Kapitel 09

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,,Zehra, steh jetzt endlich auf!",weckte mich meine Mutters fluchende Stimme.

,,ZEHRA",schrie sie diesmal. Ich zuckte zusammen und riss erschrocken meine Augen auf.

,,Ja, was? Was? ",sagte ich panisch und schaute mich um. Worauf meine Mama anfing zu lachen.

,,Steh auf. Mittagessen ist fertig und danach gehen wir in die Stadt.",sagte sie und sortierte mein Buch wieder in mein Regal.

,,Was willst du in der Stadt machen?Ich will nichts essen,hab gerade kein Hunger.",sagte ich ihr,da ich keine Lust hatte, in die Stadt zu fahren.

,,Dein Cousine heiratet bald und da brauchen wir Kleider. Natürlich kaufen wir auch andere Sachen.",sagte sie. Bald? Bald? Sie heiratet in einem Jahr. Ich nickte ihr zu und ging ins Badezimmer, da ich keine Lust hatte mit ihr zu diskutieren.

Nachdem ich mit duschen, Zähne putzen und meine Haare gekämmt hab, ging ich in mein Zimmer. Ich öffnete mein Schrank und überlegte was ich anziehen könnte. Am Ende entschied ich mich für eine zerrissene hellblaue Jeans Hose mit einem weißen Pullover und zog noch weiße Zocken.

Nachdem ich fertig war, ging ich ins Wohnzimmer. Worauf ich sah, dass es blitzblank sauber ist. Meine Mutter putzt die ganze Wohnung,glaub ich am Tag tausendmal.

,,Was gehen wir?",fragte ich meine Mama als ich die Küche betrat.

,,Gleich, ich putze bloß schnell die Küche.",sagte sie und schrubbte weiter am Herd. Ihr ernst? Es ist doch alles schon sauber.

,,Ehm okay, wo sind eigentlich Hayat, Melek und Omar?",fragte sie nach meinen Geschwistern,da es viel zu ruhig ist. Sonst rennen die hier rum oder schreien rum.

,,Die sind mit deinem Vater auf dem Spielplatz.",sagte sie und schrubbte immer noch weiter.

,,Mama, mach dich fertig und ich putz hier weiter.",sagte ich und versuchte sie rauszuschicken.

Nachdem endlich alles fertig war, machten wir uns auf dem Weg in die Stadt mit dem Auto.

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,,Dieses Kleid werden wir kaufen!",sagte meine Mutter als ich das achte Kleid anprobierte.Es ist ein rotes bodenlanges Kleid. Es hat einen Meerjungfrauen Schnitt. Es ist auch Schulterfrei und figurbetont. Dieses Kleid betonte manche stellen von denen ich bis heute nicht wusste, dass die so gut aussehen.

,,Ja, wir müssen es kaufen.",stimmte ich ihr zu während ich mich weiterhin im Spiegel ansah. Wie schnell ich bloß erwachsen geworden bin. Die Zeit rennt. Ich kann mich noch so gut an meine Jugend erinnern, da wollte ich schnell erwachsen werden und jetzt bin ich es.

Plötzlich erblickte ich im Spiegel einen kleinen Jungen. Er stand zum Rücken gedreht zu mir, aber er kam mir irgendwie bekannt vor. Ich drehte mich um und ging in kleinen Schritten zu ihn, da ich Angst hatte, dass das Kleid kaputt geht. Als ich vor ihn stand und er mich anblickte wusste ich, dass er Amirs Sohn ist. Ich kniete mich zu ihn und fragte ihn:,,Wo ist dein Vater?"

,,Ich weiß es nicht.",beantwortete er meine Frage mit einer niedlichen Stimme.

,,Gib mir deine Hand. Wir suchen jetzt dein Vater.",sagte ich ihn und nahm seine Hand in meine. Er muss doch hier irgendwo sein. Wie kann er seinen Sohn hier alleine rumlaufen lassen?

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