Kapitel 19

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Die Wochen vergingen immer schneller. Es wird auch langsam wärmer. Wir haben jetzt Anfang Februar und er ist immer noch nicht da. Er ist seit zwei Monaten in Köln oder vielleicht auch länger.

Sein Handy ist immer noch ausgestalten. Erreichen kann ich ihn nirgendwo. Ich hoffe, dass es ihn gut geht und Melih genauso.

Ich finde es schon übertrieben, dass er einfach so München verlässt und sein Handy ausstelltet. Warum hat er mir nicht Bescheid gesagt? Hätte er den Kontakt abgebrochen, wäre ich nicht zu mein Onkel nach Dresden gezogen.

Irgendwie vermisse ich die beide, wenn ich gewusst hätte, dass es so ausgehen wird, hätte ich es nicht getan. Jetzt kann ich leider nichts mehr rückgängig machen.

Was kommst du wieder? Bleibst du dort für immer? Hast du dir dort ein Leben in kurzer Zeit aufgebaut?

Ich hoffe einfach, dass er irgendwann kommt und ich ihn alles erklären kann. Er muss die Wahrheit erfahren, dass hat er verdient. Wer weiß, wie lange alle es ihn verschwiegen haben. Irgendwann kommt immer die Wahrheit raus.

Ob Nurr wohl es davon Bescheid weiß? Ich muss mal unbedingt mit ihr reden. Vielleicht weiß sie paar Dinge, die mir weiter helfen können, um die Sachen nachzuvollziehen zu können. Sie muss bestimmt irgendwas wissen, weil sie Hayat's beste Freundin war.

,,Zehra, willst du mal aussteigen?",riss mich Ali's Stimme aus meinen Gedanken. Ich nickte bloß und öffnete die Autotür. Ali ist ein neuer Mitarbeiter. Er ist voll nett und lustig. In letzter Zeit unternehmen wir viel und dadurch lenkt er mich ab. Nachdem er auch ausgestiegen ist, gingen wir vor zur Pizzeria.

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,,Sie hat dich einfach verlassen?",fragte ich ihn, da ich es nicht glauben könnte.

,,Ja, aber ich bin darüber hinweg. Klar tat es am Anfang weh, aber jetzt hab ich in München mein Neuanfang.",sagte er und biss von seiner Schinkenpizza ab.

,,Trotzdem sowas macht man nicht und erst recht nicht nach einer fünf jährige Beziehung.",sagte ich verständnislos.

,,Ja schon, aber sie wollte es so und sie zu zwingen, dass sie bei mir bleibt kann ich auch nicht. Entweder sie bleibt bei mir freiwillig oder sie geht.",sagte er. Ich merke doch, dass es ihn immer noch verletzt. Warum tut man jemanden so weh? Hat sie kein schlechtes Gewissen?

,,Ja, aber sie hätte dich nicht betrügen sollen. Sowas macht man nicht! Egal, wie kompliziert es sein sollte.", sage ich wohl bisschen zu laut, da mich paar Leute ansehen. Sollen die doch mir egal.

,,Egal, ich will nicht mehr über die Vergangenheit reden.",sagt er und trank von seiner Cola paar schlucke. Ja, würde ich auch nicht wollen, wenn mir sowas passieren würde.

,,Wie lange arbeitest du eigentlich in dieser Praxis?"

,,Schon bisschen länger. Ich glaube seit vier Jahren.",beantwortete ich seine Frage. Ich muss mal im Dienstplan nachsehen, da steht sowas drinnen.

,,Wie sind die anderen Mitarbeiter eigentlich so drauf?",fragt er mich, während er mir tief in die Augen schaut. Seine Augen haben voll den schönen braunen Ton, aus dunkel und hellbraun.

,,Ganz okay, manche sind nett, lustig und die anderen sind irgendwie voll komisch.",erzähle ich ihn und starre ihn gebannt in die Augen. 

,,Okay, gut zu wissen.",sagte er bloß dazu. Ja, es gibt halt dort viele falsche Menschen. Nur paar, aber trotzdem.

Er nimmt meine Hand in seine und sagt:,, Pass auf, wem du traust. Es gibt Menschen, die zwei Gesichter haben. Am meisten die Jungs heutzutage. Lass dich nicht von denen verarschen!"

,,Ja, ich weiß.", sag ich bloß dazu. Am Anfang weiß man leider nicht, wie die Menschen ticken oder ob sie einen was Vorspielen.

,,Kann ich dich was fragen?",fragte er nach einer kurzen Stille, worauf ich nickte und meine Hand aus seiner entfernte.

,,Hast du ein Freund?",fragte er mich. Wie kommt er jetzt auf sowas?

,,Nein",beantworte ich seine Frage.

,,Ein Verlobten?"

,,Nein.",verneinte ich. Wäre ich verlobt würde ich doch ein Ring haben.

,,Ein Ehemann?"

,,Nein, warum all diese Fragen?",frag ich ihn diesmal.

,,Dieser Mann hinter dir starrt mich sauer an, deswegen dachte ich, dass du vielleicht ein Freund oder so hast.",sagte er und schielte zu ihn hin.

Ich drehte mich neugierig um und erblickte jemanden.

Scheiße.

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Wer ist wohl dieser Kerl?

Lesenacht?

-Sarah

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