Kapitel 31

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"Bist du sicher das du das tun willst?", fragte Jordan mich, als er vor meinem alten Haus parkte.

Es sah noch genau so aus, wie beim Einzug, doch es fühlte sich nicht wie dasselbe an.

Ich nickte meinem Freund nur stumm zu und stieg aus dem Wagen.

Ich hatte beschlossen mir ein paar meiner Sachen zu holen, damit ich nicht ständig die von den anderen tragen musste...
Doch das war leichter gesagt als getan.

Ich lief mit zittrigen Beinen die Stufen hinauf zur Tür.
Sie war nicht abgeschlossen...

Ich betrat ein leeres Haus.
Alles war weg.

Die Kartons, die Möbel, die wir schon gekauft hatten... einfach alles.
Dieses Ding musste alles mitgenommen haben.

Schnell lief ich in mein altes Zimmer.
Hier waren noch alle Möbel und Dekorationen vorhanden...
Als hätte er gewusst das ich wieder kommen würde.

Mit Tränen in den Augen schnappte ich mir einen schwarzen Stoffbeutel und lief zum Schrank.
Ich packte so viel ein wie möglich, bis nur noch ein paar Socken und eine Winterjacke drin hingen.

Danach verließ ich auf dem schnellsten Wege dieses Gebäude voller Erinnerungen und stieg schnaufend in das Auto meines Freundes.

"Alles ok?", fragte dieser besorgt und musterte mich.
"Fahr einfach..."

Er nickte, startete den Motor und fuhr los...

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"Zu Scott geht es da lang", meinte ich und deutete an der Kreuzung nach rechts, während wir allerdings geradeaus fuhren.

"Ich weiß", sagte Jordan nur und lächelte leicht.
Ich sah ihn verwirrt an.

"Weißt du, ich mag Scott ja...
Und ich vertraue ihm auch, keine Frage!
Aber wenn es um dich geht, will ich mir lieber ganz sicher sein", lachte er und beschleunigte etwas.

"Ok Jordan, Du machst mir Angst"
"Tut mir leid.
Warte einfach bis wir da sind"

Ich nickte und sah aus dem Fenster.
Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und die Regentropfen machten ein Wettrennen an der Scheibe, wer zuerst unten ankam.

Ich beobachtete dies eine Weile und dachte nach...

Was wollte der Arzt mit den Möbeln?
Wieso war Nolan am Nemeton?
Hatte ich die wichtigsten Sachen aus dem Haus mitgenommen?

Durch das Nachdenken verlor ich völlig das Zeitgefühl...

"Wir sind da", meinte Jordan und schaltete den Motor ab.
Ich zuckte zusammen.
Mir war als wären grade mal 2 Minuten vergangen...

Er lief einmal um das Auto herum und machte mir, gentlemen like, die Tür auf.
Ich stieg aus und sah das Hochhaus vor mir an.

Es war nicht grade groß, aber dafür sehr modern gebaut, mit vielen Fenstern und in schwarz weiß.
Jedes Appartment hatte einen eigenen Balkon, manche auch einen Wintergarten.

"Kommst du?", fragte Jordan, der meinen Beutel mit den Klamotten in der Hand hielt.
Ich nickte und folgte ihm hinein.

Wir liefen die Treppen hinauf bis in den 4. Stock und betraten die Rechte Tür auf dem kleinen Flur.

Wir standen sofort in einem Wohnzimmer, ebenfalls modern eingerichtet.

Ich zählte eins und eins zusammen und kam zu dem Entschluss, dass wir bei Jordan zuhause waren.
Langsam dämmerte mir, was er vorhin im Auto meinte.

"Ok... und jetzt?", fragte ich, nachdem ich Jacke und Schuhe ausgezogen hatte.

"Setz dich erstmal auf die Couch. Ich bringe deine Sachen ins Schlafzimmer"
"Aber nicht reingucken! Da ist auch Unterwäsche drin", rief ich ihm noch hinterher und hörte ihn leise lachen.

Ich setzte mich auf das dunkelblaue Sofa und sah mich um.
Es war eigentlich eine ganz normale Wohnung, für ein ganz normales Paar...

Nur das wir nicht normal waren.

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