Kapitel 39

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Das Hupen ertönte erneut, doch während ich mir deswegen die Ohren zu hielt, stürmte Nolan bereits auf mich zu.

Seine Augen glühten im einem orange-gelb und seine Zähne wurden spitzer, genau wie seine Nägel.
Noch sah er aus wie ein normaler Werwolf, doch da geschah es.

Um ihn herum bildete sich eine brennende, orange Aura, die etwa zweimal so groß war wie er selbst.
Es sah aus wie ein... ein Fuchs!

Brüllend sprang Nolan vom Boden ab, doch ich wich geschickt aus.

"Nolan!
Nolan hör zu, wir müssen das hier nicht tun!"

Doch er dachte nicht mal daran, auf mich zu hören.
Stattdessen hackte er mit seinen spitzen Krallen nach mir und funkelte mich finster an.

Sein Blick war so kalt und tot...

"Nolan, das bist nicht du!
Wo ist der liebe, nette Junge, der mich an meinem ersten Tag angerempelt hat?
Wo ist der Junge, der mich zum Lacrossspiel eingeladen hat, auch wenn er weiß das er grottenschlecht darin ist?
Und wo ist der Junge, der einer meiner besten Freunde war?!"

Kurz hielt die Chimäre inne, starrte mich an.
Für einen Moment hatte ich Hoffnung, doch das hämische Lachen seinerseits ließ diese wieder verschwinden.

Er griff erneut an, diesmal agressiver.

Ich wollte ihn nicht verletzen, also rannte ich weg.
Ich rannte um das komplette Spielfeld, doch aus irgendeinem Grund, konnte ich die weiße Linie auf dem Rasen nicht übertreten.

Ich versuchte es immer wieder, aber vergebens.
Ich rannte gegen die unsichtbare Mauer und fiel zischend zu Boden.

Schritte näherten sich und dann hing Nolan auch schon über mir, seine Augen vor Mordlust leuchtend.

Er drückte mir mit seinen Krallen die Kehle zu, woraufhin ich zu husten und zu hecheln begann.

Dies wäre sicher mein erbärmliches  Ende gewesen, hätte nicht jemand meinen Namen gerufen.

"Lia!
Liara, komm schon!
Du musst gewinnen! Für mich!
Für uns!
Für deine Mutter, Liara!"
Jordan's Stimme löste etwas in mir aus, was sich noch verstärkte als er meine Mutter erwähnte.

Ein vertrautes Kribbeln breitete sich aus und ich bemerkte wie meine Augen anfingen zu leuchten.
Ein Hauch von Angst schlich sich in Nolan's Blick, als ich seinen Arm packte und ihn komplett von mir schleuderte.

Das tiefe Knurren aus meiner Kehle ließ den Boden beben.

Schnell sprang ich auf und brüllte meinen Gegenüber an.

Er lachte nur, wischte sich ein wenig Blut weg und stürmte zu mir.

Er krallte nach meinem Bauch, doch ich wich aus und griff sein Handgelenk.

Ich konzentrierte mich ganz genau darauf, während die Hitze in mir hoch stieg.

Schon nach Sekunden standen ich und Nolan komplett in Flammen.

Er schrie kurz, löschte sich aber schnell.
Zu schnell.

"Lia, Lia, Lia.
Das war schlau, aber ich bin zur Hälfte Feuerkitsune..."
Ich weitete meine Augen, als seine Krallen vor schnellten und mir ein paar Kratzer im Gesicht verpassten.

Dies warf mich so aus der Bahn, dass ich nicht schnell genug realisierte, dass er erneut zu schlug.
Direkt in meinen Magen.

Ich fiel husten um und krümmte mich, doch dies hielt ihn nicht auf.

Er trat auf mich ein, stach seine Krallen in meinen Körper und lachte dabei, als hätte er Geburtstag...

Ich schützte mein Gesicht mit den Armen und weinte leise.
Ich war ein Versager.
Ich hätte alle enttäuscht.
Sie würden alle meinetwegen sterben!

Aber vor allem... ich konnte meine Mutter nicht rächen...
Ich konnte ihre Mörder nicht zur...
Moment.

Mein Gegner war gar nicht Nolan.
Er war es nie gewesen.
Meine Gegner standen auf der Tribüne und sahen dem ganzen Schauspiel zu...

Ich knurrte.
Ich würde nicht gegen Nolan kämpfen!

Meine Augen glühten heller als je zuvor, als ich Nolan von mir stieß und so schnell es ging zu der Grenzlinie humpelte... 

Ich stemmte beide Hände gegen die unsichtbare Mauer und drückte so fest ich konnte...

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt