Kapitel 06

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Du kannst dich den ganzen Tag ablenken und beschäftigen,aber in der Sekunde, wo du alleine im Bett liegst, denkst du eh wieder daran.

Es ist das erste mal, dass sich in seinen Augen was anderes widerspiegelte als Kälte und Einsamkeit. Er sah ihn immer noch liebevoll an. Er hat wohl eine harte Schale, aber einen weichen Kern. Währenddessen ich ihn immer noch schockiert ansah. Wie könnte ich es nicht merken? Was wird seine Frau oder Freundin von mir denken? Ich sitze hier mit ihn in ein Café, obwohl er einer anderen gehört und sogar ein Sohn mit ihr hat.

,,Sind die beiden auch deine Kinder?",fragte er mich ohne den Blick von seinen Sohn zunehmen. Als hätte er Angst, dass er einfach verschwindet und ihn verliert.

,,Nein, sie sind die Kinder von meiner Cousine.",flüstere ich ihn enttäuscht zu. Ich wollte schon immer Kinder haben, aber wie soll ich welche Zeugen, wenn ich nicht mal den richtigen Mann an meiner Seite hab.

,,Ich gehe jetzt mit den kleinen weg, es ist falsch noch mit dir hier zu sitzen während du schon einer anderen gehörst.",sagte ich ihn und wollte aufstehen. Er jedoch packte mein Arm und zog mich wieder runter.

,,Sie hat nichts dagegen. Vertrau mir!",sagte er leise. Als ob ihn dieses Thema verletzt,aber warum?

,,Bist du dir sicher?",frage ich nochmal leise nach.

,,Ja.",sagt er nur knapp und sah mir wieder in die Augen. Diesmal unterbrach ich unser Augenkontakt und sah Akin und Aylin an. Die beide haben immer noch nicht aufgegessen.

,,Kann ich dich etwas fragen?",fragte er mich flüsternd.

,,Ja, frag einfach.",sagte ich ihn und sah ihn wieder in seine Augen.

,,Warum hast du nichts gegen mein Sohn? Du wolltest bloß gehen,weil du denkst,dass ich schon jemanden gehöre,aber wieso nicht wegen ihn?",fragte er mich und ließ mich nicht aus den Augen.

,,Warum sollte ich was gegen ihn haben? Kinder sind die unschuldigsten Menschen. Sie können sich nicht aussuchen wann sie geboren werden. Sie werden einfach in diese Welt gezeugt und sie können sich nunmal ihre Familie aussuchen. Würde ich mich irgendwann in einen Mann verlieben, aber er hätte ein Kind, wurde ich es wie mein eigens lieben. Warum sollte ich dann was gegen ein kleines Kind haben?",fragte ich ihn beim letzten Satz. Er blickte mir weiterhin in die Augen und zuckte mit den Schultern.

,,Was machst du, wenn die kleinen aufgegessen haben?",fragte er mich.

,,Ehm, wahrscheinlich mit denen nach Hause fahren.",beantwortete ich seine Frage.

,,Okay, ich fahre euch dann nach Hause.",bestimmte er.  Ich schüttelte mein Kopf.

Nachdem alle kleinen aufgegessen haben und wir ausgetrunken, rief ich den Kellner.

,,Ich bezahle.",sagte Amir und riss mir mein Geldbeutel aus der Hand.

,,Spinnst du? Gib mir mein Geldbeutel wieder zurück!",sagte ich wütend und näherte mich ihn. Ich versuchte es mir zurück zu holen,aber er schreckte sein Arm umso höher. Uff, warum bin ich bloß zu klein.  Im Hintergrund lachten schon die kleinen. Ach, dass finden die also lustig.

Als der Kellner dann kam, bezahlte Amir einfach alles. Ist das gerade sein ernst?

,,Steh jetzt auf oder willst du noch hier weiter sitzen und eins auf sauer tun?",sagte er und sah mich fordernd an.

,,Du bist so ein Arschloch!",sagte ich ihn und sah ihn immer noch sauer an.

,,Hey, nicht in so einen Ton vor den Kinder!",ermahnte er mich.

Er sitze Aylin in ihr Kinderwagen, nahm seinen Sohn und forderte Akin neben ihn zu laufen.

,,Warte doch mal, Du kannst mir nicht einfach die kleinen wegnehmen.",halte ich ihn auf.

,,Wie du siehst kann ich es schon. Komm jetzt endlich,damit ich euch nach Hause fahre.",sagte er und lief mit denen vor.

Ich ging ihnen einfach hinterher bis vor einen weißen Mercedes stehen. Er sperrte das Auto auf, sitze alle kleinen auf ein Kindersitz und schnallte die an. Woher hat er mehrerer Kindersitze? Dann schloss er die Autotür zu und sitze sich vorne hin.

,,Du solltest weniger träumen und dich endlich am Beifahrersitz hinsetzen.",sagte er amüsant. Jaja, du mich auch.

Ich ignorierte ihn, sitze mich hin, schloss die Tür und schnallte mich an. Er schaute mich kurz prüfend an und fuhr dann los, nachdem ich ihn die Adresse gegeben hab.

Als er endlich vor meine Cousines Haus parkte, atmete ich erleichtert auf.
Er schwieg und dann stieg er aus. Was ich ihn nachmachte. Er nahm Aylin auf einen Arm und Akin auf den anderen Arm, weil die beide während der Autofahrt eingeschlafen sind.

,,Sperr die Haustür auf und ich bring die beide ins Bett.",sagte er auffordernd. Ich verdrehte meine Augen und schloss die Haustür auf.

,,Zehra, bist du endlich da?",erklang die Stimme von Armin.

,,Jaa.",sagte ich und hoffte, dass er nicht vor kommt, aber ich hab wohl zu viel erwartet.

,, Du kannst mir meine Kinder geben. Wenn du willst können wir gleich Kaffee trinken und uns kennenlernen?",fragte Armin an Amir gerichtet. Nein, bitte nicht. Ach, schon wieder Kaffee. Ich sag doch jedesmal Kaffee, Kaffee, Kaffee und Kaffee.

,,Nein, danke vielleicht das nächste mal. Mein Sohn ist schlafend im Auto und ich lass ihn ungern alleine.",sagte Amir darauf hin. Worauf ich erleichtert aufatme. Armin nickte ihn zu, nahm die kleinen und ging mit denen hoch.

,,Wir sehen uns.",verabschiedete Amir sich knapp und verließ das Haus.


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890 Wörter🌚🌚

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-Sarah

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