Kapitel 10

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Jetzt saßen wir alle eingequetscht in Stiles Jeep und fuhren zur Schule, wo eine blutrünstige Chimäre auf uns wartete.

Ganz normaler Tag in Beacon Hills... anscheinend.

Stiles fuhr und Maila saß auf Scott's Schoß, Liam auf Theo's, Lydia auf dem von Mason und ich auf dem von Jordan.

Was Lydia vorhin wohl gemeint hatte, als sie sagte das Jordan nicht aufhören würde, weil Malia eine Bedrohung für MICH war.

Wie würde es denn jetzt erst bei der Chimäre werden?

Noch bevor ich den Gedanken ausgedacht hatte, kam der Jeep quietschend zum stehen und alle quetschten sich aus dem Auto.

Wir waren an der Schule, die bereits verlassen war.
Erst da viel mir auf, wie spät es bereits war.

Ich holte schnell mein Handy raus und schrieb meinem Vater, dass ich mit Freunden unterwegs sei und vielleicht auch bei jemandem übernachten würde.

"Kommst du Liara?", rief Lydia und sah mich an.
Die anderen waren bereits gegangen.

"Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt, während du geschrieben hast. Du kommst mit mir und Parrish"
Ich nickte und wir gingen Richtung Sportplatz, als mir plötzlich die Bilder der Leiche in den Kopf schossen.

Ich schnappte kurz nach Luft und fing an zu zittern.

Jordan bemerkte dies und nahm ohne zu zögern meine Hand, die er dann aufmunternd drückte.

Ich lächelte ihn leicht an.
Wieso wollte ich nochmal mit hierher?

Als wir grade über den grünen Rasen des Feldes gingen, wurde eine Tür aufgeschlagen und ein Junge in Lederjacke und Jeans rannte auf uns zu.

Er hatte die Augen weit aufgerissen und die Hände zu beiden Seiten ausgestreckt.

"Kanima!", rief Lydia und sprang zur Seite.
Jordan ließ meine Hand los und tat dasselbe, ich nun auch.

Wir alle wichen dem Jungen aus, der nun gelbe Schlitze als Augen und Krallen an den Fingern hatte.
Krallen von denen eine Art flüssiges Sekret tropfte.

"Kanima Gift, es kann dich paralysieren", meinte Lydia, die meinem Blick gefolgt war.
Ich nickte. Interessant.

Der Junge vor uns knurrte einmal laut und griff dann erneut an, aber dieses Mal wich keiner mehr aus.

Lydia stellte sich vor mich, hielt die Hände vor den Mund und schrie.
So laut und kräftig hatte ich noch nie jemanden schreien hören.

Durch ihren Schrei entstanden Schallwellen, die geradewegs auf den Kanima zuflogen.
Dieser hielt sich die Ohren als sie ihn erreichten.
Doch es bremste ihn nur kurz aus.

Schon nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder gefangen und lief auf Parrish zu.
Da passierte das unfassbarste.

Jordan fing an zu brennen.
Er brannte seine komplette Kleidung, bis auf die Boxer, nieder und brüllte.
Seine Augen leuchteten in einem knalligen orange.

Diese Farbe kannte ich nur zu gut...
Mich traf es wie ein Blitz.
Ich musste an ein Zitat meiner Mutter denken.

Liebe deine andere Hälfte. Sie wird dir später noch sehr helfen!
Aber denk immer dran, es ist nur die Hälfte! Andere sind vollständig, du bist halb, aber dafür nicht weniger gefährlich.

Damals dachte ich noch, sie hätte auf einer Party zu viel getrunken, doch jetzt machte alles einen Sinn.

Ich sprintete zu Parrish und stellte mich vor ihn, woraufhin er verwirrt blinzelte.

Ich wusste was ich zu tun hatte.

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt