Be Loud

Don't! Never!

"Es ist mein blankes Recht zu erfahren wieso du nicht ran gegangen bist, als ich dich angerufen hab!" wetterte ich Siwon an, als er meine Wenigkeit bockig auf dem Polizeirevier aufgesammelt hatte.
"Du bist weder mein fester Freund, noch meine feste Freundin noch Ehemann oder -frau. Das hat dich nichts anzugehen! Und wenn du nocheinmal so einen Terror um nichts machst, dann lass ich dich aus diesem Fall schmeißen!" wetterte er zurück und sah mich genervt an.
Ich verengte die Augen, noch immer bockig auf ihn.
Er hätte erschossen werden können.
Ich machte mir nicht viele sorgen um ihn, aber er hatte sich auf ziemlich beschissene Art einen Draht zu meiner Jiyeon verschafft und den würde ich mir nicht von ihm kappen lassen, nichtmal im Traum.
"Ich hab mein Handy automatisch auf Stumm. Der Ton geht erst ab elf gegen Mittag an, damit ich meine Ruhe hab." erklärte er mir schließlich doch.
"Du hättest genauso gut auch tot sein können!" hielt ich dagegen.
Er lachte auf und fuhr sich durch die ungemachten Haare, die aussahen, als hätte jemand sie ziemlich heftig durchgewühlt.

Er rollte mit den Augen und riss die Tür zum Ausgang auf.
"Wenn du es genau wissen willst, ich hatte Besuch. Und mein Besuch würde mich sicherlich nicht erschießen." grummelte er und schüttelte den Kopf.
Ich blieb stehen und legte den Kopf schief.
Würde er jetzt unbekümmert sagen, dass Jiyeon sein 'Besuch' gewesen war, würde es mich einiges kosten mich zurückzuhalten.
Ich wusste ich konnte sie unmöglich noch beanspruchen, aber sie war mir noch immer wichtig.
"Welcher Mensch hat morgens Besuch?" harkte ich nach und rührte mich nicht.
Siwon seufzte wiedermal und verschränkte die Arme.
"Ich. Mein Besuch fand es so toll bei mir, dass er gleich bleiben wollte und gehen lassen wollte ich sie auch nicht. Ich hatte eine Frau bei mir, zufrieden das du es weißt oder soll ich dir noch vor der Nase auslegen was wir alles gemacht haben? Kleiner Tipp: Du hast sie gestern ziemlich entgeistert angesehen."

Ruhig Taehyung. Einatmen und ausatmen und dir Jiyeon bloß nicht mit Siwon vorstellen und ihm am liebsten die Fresse dafür mit eine Kettensäge polieren.
"Jetzt hab ich mein Geheimnis ausgeplappert und du bist noch pampiger." murmelte er und zerrte mich am Ellenbogen weiter.
"Du meintest zu mir sie ist eine Stufe zu hoch und angelst sie dir selber?" harkte ich dennoch entgeistert nach.
"Das ich das zu dir gesagt habe, war nicht mit auf mich bezogen." meinte er nur kühl und steuerte ein Taxi an.
"Und wenn wir das nächste mal auf eine solche Veranstaltung gehen und ich danach nicht auf deine Nachrichten oder Anrufe reagiere, dann man nicht die seouler Polizei wahnsinnig. Es war nicht grade höflich von mir eine Frau aus meiner Wohnung zu schmeißen." fauchte er und ließ meinen Ellenbogen wieder los, auf dem bestimmt ein blauer Fleck zurückbleiben würde

Ich rieb mir über die Stelle.
Da hatte ich mir nur Sorgen gemacht und wollte nachfragen ob etwas passiert war und da maulte er mich so zu.
Woher sollte ich denn bitte wissen, dass er mit Jiyeon geschlafen hatte.
Ich vertrieb den widerlichen Gedanken und fragte mich stadessen wie alt er eigentlich war.
Bei Jiyeon wusste ich es.
Sie konnte nicht älter als fünfundzwanzig sein, aber Siwon? Er wirkte wesentlich älter.
Aber wenn sie auf sowas stand?
Sollte sie doch.

Bei einem Stich in meinem Herzen bereute ich eine eben gedachten Gedanken.
Wieso dachte ich so von dem einstigen Mädchen was ich geliebt hatte?
Fing ich an mich auch zu verändern?
Hoffentlich nicht.
Unbedingt musste ich Jiyeon hier herausholen und dann mit ihr abhauen, aber dazu müsste ich ersteinmal in ihre Nähe kommen und wenn Siwon das mit einem Lächeln und einem Witz hinbekam, sollte sie bei mir doch sofort angerannt kommen, oder auch nicht.
Ich sah noch immer so aus wie früher, sie hatte sich ziemlich herausgetan und hatte sogar eine ganze Stadt unter ihren Händen, auch wenn sie dies nur als Jungkook hatte und als sie selber einem verdammten Arschloch untergeordnet war.

Siwon beorderte dem Taxifahrer wo er hinfahren sollte, als mir die Idee kam!
Yongguk hatte doch bestimmt voll den Plan über Jiyeon und was sie so alles tat.
Ich könnte ihr doch, wenn sie sie war und durch Seoul lief, zufällig vor die Augen treten, würde so tun als wären wir alte Freunde und würden wieder zusammen kommen, ich würde dann mit ihr wegziehen und das ganze hier hätte ein Ende.

Mein neben mir zog sein Handy hervor und schien irgendjemanden anrufen zu wollen.
Sollte ich herausbekommen, dass es Jiyeon wäre, würde ich ihm den Anruf gehörig versauen.
"Yongguk." seine eben noch nachdenkliche Miene hellte sich auf. "Kannst du mir eine Nummer besorgen?" harkte er bei ihm nach, auf den schmalen Lippen ein diebisches Lächeln.
Er lachte und nicke, als würde es der am anderen Ende der Leitung sehen.
"Genau die." bestätigte er und sah aus dem Fenster.
Fieberhaft redete ich mir ein dass er nicht nach Jiyeons Nummer fragte sondern nach der von irgendeinem Kerl der total wichtig bei seinen Ermittlungen war.
"Dann wird es sie wohl nicht stören, wenn ihr ihr dann schreibe."
Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter und ich ballte meine Hände.

Er hatte nach ihrer Nummer gefragt und Yongguk würde sie oder hatte sie bereits herausgerückt.
So ein verräter...
Hielt mir damals Vorträge darüber, dass ich auf Jiyeon achten solle und das ich sie nich weglaufen lassen sollte und jetzt gab er ihre Nummer an einen Mann, der ihr fast genauso gefährlich werden konnte wie Wonho.
Ich ballte meine Fäuste und zwang mich das Gespräch neben mir zu ignorieren.

Der erste Stopp des Taxis war ein Mc Donalds in dem sich Siwon eilig etwas vom Frühstücksmenü holte, mich böse ansah und wieder mit zurück trotten ließ.
"Hättest du nicht so einen aufstand gemacht..."
Ich unterbrach ihn.
"Hättest du in ruhe weiter die Freundin von Yugyeom vögeln können schon klar." murrte ich und schnaubte.
"Die beiden sind nicht zusammen. Sie ist an ihn gebunden, aber Gefühle sind das letzte was an ihrer Beziehung wahr ist." erklärte er mir kauend und ließ mich die Tür zum Taxi öffnen.
"Es ist mehr sowas wie ein traditioneller Zwang. Das hab ich dir gestern schon erklärt." wiederholte er und nannte die Straße von dem Hotel in dem ich untergekommen war.
"Das ist wie du mit deiner Zwangsfreundin. Du magst sie nicht und ihr wohnt nur zusammen weil es deine Eltern so wollen."
Brachte er ein völlig unvergleichbares Thema auf die Bildfläche, was in vielen Verknüpfungen leider wieder bei Jiyeon endete und der Tatsachte, dass sie es mit Siwon getrieben hatte.

Wieder schob ich Pinguinkücken und kleine Kätzchen vor meine Gedanken und starrte stur aus dem Fenster.
"Hab ich da nen wunden Punkt getroffen?" Siwon lachte auf.
Ich ignorierte ihn.
Würde während der ganzen Fahrt nicht mehr einen Ton zu ihm sagen.
"Du bist echt ein Kleinkind, so schnell wie du immer anfängst herumzubocken und Terror um nichts zu machen." murrte mein neben mir und futterte sein Mc Donalds Fraß gelassen weiter.
Ich war kein Kleinkind und auch nicht bockig, sondern einfach nur verdammt sauer und vielleicht sogar auch ein wenig eifersüchtig auf Siwon, weil er ohne Bedenken so nahe an Jiyeon herankam und ich von ihr erstmal noch fernbleiben sollte, musste.

...........

Passt nicht ans Ende des Kapitels und in den Zusammenhang aber dennoch
R.I.P Jonghyun....
Die Engel Im Himmel haben dich wieder und du zeigst ihnen was es heißt wie ein wunderschöner Engel singen zu können
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