26. Verzweiflungstat

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Jacky zog sich zurück. Auch Paddy hatte mit der ganzen Sache zu kämpfen und so gab er ihr den Freiraum. Paddy war immer wieder mit dem Gedanken bei Jacky. Patricia hatte wohl mit ihr noch gesprochen, gab Paddy aber nur zu verstehen, dass Jacky etwas durch den Wind wäre, und auch ihr alles zu viel wird. Die erneute Schwangerschaft, zudem ungewollt und ohne festen Partner beschäftigte sie wohl sehr. Paddy war selbst überfordert mit der Sache. Da hatte er erst erfahren das es eine Tochter hatte, die bereits ein Teenie war. Er traf auf Jacky und alle Gefühle kamen wieder auf. Waren es wirklich nur die Alten Gewohnheiten und ihre gemeinsame Vergangenheit? Oder waren es neue Gefühle nie sich entwickelten? Dann die Scheidung, die wirklich nicht schön verlaufen würde. Auch ihm wurden die ganzen wirren Gedanken zu viel. 

Er war gerade mit der Gitarre in Patricias Garten als sein Handy vibrierte. „Papa du musst herkommen, der Mama geht es gar nicht gut!", hörte er Katharina am Telefon weinen. Es war das erste mal das sie ihn Papa genannt hatte, auch wenn es ihn rührte, sprang er sofort aus an Patricia vorbei. Diese sah ihn fragend an. „Das war Katie, irgendwas stimmt da nicht!", erklärte Paddy ihr und schnappte sich die Schlüssel. Die ganze Fahrt über klopfe sein Herz und die Fahrt kam ihm unendlich vor. 

Die Kleine machte ihm total verheult die Tür auf und deutete ins Schlafzimmer. „Ruf Patricia an sie soll dich abholen!", rief Paddy ihr aus dem Schlafzimmer zu und rief Zeitgleich einen Krankenwaagen an. „Ja Kelly hier, meine Freundin. Ich hab sie gerade gefunden ich vermute es ist ne Überdosis!", gab er ruhig am Telefon durch. Er nahm Jacky in den Arm, diese total neben sich stand und sich die ganze Zeit übergab. „Jagut so das Zeug muss raus!", flüsterte Paddy ihr leise zu. Er strich ihr immer wieder über den Rücken. Katharina stand erschrocken in der Tür. „Schatz pack dir ein paar Sachen ein ja!", meinte Paddy zu seiner Tochter. Er selbst musste mit den Tränen kämpfen, doch er versuchte sie zu verbergen. Patricia kam zeitgleich mit dem Krankenwagen an und sah ihren Bruder fragend an. Paddy deutete auf die leeren Pillendosen, die der Arzt gerade eintütete. „Nein nein nur Kochsalz, sie ist im 3. Monat!", meinte Paddy panisch, als einer der Sanis ihr Medikamente anhängen wollen.

Jacky kam langsam zu sich und sah Paddy neben sich sitzen. Sein Blick war besorgt und ernst zu gleich. Die Augen funkelten wieder fast schwarz, wie sie es immer taten, wenn er wütend war. Jacky richtete sich auf und hielt sich den Kopf. "Aua", fluchte sie und ließ sich ins Kissen zurückfallen. „Was ist passiert!", fragte sie leise und Paddy sah sie entsetzt an. „Was passiert ist? Du wolltest dich... euch töten!", meinte er kühl. Er stand auf und reichte ihr ein Glas Wasser und wand den Blick von ihr wieder ab. Es brach ihm das Herz. Er wusste wie sie zur Zeit damit zu kämpfen hatte und auch er hatte seine Probleme, aber er konnte die Situation nicht verstehen.  Jacky richtete sich erneut auf und sah ihn an. „Niemals!", schrie sie ihn an. „Unfassbar, das du das denkst!", fügte sie noch hinzu. „Ach ja und der Pillenmix war ein versehen? Jacky wenn du mich Hasst ist das okay, wenn du dich hasst auch, aber du hast ein ungeborenes Kind in dir!", wurde Paddy etwas lauter. Seine Blicke waren ernst und verzweifelt. „Ich hab keine Pillen genommen!", fauchte sie ihn an. „Und Katharina hat dich gefunden!", meinte er leicht sauer. „Niemals!", schrie sie ein weiteres mal. „Geh besser wenn du mir so was zu traust!", fügte Jacky leise noch hinzu und er stand wirklich auf und ging.

Paddy saß mit Patricia im Wohnzimmer und es war bestimmt schon 2 Uhr. Er hatte ihr alles erzählt und sie sah nur schweigend ins Leere. „Papa was machst du hier, wie geht's Mama!", meinte Katharina als sie verschlafend auf ihren Vater zu kam. Paddy zog sie auf seinen Schoß. „Sie muss ein paar Tage bleiben, aber ihr geht was besser!", erklärte Paddy ihr. Er unterdrückte seine Wut auf sie. „Komm ich bring dich zurück ins Bett, morgen ist Schule!", meinte er und brachte sie wieder nach oben. „Wird sie wieder?!", fragt die Kleine besorgt. Sie sah Paddy mit traurigen Augen an und er lächelte sie an und nickte. „Das wird schon alles!", beruhigte er sie liebevoll. „Heute Morgen waren die neuen Nachbarn noch da und danach ging es ihr irgendwann noch schlechter. Ich musste dich anrufen! Sorry!", erklärte sich Katharina. „Du sollst mich immer anrufen wenn was ist, deshalb hast du meine Nummer! Also kein Sorry! Jetzt schlaf weiter!", gab Paddy ihr zu verstehen. Er deckte sie zu, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging dann auch langsam schlafen. 

Am nächsten Morgen brachte Patricia die Kinder in die Schule und Paddy packte ein paar Sachen für Jacky zusammen. Er war immer noch sauer, aber dachte auch darüber nach wie verzweifelt sie sein muss. Er hatte mich die letzten Wochen bewusst zurück gehalten. Paddy wusste er würde nicht die Finger von ihr lassen und umgekehrt genauso. Aber jedes mal die Kälte danach zwischen ihnen, ließ Paddy wahnsinnig werden. Er wusste ja selbst nicht was es war. Er war nicht ,ehr der Typ für One Night Stands oder ähnliches. Andererseits war das vertrauen zwischen ihnen da und sie wussten beide das der Sex immer gut funktionierte. Was sollte da gegen den Sex sprechen. Paddys Gedanken kreisten auch darüber und alles schien zur Zeit nur verrückt zu sein. Absoluter Brainfuck!

Jacky hielt Fassungslos den Zettel in der Hand, mit der Auflistung der ganzen Medikamente und schüttelte den Kopf. „Ich kenn die meisten davon nicht einmal!", meinte sie zur Ärztin die sie gerade untersucht hat. „Mit dem Baby ist alles in Ordnung!", gab ihr die Ärztin zu verstehen. Diese sah Jacky aber besorgt an. „Wir können sie nicht gehen lassen, wenn sie nicht darüber sprechen, warum sie die ganzen Tabletten genommen haben!", erklärte sie Jacky. Sie sah ihr gegenüber fassungslos an. „Sag mal hört mir einer zu? Ich hab den Scheiß nicht genommen, ich kenne die meisten Dinge nicht mal und zudem würde ich, egal wie ich mich selbst hasse, nichts dem Baby antun!", gab sie verzweifelt zu verstehen. In dem Moment kam auch Paddy rein. „Na toll das auch noch!", seufzte Jacky. Sie ließ sich zurück ins Kissen fallen, während die Ärztin ohne weiteres Wort das Zimmer verließ. 

Jacky war mega sauer auf ihn, das selbst er ihr nicht glaubte. „Wo hast du das ganze Zeug eigentlich her, dass meiste bekommt man nicht so einfach!", fragte Paddy sie. Er sah sich die Auflistung der ganzen Medikamenten an. „Hab ein Drogenlabor im Keller!", meinte Jacly sarkastisch und stand auf. Er hielt sie am Arm fest. „Lass mich!", sagte sie leise, doch er zog sie zurück. Er sah sie bittend und verzweifelnd an. „Was war los?", fragte er mit besorgter Stimme. „Paddy gar nichts war los, auf jeden fall nichts was mich so verzweifeln lässt. Denkst du wirklich ich würde mein Baby gefährden und zu dem Katie alleine lassen! Du spinnst doch!", erklärte sie erneut. Sie konnte ihn nicht ansehen, zu sehr verletzte es sie das er ihr so was zutraute. „Ich dachte echt du kennst mich als einziger und wenigstens du glaubst mir!", fügte sie traurig hinzu. Sie  sah ihn an doch seine Augen waren leer und er wand den Blick wieder ab. „Was soll ich den glauben Jacky? Katharina hat mich angerufen und ich hab dich so vorgefunden!", meinte er mit Tränen in den Augen. „Geh besser!", gab Jacky ihm. Sie verletzte es einfach ungemein und stand auf, um sich ins Badezimmer zu verziehen.

„Was machst du den schon hier, ich dachte du bist bei Jacky?", fragte Patricia erstaunt. Paddy kam gerade die Tür rein und zuckte mit den Schultern. Er ließ sich auf den Stuhl neben sie fallen und seufzte. "Sie hat mich wieder raus geworfen!", gab er zu. Patricia legte den ganzen Papierkram zur Seite und sah ihren kleinen Bruder an. „Sie redet einfach nicht, nicht mal mit mir!", meinte er verzweifelnd. „Ich will doch nur wissen warum sie das getan hat!", fügte er noch hinzu. „Lass ihr Zeit!", gab Patricia ihm zu verstehen und strich ihm dabei über den Rücken. „Sie bleibt bei dem Standpunkt das sie das nicht getan hat!", sagte er und man konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören. „Dann versuch über den Weg an sie ranzukommen, sie liebt dich und wird dir sagen was passiert ist!", redete Patricia auf ihn ein. Paddy sah seine Schwester fragend und verwundert an. „Sie hat es mir gesagt!", fuhr sie vor. Patricia kannte ihren Bruder nur zu gut und auch er hatte sich immer wieder mit seiner Gefühlslage beschäftigt. Machte sich verrückt und kam zu keinem Entschluss. Seine Kopf war reines Hackfleisch und so dachte Patricia, es wäre das Richtige ihm dies zu stecken.

Das Mädchen aus der Ersten ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt