätte gedacht das sie mit Michael mitkommt und wer mit Savio? Ich hoffe die Geschichte sowie das Buch haben euch gefallen. Doch keine Sorge auch wenn es das Ende des Buches ist, ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Wie bereit angekündigt, kommt ein zweiter Teil raus. Wo ihr diesen findet erfahrt ihr im nächsten Kapitel, ich würde mich sehr sehr sehr freuen einige von euch dort wiederzusehen.
Grüßchen Phlolli
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Alphas mate but another man's wife
Manusia SerigalaRubina hat alles, was man sich als normaler Mensch nur wünschen kann. Sie ist glücklich verheiratet, hat eine kleine Tochter und auch das Haus ist nun fast abbezahlt. Natürlich sind auch ein paar Dinge nicht ganz so fantastisch, wie beispielsweise d...