Remember when...

Seite 22 + Joseph's Rudel

Stiles stand vor mir. Ich hatte ihn noch nie so blass und müde gesehen. Es sah aus als wenn ihn die Müdigkeit, vor der er wegzurennen versuchte, bald einholen würde. Er sah mich einfach nur an. In seinem Blick zeichnete sich eine Hilflosigkeit ab, die ich nur allzu gut kannte. 

,,Stiles?" fragte Scott ihn der noch immer hinter mir stand. Er sah ihn an aber sagte nichts. ,,Was machst du hier, Stiles. Geh nachhause und schlafe oder ruh dich einfach nur aus." sagte ich zu ihm.

,,Ich kann aber nicht schlafen, nicht jetzt. Was ist wenn ich von ihm träume und dann aufwache aber er nicht da ist? Oder was ist wenn er wie Anna und Max auch wieder auftaucht aber ich nicht da bin um ihn zu sehen. Ich kann verdammt nochmal nicht schlafen. Ich habe Angst vor der Dunkelheit in meinem Zimmer und vor der Einsamkeit in der ich schwimme, aber wisst ihr was, ich sehe nirgends ein Ende um heraus zu kommen." 

Ich würde ihm so gerne helfen, aber ich weiß absolut nicht wie. Ich sah Scott hilfesuchend an- aber er sah nicht gerade besser aus als ich. Er zog die Schultern hoch und sah mich mit großen Augen an. ,,Ich weiß es nicht" murmelte er ,,mir fällt schon was ein, aber er muss hier weg." Scott stützte ihn mit seinen Armen und die beiden verschwanden aus der Schule.

Ich stand nun also ganz alleine im Flur, also so kam es mir zumindest vor. Es waren zwar mindestens einhundert andere um mich herum, aber im Endeffekt stand doch jeder alleine.

,,Hey Liam" sagte Mason der seinen Arm um meine Schulter legte und mich so aus meinen Gedanken riss. Ich duckte mich etwas und befreite mich aus seinem Arm. Ich lächelte ihn schräg an und wir gingen gemeinsam zum nächsten Unterrichts Raum.

,,Findest du nicht auch das es irgendwie krass ist, was mit Max, Anna und Derek passiert ist. Ich meine dass ist schon alles-" ,,Stopp Mason, ich habe gerade glücklicherweise nicht daran denken müssen und ich hoffe du bescherst mir diese Gedanken nicht noch einmal" während ich das sagte stieß ich die Tür zu unserem Geschichtsraum auf. Ich sah Mason noch an und lachte ehe ich erschrocken stehen blieb und den Lehrer ansah. 

Verdammte Scheiße, das kann doch wohl nicht war sein!

,,Jo Liam, was ist?" fragte mich Mason der unaufmerksam in mich rein lief. ,,Nichts, ist schon gut" sagte ich. Ich ging zu meinem Platz, den Blick immer noch auf den Mann am Pult gerichtet. Als er mich sah bildete sich auf seinem Gesicht ein riesen Grinsen. Ich sah ihn finster an. 

,,Also, Ruhe bitte" sagte er ,,die meisten von ihnen kennen mich bestimmt noch nicht, andere vielleicht schon. Ich werde für die nächsten paar Wochen die Vertretung von Mrs. Martinez sein, und glaubt nichts das ich auch so alt und verschlafen bin wie sie. Hier wird richtiger Unterricht durchgeführt, mit allem drum und dran" er drehte sich zur Tafel ,,aber bevor wir anfangen, zu meinem Namen" Er nahm ein Stück Kreide und schrieb Joseph Dunbar an die Tafel. ,,Aber ihr wisst, Ms. Dunbar für euch"

Ich spürte wie mich einige der anderen in der Klasse anschauten und tuschelten. Mason warf mir einen verwirrten Blick zu. ,,Erzähl ich dir nachher" murmelte ich zu ihm und richtete meinen Blick wieder auf die Tafel. 

Ich war verblüfft davon, das er vor nichts zurückschreckte um auch nur in meiner Nähe zu sein. Ich war sauer darüber dass er sowas machte. Aber was ich mich fragte war: Was zur Hölle hat er mit Mrs. Martinez gemacht? 

,,Ich würde sagen unser Thema für die folgenden Stunden wird die Französische Revolution von 1789 – 1799 sein, kann mir jemand was dazu sagen?" fragte er ,,Wie wäre es mit dir Liam ?" 

Ich sah ihn wütend an, aber einen Ausraster vor den anderen konnte ich mir nicht leisten. 

,,Sie gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte" sagte ich zu ihm und die anderen sahen mich verblüfft an. ,,Ich mag halt Geschichte" murmelte ich leise zu mir selbst. ,,Das ist sogar richtig" sagte er und schrieb etwas an die Tafel.