Ich blickte weiter in den Himmel und beobachtete den Schatten des riesigen Monstrums. Durch die Sonne konnte ich kaum erkennen, wie der Drache aussah, doch er war riesig. Bestimmt fünf oder sechs Meter. Wahrscheinlich aber größer, denn ich war noch nie gut im Schätzen.
Mein Magen verkrampfte sich. Und mein Herz klopfte lauter. War das wirklich echt? Ein Drache? Ein wasch echter Drache? Ich konnte es irgendwie nicht fassen.
Wenn Venom gegen die Spinnen nur eine kleine Chance gehabt hatte, dann hatte er gegen den Drachen gar keine.
Ich versuchte mich auf zu rappeln, doch meine Beine wollten nicht so ganz und gaben beim Laufen mehrmals nach, sodass ich ein paar Mal unkoordiniert am Boden landete. Meinen Weg zu Venom legte ich dennoch irgendwie zurück.
Er lag blutend am Boden. Das Schwert außerhalb seiner Reichweite. Seine Arme von Spinnenfäden gefesselt.
Die Augen wütend verzogen und auf die beiden Spinnenfrauen gerichtet, die gemütlich immer näher kamen.
Erneut rutschte mir das Herz in die Hose und Adrenalin rauschte durch meine Adern.
Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
Die Spinnenfrau setzte mit ihrem Speer, wo auch immer sie diesen her hatte, dazu an, Venom
zu erstechen und der Drache setzte zum Sinkflug an. Das Geräusch seiner Flügel wurde immer lauter.
Dann ertönte ein erneutes Brüllen und ich schloss panisch die Augen. Ich wollte Venom nicht sterben sehen!
Es wurde warm und ich hörte das Prasseln des Feuers, das meinen Körper erstarren ließ.
Mein Mund wurde trocken und die Panik sorgte dafür, dass ich vergaß zu atmen und mir schwindelig wurde.
Ich bemerkte erst, dass ich zu Boden gefallen sein musste, als ich die Kälte des Bodens in meinen Knochen dringen spürte.
Das Prasseln des Feuers hatte aufgehört und ich traute mich vorsichtig meine Augen zu öffnen.
Das erste, was ich sah, waren violette Schuppen. Direkt vor meiner Nase.
Ich erwartete Panik doch da war nur Neugier, die in mir aufstieg.
Ganz langsam streckte ich die Finger nach den Schuppen aus und berührte sie ehrfürchtig. Dabei hielt ich gespannt die Luft an. Wie sie sich wohl anfühlten?
Überrascht stellte ich fest, dass sie warm waren und ich spürte Muskeln und eine leichte Bewegung. Womöglich die Atmung?
Vorsichtig blickte ich auf.
Das musste ein Flügel sein, der mich umschlossen hatte. Er bildete eine schützende Hülle um mich und begann sich nun langsam und vorsichtig zu bewegen.
Schlucken sah ich zu, wie das Licht langsam wieder die Umgebung erhellte und den Blick auf das riesige Geschöpf frei gab.
Rote Augen, die so groß waren wie mein Kopf, blickten mich an und ich glaubte Neugierde darin zu erkennen.
Ein Drache. Ich stand wirklich einem Drachen gegenüber.
Verdammt hatte der große Zähne. Und wo waren Venom und Daliah? Hatte er sie gefressen?
Aus einem Impuls heraus betrachtete ich die Zähne genauer, um vielleicht einen Hinweis auf Daliah und Venom zu finden, doch die Zähne waren sauber. Keine Stoff, oder Fleischreste waren zu sehen.
„Bist du verletzt?", fragte eine weibliche Stimme leise und ich brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, dass diese Stimme zu dem Drachen gehörte.
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Dragon Hill ~Verfluchte Kinder~
FantasiaIch habe mich schon immer gefragt, was manche Leute dazu brachte, dumme Dinge zu tun. Jetzt weiß ich es, denn das hier war eindeutig dumm. Anders konnte ich es mir nicht erklären, warum ich mich auf diese blöde Idee einließ, auch wenn sie von mir ka...