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  ,,My sexuality does not define me, it is only a part of who I am''  

,,Stop!" schrie mein Vater und knallte mit der Hand auf den Tisch weshalb ich zurück schreckte. Ich beendete den Kuss mit Theo und sah meine Eltern trotzig an. ,,Raus, verschwinde aus meinem Haus, hau ab!" schrie mein Vater Theo an woraufhin dieser mich anlächelte und aus der Tür verschwand. Ich sah ihm glücklich aber auch ziemlich sauer hinterher da er die Situation mit seinem Auftreten nicht gerade verbessert hatte. ,,Liam, ich hoffe das ist alles ein ganz schlechter Scherz und du willst uns nur verarschen" sagte mein Mutter die sich enttäuscht wieder setzte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich wechselte meinen Blick einfach nur zwischen beiden. ,,Du wirst das alles wieder in Ordnung bringen, solange kannst du ihn dein Zimmer gehen und darüber nachdenken was für eine Enttäuschung du für uns bist" sagte mein Vater und fuhr sich mit der Hand über den Kopf. ,,Schatz sag sowas nicht zu ihm" verteidigte meine Mutter mich ,,es ist doch nur eine Phase" Das brachte das Fass endgültig zum überlaufen und machte mich unfassbar sauer. Ich hatte ihnen nichts zu sagen, ich rannte aus der Küche die Treppe hoch in mein Zimmer. ,,Liam Schatz, warte doch bitte!" reif meine Mutter mir hinterher aber ich dachte gar nicht erst daran.
Die Tür zu meinem Zimmer schlug ich so fest zu das eines meiner Bilder von der Wand fiel. Das Bild von mit und Mason zersprang. Gott bin ich sauer. Ich schlug mir die Krallen wieder in die Innenfläche meiner Hand und bemerkte wie ich die Kontrolle verlor . Scott hatte mir beigebracht das kaltes Wasser einem helfen kann wenn man in dieser Situation war. Ich ging also ins Badezimmer und stellte die Dusche an. Überall auf den weißen Fließen war Blut zu sehen. Ich nahm mir ein Handtuch und schmiss es provisorisch darauf. In dem Spiegel, der über dem Waschbecken hing, konnte ich sehen das meine Augen gelb und rot unterlaufen waren. Am liebsten würde ich weinen. Auch wenn es nicht die feine englische Art ist aber für mich gerät im Moment einfach  alles auf dem Ruder und ich weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht. Niemand versteht mich mehr, das hat doch alles keinen Sinn. Meine eigenen Gedanken machten mich nur noch wütender. Ich hob die Hand und schlug mit voller Wucht gegen den Spiegel sodass er zersprang und einige Schnitte auf meinen Knöcheln entstanden. Ich schüttelte meine Hand vor Schmerz und das Blut tropfte auf den Rand des mit Scherben übersehen Waschbeckens. Ich zog mir das T-Shirt über den Kopf und auch meine Hose landete auf dem riesigen Wäschehaufen mitten im Badezimmer. Das Wasser der Dusche war Eiskalt aber was anderes hätte mir in dieser Situation nicht geholfen also musste ich es machen. Als die ersten Tropfen meine Haut berührten zuckte ich leicht zusammen und zog meine Hand erst zurück aber ging dann ganz in die Dusche. Nachdem ich komplett unter dem laufenden Wasser stand konnte ich mich nur verlangsamt bewegen aber es ging mir sofort besser. Ich fühlte wie der Schmerz nachlies und ich ruhig durchatmen konnte. Ich stütze mich mit den Händen an der Duschwand ab. Ich konnte den Moment wieder genießen aber in diesem Moment klopfte es an der Tür. ,,Hau ab Mom, ich will nicht mit dir sprechen" rief ich in Richtung der Tür. Als sich die Tür dann aber doch öffnete atmete ich genervt durch. Ich konnte zwar wegen des Duschvorhanges nicht sehen wer da war dennoch war ich mir ziemlich sicher das es sie war. Wer würde bitte sonst was wollen? Wahrscheinlich wollte sie gar nicht mit mir sprechen sondern nur die Wäsche oder irgendwas anderes holen. Es wunderte mich zwar das die kein Wort über das Blut oder die Scherben verlor aber wahrscheinlich hatte sie einfach keinen Nerv zu fragen.  
Plötzlich öffnete sich der Duschvorhang hinter mir und keine kalte Hand berührte meinen Rücken was mir eine Gänsehaut bescherte. Als ich mich umdrehte sah ich direkt in Theo's Gesicht. Er grinste mich verschämt an. Ich rieb mir die Augen frei. ,,Wie bist du-" ,,Normal Menschen schließen ihre Fenster" sagte er grinsend. Er lies einfach nur mit seiner Anwesenheit meinen ganzen Schmerz verschwinden. ,,Danke das du hier bist" sagte ich zu ihm und legte meine Stirn an sein Kinn. ,,Die Scherben und das Blut-" fragte er. ,,Alles gut, ist schon wieder verheilt" sagte ich und streckte ihm meine Hand entgegen. An sich war die Situation, komplett nackt unter der Dusche mit ihm zu stehen, merkwürdig aber dennoch wunderschön. ,,Denk bitte nicht dass ich mit der Absicht zu dir unter Dusche gekommen bin um mit dir zu schlafen, ich hatte einfach das Gefühl dass du jemanden brauchst" sagte er zu mir und nahm dabei meine Hand. ,,Hab ich auch nicht gedacht, aber mach dir trotzdem keine Hoffnung" sagte ich lachend und sah ihm in die Augen. Sein warmer Atem auf meiner Haut verursachte ein unbeschreibliches Gefühl. Ich ging etwas mehr an ihn und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und legte dabei seine Hand auf meine Wange. In diesem Moment könnte ich jedes mal verharren, es fühlte sich einfach so richtig an.
  ,,Ich glaube wir sollten Wasser sparen und aus der Dusche gehen" sagte ich zu ihm nachdem er den Kuss beendete und mir sanft über den Rücken streichelte. Er nickte einfach nur lachend und biss sich auf die Unterlippe ehe er aus der Dusche verschwand. Nachdem er das Bad verlassen hatte stellte ich das Wasser aus und trocknete mich ab. Als ich mir dann Schlafsachen drüber gezogen hatte ging ich in mein Zimmer zurück. Theo lehnte am Fenster und sah nach draußen. ,,Willst du hier schlafen? fragt ich ihn und schmiss mein Handtuch auf den Boden. Er nickte und legte sich auf mein Bett. Ich schloss meine Tür ab, da ich absolut keine Lust hatte das meine Eltern einfach rein kamen. ,,Liam" sagte Theo woraufhin ich mit einem ,,Schhh meine Eltern sind im Nebenzimmer" reagierte. Ich legte mich neben ihn in mein Bett und er legte seinen Arm um meine Schulter. ,,Bitte pass auf dass dir nichts passiert, ja?" fragte Theo mich während ich auf der Fernbedienung rumdrückte um den Fernseher in Gang zu bekommen. ,,Versprochen, was willst du für einen Film gucken?" fragte ich ihn. 

Remember when...Where stories live. Discover now