Kapitel 16

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Ich knurrte warnend.
Ich wollte ihm wirklich nicht weh tun.

Langsam kam er auf mich zu.

"Hey, ganz ruhig.
Ich weiß wie sich das anfühlt. Du fühlst dich mächtig, hab ich recht?"

Verwirrt von seinen Worten hielt ich inne.
Er hatte wirklich recht.

"Aber Macht trägt eine große Verantwortung mit sich...
Sieh nur was du getan hast"

Ich gehorchte, sah mich um.
Überall lagen Leute, die mir vor wenigen Stunden noch helfen wollten.
Ich hatte sie alle angefallen wie ein tollwütiges Tier.

Mit einem Mal war alle Kraft in mir erloschen.
Ich verwandelte mich zurück, hielt mir die Hand vor den Mund.

"Ich bin ein Monster", keuchte ich.
"Nicht alle Monster tun monströse Sachen", meinte Lydia und kam hinter dem Tisch hervor.

"Es ist ok was du getan hast. Wir alle verstehen das unter diesen Umständen.
Du hast an einem Tag deinen kompletten Glauben an die Welt verloren, da wäre jeder von uns ausgerastet"

Ich sah mich um.
Scott half Diten auf, während Liam Theo's Hand betrachtete.

"Es ist ok", sagte Lydia nun wieder.
"Für mich nicht", Malia stand auf und hielt sich die Schulter.
"Das hat echt weh getan"

"Tut mir leid...
Es tut mir alles so wahnsinnig leid", sagte ich in die Runde.

"Schon gut, ist ja nichts passiert", lachte Scott.
Sie alle nickten als Zeichen dafür, dass sie mir verziehen.

Ich lächelte mit Tränen in den Augen.

Jordan trat zu mir und umarmte mich von hinten.
"Ist ok", flüsterte er mir sanft ins Ohr.

"Wo soll ich denn jetzt hin?", fragte ich plötzlich.
Überrascht von dem Themenwechsel stammelte Scott:

"Ehh...D-du kannst natürlich bei mir wohnen! Wir haben noch ein Zimmer frei und meine Mutter hat damit sicher auch kein Problem!"
Ich nickte dankend.

"Ihr seit alle so wahnsinnig nett", schluchzte ich.
Lydia lächelte.
"Wilkommen im Rudel, Liara"

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"Ich habe meinen Vater angerufen. Er fährt zu deinem Haus und sieht nach ob der... Mann... noch da ist.
Parrish hilft ihm", sagte Stiles, als ich mich auf Scott's Couch setzte.

"Danke Stiles", ich lächelte ihn freundlich an.

Es war bereits spät am Abend und der Rest unserer Truppe war schon zuhause.
Zuhause...
Etwas, dass ich nicht mehr hatte.

Dafür hatte ich nun ein Rudel, am ersten Tag!
Wirklich komisch...

Allgemein war dieser Tag komisch gewesen.
Ich hatte viele Leute kennengelernt, herausgefunden das es übernatürliche Wesen gab, dass ich eines von ihnen war, wer die Schreckensärzte sind und dass sie meine Familie getötet hatten.

Außerdem hatte ich Gefühle für einen Mann entwickelt, den ich kaum kannte... und mir wollte niemand erklären, warum das so war.

"Ich werde mich dann auch mal auf den Weg machen", sagte Stiles zu Scott.
"Gut, pass auf dich auf"
"Mach ich.
Tschüß Lia"

Von draußen hörte man Motorengeräusche, als er in seinem Jeep weg fuhr.

"Lia?", fragte ich mich selbst.
"Oh äh, ja.
Stiles liebt es anderen Spitznamen zu geben", sagte Scott und kratzte sich am Hinterkopf.

"Wenn du das nicht willst, dann..."
"Doch!", sagte ich.
"Es ist gut so. Liara hatte meine Mutter mich genannt und mein wirklicher Vater wahrscheinlich auch... aber ich bin nun nicht mehr die, die ich mal war.
Ich bin nicht mehr Liara.

Ab heute bin ich Lia"

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt