🔱Vierzehn🔱

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Jungkook

Erschöpft von dieser ganzen Situation, mache ich mich für die Arbeit fertig. Ich hatte heute keine Vorlesung und am liebsten würde ich mich den ganzen Tag im Bett verkriechen, denn ich komme einfach nicht darauf klar:

Taehyung ist Vante.

Mein "Held" hat sich als der entpuppt, den ich fast schon als meinen "Feind" bezeichnen würde.  Mit keiner anderen Person bin ich so oft negativ  zusammengestoßen. Er ist unfreundlich, respektlos und hat noch nie etwas von Manieren gehört. Wie kann gerade SO eine Person solche Kunstwerke schaffen?

Auf dem Weg zu dem Cafè bete ich einfach nur, dass dies heute ein angenehmer Tag wird. Immerhin sind meine Gedanken stets bei Taehyung, seiner Drohung und natürlich seiner Kunst.  Ich kann nicht anders, als ihn dafür zu respektieren. Kunst geht vor allem und da vergesse ich auch gerne mal, dass der Künstler hinter dieser ein Arschloch ist.

Im Cafè stöhne ich genervt auf und verziehe mich schnell nach hinten, um mich entsprechend umzuziehen. Natürlich ist der Laden gerappelt voll. War ja klar.  Das Glück scheint  mich gerade zu meiden. Trotzdem begrüße ich meine Chefin und gehe mit gespielt freundlicher Miene meine Arbeit an.

Freundlichkeit ist der Schlüssel für ein angenehmes  Leben, außer du erwischt Menschen, die dir trotz dieser Freundlichkeit gerne mal ins Knie ficken, wie Taehyung bestimmt sagen würde.

"Junger Mann ich wollte einen Milchkaffe, keine Milch mit Kaffearoma", beschwert sich eine Dame und legt den Kaffee auf den Tresen. "Ich mache ihnen natürlich  einen neuen", sage ich  und lächel entschuldigend, obwohl ich den Milchkaffee so wie immer und nach Vorgaben zubereitet habe. Beziehungsweise der Automat.  Auch der nächste schmeckt ihr nicht, diesmal ist er anscheinend zu bitter. Sie bittet die Chefin her, die ihr dann einen machen muss und dieser dann natürlich perfekt ist. Ich werde misslaunig, als mich meine Chefin auf die ständigen Beschwerden in letzter Zeit anspricht. "Was ist denn los? Früher gab es doch auch nie Probleme?", fragt sie und ich atme kurz durch. "Keine Ahnung, ich arbeite wie immer und gebe mein bestes", gebe ich frustriert zurück und dann kommt auch schon der nächste Kunde.

Meine Nackenhaare stellen sich auf,  als ich diese unverkennbaren roten Haare erblicke. Da meine Chefin noch anwesend ist, setze ich ein freundliches Lächeln auf. "Guten Tag der Herr, was darf es denn sein?", frage ich überfreundlich, woraufhin sie lächelnd nickt und wieder  in ihr Büro verschwindet. Sofort verändert sich meine Miene zu missmutig, wieso muss er gerade heute erscheinen? Oder überhaupt?  "Hör zu Kleiner. Ich sag es dir nochmal, wenn du irgendjemanden nur ein Wort sagst, zerquetsche ich dich wie einen Käfer", droht er mit gefährlich ruhiger Stimme, aber tatsächlich beeindruckt mich das nicht. Jetzt habe ICH ihn in der Hand. Er tut kriminelles, nicht ich. Meine Lippen umspielt ein Lächeln und ich lege meinen Kopf schief. "Du bist Vante", sage ich und seine Augen weiten sich. Wieso ist er so überrascht? Immerhin steht dieser Name an meiner Garage und ich habe ihn erwischt.  "Ich sage es nur noch einmal, solltest du dein Maul aufmachen und es jemanden erzählen, bist du dran", droht er erneut.

Ich kann kurz fast schon so etwas wie einen minimalen Funken  Panik in seinen Augen  erkennen, weshalb ich jetzt unglaublich viel Mut finde und diese Worte überraschend leicht über meine Lippen kommen:

"Bring es mir bei. Zeig mir deine Kunst und wie sie entsteht, dann bleibe ich stumm. Weigerst du dich, werde ich dich ausliefern."

Graffiti [Vkook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt