Kapitel 33

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Ein nervtötendes Piepen weckte mich.

"Nur noch 5 min Mom", knurrte ich und faste mir an den Kopf.
Er tat höllisch weh.

Doch das piepen hörte nicht auf.
Benommen öffnete ich die Augen.

Ich sah eine Wohnung, die völlig in Flammen stand, vor mir.
Ich richtete mich auf.

Jordan's komplette Wohnung brannte, das Piepen kam aus dem Feuermelder.

Schnell stand ich auf und versuchte das Feuer zu löschen.
Vergebens.
Es war völlig außer Kontrolle geraten, nichts war mehr zu retten.

Ich sah an mir hinab.
Mein Körper brannte ebenfalls, doch ich spürte keinen Schmerz.

"Höllenhund", flüsterte ich leise zu mir selbst.

Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, sprintete ich aus der Haustür in den Flur.
Das Feuer hatte bereits übergegriffen, die Treppen standen in Flammen.

Alle Türen im Flur waren geöffnet.
Das Haus wurde also schon evakuiert.

Grade wollte ich runter laufen, als ich ein Geräusch hörte.
Es kam aus dem obersten Stock, einen über mir.

Es hörte sich an wie ein weinendes Kind.
Ohne lange zu überlegen lief ich die Treppe hinauf und stand vor einer verschlossenen Tür.
Das Geräusch kam von da drin.

Ich stemmte die Tür auf und trat in eine schwarze Rauchwolke.
Ich hustete kurz.

"Hallo? Ist hier jemand?!", rief ich.
Ein Wimmern war aus dem hintersten Zimmer zu hören.

Ich rannte durch den Rauch, in den Raum, wo das Geräusch her kam.

Ich scannte die Umgebung und dann sah ich sie.
Ein kleines, blondes Mädchen saß zitternd in der Ecke, hinter ihrem Bett.
Sie hustete stark.

Ich rannte zu ihr und hob sie auf meine Arme.
"Mama!?", schluchzte sie.
"Keine Angst, ich bring dich zu deiner Mama"

Der Rauch war mittlerweile so dicht, das man nicht mal die Flammen erkennen konnte.
Ich strengte meine Augen an und fühlte kurz ein brennendes Kribbeln.

"Leuchti!", rief das Mädchen und zeigte auf mich.
Meine Augen glühten.
Nun konnte ich alles erkennen.

Die Flammen standen im Flur Hüfthoch, es gab keinen Ausweg.

Ich hätte einfach durchlaufen können, aber was machte ich mit der Kleinen?
Ich überlegte krampfhaft, Panik überkam mich.

Das Mädchen hustete wieder und schlief schlussendlich in meinen Armen ein.

"Hey! Aufwachen!
Du darfst nicht einschlafen!
Scheiße, Scheiße, Scheiße"

Eine Träne rann aus meinen Augen.
Ich fokussierte die Flammen und rannte.

Ich rannte aus der Wohnung, durch den Flur und in den 4. Stock.

Das Mädchen hatte bereits ein paar Verbrennungen.
Sie tat mir so leid.
Ich wollte sie beschützen...

Etwas in mir vibrierte. Es war mein Herz.
Ich packte das Mädchen fester.

Plötzlich breitete sich das Kribbeln und vibrieren aus, es drang aus meinem Körper, umhüllte uns beide.
Nun stand ich, das Kind auf meinen Armen, in einer brennenden Blase, die die Flammen von uns abhielt.

Ich staunte kurz und sprintete weiter.
Die Blase aufrecht zu erhalten war anstrengend, Sehr sogar.
Ich wusste nicht wie lange ich das noch aushalten würde...

Ich zählte die Treppen.
1, 2, 3... Da! Der Ausgang!

In dem Moment brach die Blase, meine Augen hörten auf zu glühen und ich lief nur noch aus dem Gebäude...

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt