Kapitel 12

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"Was meinst du mit 'nur halb'?", fragte Scott und kam auf mich zu.
Ich rutschte von Jordan's Schoß und stand auf.

"Meine Mutter hatte früher immer so etwas angedeutet wie 'Liebe deine andere Hälfte!'... damals dachte ich, sie sei betrunken", sagte ich und lächelte traurig.

Scott legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Hey, wenn dir das alles zu viel ist..."

"Nein!", rief ich bestimmt.
"Nein ich brauche Antworten! Über mich, meine Mutter und wahrscheinlich auch den Unfall... wovon ich glaube das es gar kein Unfall wahr"

"Ich weiß wo wir Antworten her bekommen", meinte Scott, drehte sich um und sah Stiles an.

"Ich ruf dann mal in der Tierklinik an", sagte dieser genervt und ging weg.
Verwirrt sah ich Scott an.

"Wir erklären es dir auf der Fahrt"

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Da waren wir nun.
Vor der Tür der Beacon Hills Tierklinik.
Dem Ort wo ich meine Antworten finden würde.

"Kommst du?", fragte Jordan und hielt mir seine Hand hin, die ich sofort dankbar annahm.
Seine Nähe entspannte mich einfach.

Lydia beobachtete uns genau.

Wir betraten die Eingangshalle und wurden sofort von einem Mann begrüßt.

"Hey Scott, wen habt ihr denn da mitgebracht?"
"Hey Diten, das ist Liara und sie hofft ein paar Antworten hier zu finden"
Scott sah Diten vielsagend an.

"Na dann kommt rein"
Er öffnete eine kleine Tür am Tresen und trat dann in den Behandlungsraum.
Wir folgten ihm.

"Leg dich bitte hin", sagte Diten zu mir und ging zu einen Medizinschrank.
Ich sah auf die stählerne Platte vor mir, zuckte mit den Schultern und legte mich hin.

Alle anderen setzten sich an den Rand.

"So. Was für Antworten suchst du denn?", fragte Diten mich.
"Antworten auf mich, meine Mutter und über ihren Tod"

Bei letzterem bebte meine Stimme.

"Gut, dann sehen wir mal..."
Diten sah zu Scott und zeigte dann auf meinen Nacken.
Ich verstand nicht recht.

"Nein! Auf keinen Fall", meinte Jordan und stellte sich zu mir.
"Das ist viel zu gefährlich!"

"Komm schon Parrish! Scott hat das schon oft gemacht", meinte Liam.
"Ist schon ok", sagte ich zu Jordan und nahm seine Hand.

"Ich brauche diese Informationen"
Jordan sah mir tief in die Augen, nickte dann aber.

Scott kam zu mir.
Ich nickte ihm zu und im nächsten Moment fühlte ich einen stechenden Schmerz im Nacken.

Die Bilder vor meinen Augen wurden verschwommen.
Alles drehte sich, bis ich nur noch einen weißen Schleiher sah.

Ich hörte Stimmen.

"Mami, Mami! Guck doch mal!"
"Liara, Schatz. Spiel nicht zu doll! Nicht das du noch runterfällst"
Biep. Biep.

Nun sah ich ein Bild.
Meine Mutter stand mit ihrem Handy in der Hand auf dem Spielplatz.
Vor ihr ein kleines Mädchen, dass auf dem Klettergerüst turnte.
Es war bereits tiefste Nacht.

Auf einmal ein Schrei.
Das Mädchen stürzte kopfüber in die Tiefe und schlug hart auf.
Meine Mutter rannte zu ihr.
Überall war Blut, als sie ihren bewusstlosen Körper aufhob und loslief.

"Hilfe! Irgendjemand muss uns helfen!", schrie sie, doch keiner war dort.

Plötzlich ein Flimmern, ein Lichtstrahl.

"Wir können ihr helfen", sagte eine roboterartige Stimme.
Meine Mutter drehte sich um.
Drei Männer mit Masken aus Eisen und Mänteln standen vor ihr.
Der eine hatte eine Gehhilfe.

"Wie?", fragte meine Mutter bloß.
Der Mann mit der Gehhilfe schlug diese auf den Boden und im Nu wechselte sich das Bild.

Sie alle standen nun in einer Art Labor.
Das Mädchen wurde auf den Tisch gelegt, untersucht.

"Nun tut doch was!", schrie meine Mutter voller Wut und Angst.
"Sie ist tot", gab der eine von sich.

Meine Mutter schluckte, sackte auf dem Boden zusammen, weinte.

"Wir können sie retten, aber das hat seinen Preis"
"Alles!", rief meine Mutter.
"Sie gehört uns!"

Der Mann mit der Gehhilfe ging auf meine Mutter zu.
"Nur wenn sie uns gehört, können wir sie retten"
Meine Mutter überlegte, sah auf den leblosen Körper des Mädchens.

"Ok", flüsterte sie.

Der Mann nickte und ein anderer holte eine Spritze heraus.
Er steckte sie dem Mädchen in die Brust.

"Was tut ihr da?!", schrie meine Mutter verzweifelt.
"Still"

Der Brustkorb des Mädchens wurde mit einem Messer geöffnet und das Herz entfernt.
Ein neues wurde zur Hand genommen.
Es leuchtete orange und bebte beim einsetzen.

Meine Mutter konnte nur winselnd zusehen, wie das Mädchen zusammen genäht wurde.

Eine letzte Spritze in den Arm und schon sprang sie schreiend auf.
Meine Mutter rannte zu ihr, umarmte sie, dankte den Männern in den Masken und wollte gehen, als sie aufgehalten wurde.

"Vergesst nicht.

Sie gehört uns"

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt