Kapitel 37

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Vor uns erschien ein Stuhl, der meist in einer Zahnarztpraxis verwendet wird.

Darauf saß ein, mit Blut überströhmter Jordan und atmete stockend, als er uns sah.
Seine Arme und Beine waren am Stuhl befestigt, sodass er sich keinen Zentimeter bewegen konnte.

Er sah mich mit großen Augen an, unfähig, irgendetwas zu sagen.
Stattdessen fing er an zu zittern und schüttelte schwach mit dem Kopf.

Dieser Anblick zerriss mir das Herz.
Ich konnte nicht anders, als Scott wegzustoßen und zu ihm zu laufen.

"Lia, warte!", zischte der Alpha, aber da war es auch schon zu spät...

Kurz bevor ich meinen Freund erreichte, wurde ich von hinten geschnappt.
Mir wurden Augen und Mund zugehalten.
Meine Ohren aber funktionierten noch einwandfrei, weshalb ich auch die leichten Störsignale des Radios hören konnte.

"Die Schreckensärzte", bestätigte Scott meinen Verdacht.

Mein Angreifer lachte tief.
"Scott McCall... es ist mir eine Freude, dich hier zu sehen... doch zur Abwechslung geht es mal nicht um dich.
Es geht um Liara"

Als ich meinen richtigen Namen hörte kochte Wut in mir hoch, doch bevor ich mich irgendwie wehren konnte, ertönte ein Knacken.
Ich schrie in die Hand des Angreifers.
Irgendwer hatte mir den Arm gebrochen.
Er schmerzte tierisch.

"Oh, tut mir leid Kleines, aber wir wollen doch nicht, dass du unseren schönen Plan ruinierst...
Keine Sorge, das heilt wieder", meinte die Roboterstimme.

"Lass sie los", hustete eine schwache Stimme.
Jordan.

Die eine Hand entfernte sich von meinen Augen, sodass ich nun wieder alles sehen konnte.

Um mich herum standen drei Männer mit Masken.
Scott war inzwischen in einen viel zu kleinen Käfig gesteckt worden und knurrte finster.

Hilflos sah ich zu Jordan, doch dieser hatte ebenfalls keine Chance zu entkommen.
Ich versuchte meinen Arm zu bewegen, vergebens.

"Och, möchtest du deinen Freunden helfen, Lia?
Möchtest du sie alle retten?"

Plötzlich drang ein ferner Schrei zu uns.
Es war Lydia.

"Sie waren dort nicht sicher, dass wusstest du doch, oder?", raunte die Stimme in mein Ohr.

"Aber du kannst ihnen helfen.
Deine Freunde können gehen, unter einer Bedingung"

Ich knirschte mit den Zähnen.

"Die wäre?", presste ich durch die Hand hervor.

"Du bestehst den Test..."
Verwirrt schielte ich hoch.
"Was?"

"Da du so ein böses Mädchen warst und uns hintergangen hast, haben wir uns einen neuen Liebling geholt...
Nun wollen wir sehen, wer von euch beiden stärker ist.

Wenn du, Liara, gewinnst, dürfen deine Freunde gehen.
Du allerdings bleibst bei uns...

Aber wenn unser neuer Freund gewinnt...", ein Knurren drang aus der dunkelsten Ecke des Labors,"Sterbt ihr alle!"

Ich sah zu Scott, dann zu Jordan.
Der Arzt entfernte nun auch die andere Hand von meinem Mund und platzierte sie stattdessen an meinem Oberkörper.
Kein Ausweg.

"Und wenn ich mich weigere?", fragte ich.

"Dann werden wir sie alle zu unseren Testobjekten machen, sodass sie innerhalb einer Woche an höllischen Schmerzen sterben"

Ich erstarrte.
Ich musste kämpfen.
Für meine Freunde.
Für Jordan.

Ich nickte schwach.
"Ok...
Ich mach es"

"Lia, Nein!", schrie Scott, wofür er einen Stromschlag kassierte.

Der Mann lachte und ließ mich los.
Ich wollte ihn schon anfallen, da schlug er dreimal mit seinem Gehstock auf den Boden.

Mir wurde schwindelig, ich kippte zur Seite, alles war schwarz...

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt