Die beiden Polizisten sahen mich eine halbe Ewigkeit ungläubig an, als hätte ich gesagt dass ich es grandios fand, dass Trump den Posten als Präsident in Amerika behalten hatte, dabei hatte ich nur meine ehrliche und freie Meinung geäußert.
"Mr Kim, Sie wissen nicht auf was sie sich da einlassen." murmelter der dünnere der beiden vor mir und fuhr sich durch die graumelierten Haare.
"Wissen Sie es den besser?" harkte ich gewollt aufsässig und à la Jiyeon nach.
Buchstäblich tauchte vor meinen Augen ihr freches grinsen auf.
"Sie beide können mir nur über das erzählen, was Sie gehört haben, aber in der ganzen Show drinzustecken und sich selber ein Bild machen, dass können und werden Sie wohl nicht mehr auf die Reihe bringen."
Ich verschränkte die Arme und hob selbstsicher den Kopf.
"Wie ich bereits sagte, wenn sie mir nicht versichern Jungkook in frieden zu lassen und dafür seinen Rivalen zu nehmen, müssen sie sich einen anderen Affen dafür suchen."
Fasste ich meine Worte von eben und vor wenigen Minuten zusammen, an denen sich keinerlei Meinung geändert hatte.
Der dickere der älteren Polizisten seufzte angestrengt und schien ernsthaft darüber nachzudenken sich einen anderen Dummen zu suchen, der nach ihrer Pfeife tanzen würde.
"Geben Sie uns eine Minute, wir müssen kurz darüber reden." murmelte er und gab dem neben sich einen weisenden Blick.
Der zweite Polizist reagierte und verließ mit dem dickeren den Raum, um mein Angebot zu überdenken."Jiyeon, was ist nur aus dir geworden." murmelte ich und zog die geschlossene Akte zu mir, die auf dem Tisch lag.
Mit einer spießigen und ebenen Schrift, die viel zu ordentlich und bürokratisch war, stand Jeon Jungkook auf ihr.
Ich klappte sie auf und fand ein paar Bilder die aussahen, als wären sie mit einem Toaster gemacht worden.
Man erkannte dass sie, oder wohl eher er es war.
Jiyeon hatte sich ein weiteres Mal perfekt der Situation angepasst.
Auf den wenigen Bildern, von dem eins tatsächlich mal scharf und gut getroffen war, sah man sie in voller pracht als ihre erdachte, zweite, männliche Hälfte
Stupsnase, braune glänzende Augen, geschwungene pinke Lippen, zierliches männliches geschminkt-kontriertes Gesicht und kurze braune Haare, die hätten niedlich wirken können, doch aber in innerhalb einer Sekunde wahnsinnig sexy und verstandraubend wirkten.
Der schwarze, teuer aussehende Anzug, den sie trug passte sich ihrer Figur an.
Jiyeon war nie wirklich dünn, aber auch nicht dick, sie lag perfekt dazwischen und hatte genau den Körper den die meisten Männer perfekt nennen würden.
Sie strahlte allein auf dem Bild schon etwas aus, was mir einen heiden Respekt vor ihr einscheuchte.
Ich meine nicht jede Frau würde es schaffen als Mann getarnt eine ganze Stadt zu leiten, dass musste und konnte man einfach mit nur mit Respekt zollen.
Einem Respekt bei dem ich mir nicht sicher war ob ich ihn gut oder schlecht finden sollte, denn der auf dem Foto war nicht mehr der angebliche Jungkook, der Lehrer an einer Eliteakademie zur weißglut trieb und dennoch annehmbare Noten zustande brachte.
Der auf dem Bild war jemand geworden, der mich fast schon an die Der Pate Filme erinnerte.Die Tür zu dem kleinen Zimmer ging wieder auf und die beiden Polizisten traten wieder ein, was sie entschlossen hatten sah man ihnen in keinster Weise an.
Ich machte mich nicht daran die Bilder wieder in die Akte zu legen, im Gegenteil, ich ließ sie auf dem Tisch liegen und verheimlichte meine Neugier nicht.
Sie wollten von mir, dass ich mich unter ihre Leute begab, also wollte ich wissen wie sie sich äußerlich verändert hatte.
"Wir gehen auf Ihren Vorschlag ein. Unter einer Bedingung: Sie verlassen mit Ihm anschließend sofort dieses Land."
Informierte mich der dünnere.
"Wir werden Ihnen eine Wohngelegenheit, neue Namen und Pässe besorgen, wenn es so weit kommt." merkte der andere an.
Ich nickte und konnte mir ein schwaches, triumphierendes Grinsen nicht verbreiten.
"Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Sie fangen ganz unten an. Es kann gut passieren, dass Sie Jeon erst in einem halben Jahr zu Gesicht bekommen werden. Für üblich hängt er nicht oft mit den mindersten in seinen Ständen herum." wurde mir erklärt.Ich musste mir ein Lachen verkneifen, da ich es witzig fanden wie versessen sie darauf waren, dass der junge Mann in ihren Augen wirklich ein junger Mann war.
Jiyeon hatte alles richtig gemacht, sie schien sich so geteilt zu haben, dass sie bestimmt unentdeckt auch noch Zeit für sich als Jiyeon hatte, so wie sie es damals in Busan getan hatte. Geschickt hatte sie sich von uns allen weggelotst und auch mal Wochendenden nicht in der Schule verbracht. Nie flog sie auf, weil sie gedeckt wurde.
Nun deckte sie die Fähigkeit mit ihrer Weiblichkeit unterzutauchten.
"Dann wird es langsam Zeit, dass Sie mich mal auf meinen Weg setzen."
Ich zog auffordernd eine Augenbraue hoch und lehnte mich auf dem unbequemen Stuhl zurück, auf dem ich saß.
"Sie haben aber eine Entschlossenheit. Mr Kim, Sie haben Glück, dass unser Informant sich zurzeit hier befindet, so wie unser Agent. Wenn Sie wollen, können Sie beiden auf der Stelle gegenüber treten."
Mit einem sofortigem Nicken nahm ich das Angebot an und wurde aus dem Raum gebeten, um den beiden Polizisten zu folgen.
Sie liefen durch das Gebäude und in einen Bereich, der einem Pausenraum glich.
Überall standen Tische herum, auf ihnen Tassen mit Tee- oder Kaffeekannen.
Ein paar Sofas standen verteilt herum, doch nur zwei Männer befanden sich hier.
Der eine schlicht in schwarz gekleidet, der andere trug einen hochwertigen Anzug, so einen ähnlichen wie Jiyeon auf dem Bild, was ich eben gesehen hatte.
Sie standen mit dem Rücken zu uns und schienen sich leise zu unterhalten.
Ich konnte nur gebrabbel, aber keine Worte verstehen.Der in den schwarzen Sachen stellte die Tasse auf den Tisch und drehte sich zu den Polizisten und mir.
Er lachte auf.
"Das ist der Junge, der Jeon im Griff hatte? So einer geht mir ja schneller verloren, als ich überhaupt mit den Augen blinzeln kann." merkte er an und zog eine Augenbraue hoch.
Ich ließ seinen Kommentar nicht an mich herankommen.
Er kannte weder Jungkook noch Jiyeon und würde sich putzen, wenn er wüsste was sich hinter dem angeblichen Yakuza-Oyabun befand.
Der im Anzug drehte sich um und grimmige, mir bekannte Augen sahen mich wenig überrascht an.
Ich dagegen musste darstehen und so aussehen, als würden mir die Augen aus dem Kopf fallen.
"Lange nicht gesehen Taehyung." Begrüßte mich Yongguk und hatte ein, für seine Verhältnisse, warmes und begrüßendes Lächeln auf den Lippen, was der sonst so kalten Fassade gut tat.
"Allerdings Yongguk." murmelte ich.
Nun war mir auch klar, wieso er einen solch hochwertigen Anzug trug und wer von den beiden der bereits ins Geschehen Eingeschleuste war.
"Siwon, du würdest dich wundern, wenn du wüsstest, was der kleine über Jungkook weiß."
Wieder ganz der finstere, kühle, sprach Yongguk mit dem Undercoveragenten, der nur den Kopf schütteln konnte.
"Das muss ein schlechter Witz sein. Jungkook würde sich in meinen Augen nie mit einem solchen halben Hemd herumtreiben. Ich habe die Männer mit denen er Geschäfte treibt selber gesehen und gegen die wirkt er hier wie ein dünnes, zerbrechliches Stöckchen."
Jetzt war ich es der auflachte und auftrumphen durfte.
"Wie sich Jungkook in Ihren Augen verhalten würde und wie er wirklich ist sind zwei nicht zueinanderpassende Welten. Ich habe einen Jungkook kennengelernt, bei dem Sie sich die blanken Fragen stellen würden.
Entweder Sie akzeptieren, dass Sie mich am Rockzipfel ihres Schauspiels haben oder ich mach nen Abgang und ihr müsst sehen, wie ihr eure Schurken hinter Gitter kriegt." Setzte ich mich zur wehr und streckte den Rücken durch.
Auf Yongguks Lippen ruhte ein schwaches, kaum sehbares Lächeln. Hätte man ihn nie zuvor gesehen, würde es nichtmal auffallen."Ich werde schon mit Ihnen fertig kleiner, aber unvorbereitet und ohne jegliche Grundkenntnisse der ganzen Sache, werde ich Sie sicherlich nicht auf meine Bühne treten lassen. Denn mein Schauspiel endet schnell in einer Tragödie, passt man nicht auf sich auf und poltert herum wie ein Elefant im Porzellanladen."
Ging er auf meine Provokation ein und legte mit Arroganz den Kopf schief.
"Dann werden Sie mir doch alles ordentlich zeigen. Yongguk mir alles nötige erzählen und dann bitten Sie mich auf ihre Bühne."
Ich versuchte meinen Kopf mit der selben Arroganz schief zu legen wie er es tat.
"Dann lassen wir Sie alleine." verkündete einer der Polizisten bei mir und beide verschwanden wieder, ließen mich mit einem Agenten und Jiyeons dritter und vierter Hand hier allein zurück.
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Be Loud
Fanfiction1. Be Quiet Ich fuhr mir durch die Haare. Das war ein ziemlicher Brocken, aber ich hatte die Chance Jiyeon wiederzusehen, und herauszufinden, wie sie sich so verändern konnte, denn das klang nicht nach ihr, das klang nach einer schlechten Undercove...