Kapitel 30

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Jordan und ich lauschten den Worten, die Nolan leise von sich gab.

"Die Kernphysik ist... ach verdammt!"
Wütend schlug er das Buch zu.
"Ich kann mich einfach nicht konzentrieren!
Ständig muss ich an sie denken..."

Ich stutzte.
Wen meinte er?

"Liara, wieso hängst du bloß mit Scott und den anderen ab?
Bin ich dir nicht gut genug?!
Anscheinend hast du ja viel Spaß mit den Jungs da, so wie die Knutschflecke an deinem Hals aussehen!...
Ach was mach ich denn hier?
Führe Selbstgespräche über das Mädchen, in das ich verknallt bin!
Nach 3 Tagen an denen ich sie kenne, Pah!"

Ich hielt den Atem an.
Nolan stand auf mich?
Nach 3 Tagen?
Und er war eifersüchtig auf Scott und die anderen?

Irgendwas lief hier gewaltig falsch.

Ich spürte Jordan's, der genauso geschockt war wie ich, stechenden Blick auf mir, ignorierte ihn aber und beobachtete weiter den verzweifelten Jungen im blauen T-Shirt.

"Ich werde nie mehr für sie sein, als ein Typ der sie angerempelt und mit einem Ball getroffen hat!", jammerte er und vergrub das Gesicht in den Händen.

Ich hatte Mitleid mit ihm, wollte zu ihm gehen, wurde aber von Jordan festgehalten.

"Du willst doch nicht zu ihm?!
Magst du ihn etwa?", flüsterte er wütend.
Ich riss meinen Arm los.
"Er ist mein Kumpel!"
"Ja aber du bist ganz offensichtlich mehr als ein Kumpel für ihn!"
Ich konnte die Eifersucht förmlich riechen.

"Na und? Du hattest schließlich auch was mit Lydia!"

Mit geweiteten Augen und leicht offenem Mund sah er mich an.
Er schien völlig baff.

Beleidigt drehte ich mich zu dem Nemeton, doch Nolan war weg.
Wie vom Erdboden verschwunden.
Auch sein Buch war nicht mehr da.

Verwirrt ging ich aus dem Gebüsch und sah mich um.
Keine Spur von dem blauäugigen Jungen.
Seltsam.

Langsam trat Jordan neben mich, den Blick auf den Boden gerichtet.
 
"Es war nichts ernstes", sagte er kleinlaut.
Ich drehte mich zu ihm.
"Ich weiß"
Meine Stimme war nun ganz ruhig.

Es tat mir leid das ich ihn so angemacht hatte.
Ich wollte mich nicht ständig mit ihm streiten.

Ich schlang meine Arme um ihn und umarmte meinen Freund, der die Geste sofort erwiderte.
"Tut mir leid", flüsterte ich nur.
"Und mir erst..."

Eine Weile standen wir nur so da.
Arm in Arm.
Seine Nähe tat gut.

Doch dann löster er sich langsam von mir und sah sich um.
"Wo ist er eigentlich hin?", fragte er dann.

"Ich hab keine Ahnung, aber eins ist sicher.
Scott hatte recht...

Wir können ihm nicht mehr trauen"

Who am I really? •Abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt