Grenzenlos

Kapitel 15

,,Tut uns leid, dass wir zu spät sind, aber es gab Stau.",riss uns eine männliche Stimme auseinander, worauf ich zusammen zuckte und merkte wie nah ich eigentlich Amir bin. Ich entfernte mich bisschen von ihn, lehnte mich an mein Stuhl und blickte rauf. Ich erblickte einen Mann, den ich ungefähr auf 28, 29 oder 30 Jahren schätze würde und neben ihn stand eine Frau. Die beide standen vor unser Tisch und setzten sich dann bei uns hin. Das müssten die beide wohl sein.

,,Hey, ich bin die Nurr und das ist mein Mann, Omar.",stellte sie sich vor, nachdem mich mich mit ihrer Umarmung überraschte. Nurr schätze ich ungefähr zwischen 25 und 28 Jahren. Sie hat schwarze schulterlange Haare und hellgraue Augen.

,,Hey, ich bin-.",und schon unterbrach sie mich.

,,Ich weiß, Zehra.",beendete sie mein Satz. ,,Ich hab viel von dir gehört, natürlich nur gutes. Amir spricht nur noch stundenlang von dir. Wie hast du das eigentlich hinbekommen?",fügte sie dann sofort hinzu,worauf Amir versuchte sie mit seinen Blicken zum schweigen zubringen.

,,Ähm, ich hab keine Ahnung wovon du sprichst.",erwiderte ich und blickte sie fragend an, worauf sie kopfschüttelnd Omar ansah und er wissend zunickte. Hä, muss man nicht verstehen oder? 

,,Schmeckt dir dein Kakao, mein Prinz?",fragte sie Melih nachdem wir alle unsere Bestellung bekommen haben.

,,Jaaaa.",zog er seine Antwort in die Länge. An seinen Mundwinkeln blieben noch Reste von der Sahne die auf sein Kakao ist. Ich bückte mich runter zu meiner Tasche, nahm meine Taschentücher raus und wischte es ihn weg. Währenddessen spürte ich die Blicke von Nurr und Omar. Amirs Blicke nahm ich intensiver wahr, als würde er jede einzelne Bewegung von mir beobachten.

,,Ist was?",fragte ich und sah fragend in die Runde.

,,Es ist süß wie du mit ihn umgehst.",beantwortete Nurr meine Frage, worauf die anderen ihr zustimmend nickten.

,,Kommst du kurz mit mir auf die Toilette?",fragte mich Nurr nach einer kurzen Stille zwischen uns. Ich nickte ihr zu, worauf wir aufstanden und zur Toilette gingen.

,,Ich dachte am Anfang, dass du bestimmt voll Arrogant wärst.",beichtete sie mir, als sie in einer der vielen Kabinen reinging.

,,Und ich dachte, dass du mich hassen würdest.",erzählte ich ihr nach paar Sekunden.

,,Warum sollte ich dich hassen?",fragte sie nachdem sie runtergespült hat und die Kabine öffnete.

,,Ähm, vielleicht wegen Hayat.",flüsterte ich und blickte auf dem Boden.

,,Nein, ich würde dich nicht wegen ihr hassen. Sie hat es nicht verdient, dass sich jemand für sie einsetzt. Sie ist von alleine zu eine schlechte Frau geworden und hat diese eine Entscheidung gefällt, also muss sie damit leben, dass Amir irgendwann jemand neues an seiner Seite hat. Obwohl Hayat meine beste Freundin war, mag ich dich viel mehr.",sagte sie, trocknete ihre nassen Hände an ihrer schwarzen Hose ab und ließ mich alleine in der Toilette.

Was ist vorgefallen, dass sogar ihre beste Freundin so ein Hass auf sie hat?  Warum hat sie es nicht verdient, dass jemand sich für sie einsetzt? Ich brauche Antworten. Vielleicht sollte ich mal mit Burak reden. Er kann mir bestimmt weiter helfen.

,,Kommst du? Wir haben bezahlt. Es ist schon spät geworden und Melih will schlafen.",riss mich Nurrs Stimme aus meinem Gedanken. Ich folgte ihr abweisend raus aus dem Café. Warum erzählt mir keiner alles? Was vorgefallen ist? Irgendjemand muss es doch wissen. Ich muss unbedingt mit Burak reden und wenn ich wieder mit ihn Kontakt aufnehme, muss ich es mit Amir abbrechen sonst wird er alles falsch verstehen.

,,Es ist besser, wenn wir eine Weile kein Kontakt haben.",sagte ich ihn, als er die Autotür bei Melih schloss und versuchte nicht in seine Augen zu blicken.

,,Was?",fragte er leise schockiert. In schnellen Schritten stand er vor mir, hob mein Gesicht so, dass ich gezwungen war sein Blick zu erwidern und drückte mich gegen die kalte Wand. 

,,Lass mich los!",befahl ich ihn und versuchte mich wegzureißen. Ich zappelte immer wilder rum, aber es brachte mir nichts außer, dass er mich fester anpackte.

,,Warum?",fragte mich leise mit einer kalten Stimme.

,,Es ist besser so.",erwiderte ich. Diesmal schaffte ich mich von seinen Griff zu befreien. Kurz blickte ich ihn an dann drehte ich mich um und ging.

Ich weiß, dass ich ihn damit verletzte,aber ich muss herausfinden warum Hayat sich das Leben genommen hat.

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Wer ist wohl Burak?

-Sarah