Adel Tawil - Ist da jemandAmir
,,Hast du mit ihr geredet?", fragend sah mich Yasar an, während Jovana an seinen Arm angelehnt ist. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen oft versucht Zehra zu erreichen, aber sie lehnte jeden Anruf ab oder antwortete nicht auf meine Nachrichten.
,,Nein.", sagte ich und blickte mich im Café um, aber nirgendwo ist sie.
,,Rede mit ihr, bevor sie irgendeine scheiße anrichtet.", riet mir Jovana.
,,Was meinst du damit?", fragte ich sie nachdenklich.
,,Ja, wenn sie verletzt wird, dann baut sie öfters scheiße. Ihre Vernunft ist wie weggeblasen."
,,Ja, aber.", wollte ich gerade weiter reden, als ein Lachen mich unterbrach.
Mein Herzschlag schlug immer schneller gegen mein Brustkorb. Diese Stimme. Ohne mich umzudrehen wusste ich, dass sie im selben Café ist. So nah, doch so fern.
Jovanas Augen wandern plötzlich hinter mich. Ihre Augen weiten sich schockiert und sie schüttelte fassungslos ihren Kopf. Yasar blickte mich bloß mitleidig an. Verwirrt drehte ich mich langsam um.
Sie stand lachend an der Kasse, aber nicht alleine. Neben ihr steht ein Mann, der sie mit ein Schnulzen beobachte. Wer ist dieser Kerl und was macht er in ihrer Nähe?
Als hätte sie meine Blicke gespürt, drehte sie ihr Kopf zu mir. Nachdem realisiert hat, dass ich im selben Café bin und nur paar Meter von ihr entfernt bin, blickte sie mich überrascht an. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich sie an. Vom Augenwinkel merkte ich, dass Jovana aufstand, worauf ich mich zu ihr drehte.
,,Wo willst du hin?", fragend blickte ich sie an und ignorierte Yasars mitleidige Blicke. Sie nickte in Zehras Richtung, stand auf und ging zu ihr hin.
,,Amir, lass sie los. Es bringt nichts mehr." Sauer richte ich meinen Blick auf Yasar.
,,Ich werde sie nicht loslassen.", widersprach ich ihn.
,,Hör auf so stur sein und lass endlich los. Es bringt nichts mehr. Sie hat sich entschieden.", sagte er mit einer ruhigen Stimme und sah mich eindringlich an.
,,Ich werde nicht loslassen. Für was hat sie sich entschieden?",fordernd blickte ich ihn an.
,,Für ihn.", sagte er und blickte mich entschuldigend an.
,,Für wem?", fragte ich, da ich nicht wusste, wem er meint. Er meint doch nicht diesen Schwuchtel neben Zehra oder? Sie wurde sowas nicht tun, oder?
,,Kadir."
,,Wer ist das?"
,,Der Kerl neben Zehra.", bestätigte er meine Gedanken.
,,Es ist mein Leben und es sind meine Entscheidungen, da hat sich keiner einzumischen!", hörte man plötzlich Zehras schreiende Stimme. Ich drehte langsam in deren Richtung um. Das einzige was ich sah war, dass sich Zehra und Jovana wütend ansahen.
,,Du hast doch keine Ahnung, was du mit deinen Entscheidungen anrichtest!" Wütend richtete sie ihre Blicke auf Kadir, nachdem sie Zehra angeschrien hat. ,, Und du sollst dich aus ihrem Leben raushalten. Du bringst alles durcheinander. Wegen dir hat sie mit mir gestritten. Geh einfach, bitte."
,,Er ist mein Freund, also benimm dich gegenüber ihn respektvoll."
Meine Augen weiteten sich schockiert. Als ich es nach paar Sekunden registriert hab, dass sie es ernst meint, stand ich wütend vom Stuhl auf und ging in schnellen Schritten zu den beiden hin.
,,Tue nichts was du später bereuen wirst!", nahm ich im Hintergrund Yasars Stimme wahr.
,,Aha, so schnell geht es wohl bei dir.", stellte ich sauer fest.
,,Was willst du damit sagen?", fragte sie wütend und blickte mich mit ihren grünen Augen an.
,,Vor paar Wochen hast du noch bei mir geschlafen und jetzt hast du ein Freund." Fassungslos starrte sie mich an. ,,Du hast kein Recht darauf mich zu Rechenschaft zuziehen."
,,Weißt du was? Es ist ja dein Leben, deine Entscheidung, aber tue mir den Gefallen, wenn du die Wahrheit erfährst, dann versuche mich nicht zu erreichen und denk dran, du wolltest es so haben. Jetzt sei weiterhin sauer auf mich wegen einem Missverständnis." Mit diesen Wörtern drehte ich mich um und verließ das Café. Eine Sekunde länger hätte ich es nicht ausgehalten. Sie kann ihn nicht gehören. Warum lässt sie sich auf ihn ein? Warum?
Ignoriere mich weiter wegen einem Missverständnis, Zehra.
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Missverständnis?
-Sarah
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Grenzenlos
General FictionGrenzenlos. Als die 23-jährige, voller Motivation steckende Zehra Mohammed eines Tages auf den 29-jährigen Amir Ahmed trifft, scheint es für sie wie ein normales Aufeinandertreffen. Nichts besonderes. Trotzdem kann sie nicht aufhören an ihn zu denk...