Wieder als mein übliches ich und in neuen Sachen fuhr Yongguk mich in das Mc Donalds, in dem ich mich mit Changkyung treffen sollte.
Ich freute mich ihn wieder zu sehen, da das letzte mal, als ich ihn sah, sein Gesicht mit fetten blauen Blutergüssen übersäht waren.
Seine letzten Worte an mich waren, dass er mich wieder rausholen würde, aus dem in was ich reingeraten war, doch so wie es aussah, wurde er rausgeholt, aber nicht durch meine Hand.
Versucht hatte ich es, doch man ließ ihn und Zelo nicht aus dem Knast.
Wer auch immer den beiden geholfen hatte, musste mehr Druck ausgeübt haben, als ich."Nervös?" fragte Yongguk mich.
Ich schüttelte den Kopf und musterte mich im Spiegel im Mercedes.
"Siwon hat mir übrigens eine Nachricht für dich hinterlassen. Er meinte, er würde sich freuen, würde er sich mal richtig von dir verabschieden können und nicht nur auf die Schnelle, weil ihr beide weg müsst."
Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen.
"Nicht nur ihn würde es freuen. Hat er noch irgendwas über die Sache mit Byeon gesagt? Hat er schon eine Spur zu Sori und Wonho?" harkte ich mir kalter Stimme nach und klappte den Spiegel weg.
Alle Blutflecken in meinem Gesicht hatte ich gereinigt.
Mir sah man nicht mehr an, dass ich noch vor einer ganzen Weile einen Mann geköpft hatte und komplett die Kontrolle über mich verloren hatte.
Was man mir ansah, war tatsächlich ein Hauch Nervosität.
Ich war nervös darüber, dass Taehyung aufeinmal hier auftauchte.
War er wirklich so tief gesunken? Das hätte ich ihm im Leben nie zugetraut.
Aber auch Siwon spukte mir durch meine Gedanken.
Wie kam er an den Kontakt zu Taehyungs Eltern?"Weder noch. Nachdem du aus dem Raum bist, hat er sich um Taehyung gekümmert und ihm einen Krankenwagen geholt. Ihm geht es übrigens wieder gut, war nur ein wenig überfordert mit dem was er gesehen hat."
Ich tat, als würde mir die Aussage über Taehyung am Arsch vorbei gehen.
"Wusstest du, dass Siwon ihn mitschleppen würde?" harkte ich nach.
Er schüttelte ohne zu zögern den Kopf und hielt den Wagen auf dem Parkplatz des Fast-Food-Shops.
Ich stieg aus und wies Yongguk hier zu bleiben, aber den Wagen außer Sichtweite des Mc Donalds zu parken.Als ich eintrat warf mich der Geruch von Bürgern und Nuggets fast aus den Socken.
Nicht weil er mich begeisterte, sondern weil ich seit Jahren nicht mehr in einem solchen Laden war.
Handgekochtes Essen aus den teuersten Restaurants kam bei mir eher auf den Teller, als wabbelige Pommes oder Nuggets, bei denen ich mir nicht mal sicher war, was das Fleisch enthielt.Changkyun saß an einem Tisch in einer Ecke, in der hintersten die er finden konnte.
Erkennen konnte ich ihn auch nur an seinen Hundwelpen Augen, die alles mit ihrem ganz eigenen Glanz betrachteten.
Er hatte sich in eine, ihm viel zu große Jacke gekuschelt, auch etwas, was ihn wie ein kleine Welpe wirken ließ, doch er war in seinen Gesichtszügen wesentlich reifer, männlicher geworden.
Er müsste mindestens drei Jahre älter als ich sein, nun sah er aus wie ganze zehn Jahre älter als mein selber.
Aus seinem äußeren war ziemlich etwas gewesen, aber zu nahe würde ich ihm nicht mehr kommen.
Dieses Kapitel hatten wir während unser Jugend friedlich abgeharkt.
Vor ihm auf dem Tisch stand einfach nur ein Getränkebecher mit einem Strohhalm, sein Blick war genau auf mich gerichtet.Er betrachtete mich von oben bis unten.
Ich hatte mich in einen roten Trenchcoat mit weißen Punkten von Dolce and Cabanna gehüllt und hatte meine Arme aus was weiß ich für Gründen, um mich geschlungen.
Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und er deutete mir, mich gegenüber von ihn zu setzen.
Langsam setzte ich mich in Bewegung und ignorierte den Fettgeruch um mich herum, so gut wie es mir halt möglich sein konnte."Du scheinst solches Essen nicht mehr gewohnt zu sein, so wie du aussiehst."
Lachte er.
Seine Stimme war noch immer die selber.
Grummelig, wie ein Bär, aber mit einer gewissen, munteren Note darin.
Ich erwiederte sein Lächeln.
"Das letzte mal war ich in einem Mc Donalds, als wir uns getrennt haben."
Er lachte leise und ich setzte mich ihm gegenüber.
"Hab ich nur ausgesucht, damit du mich nicht mit deinem Draht in aller Öffentlichkeit umlegst." scherzte er und legte wie ein kleiner Junge seinen Kopf schief.
"Sagt der, der mich mit einem Big Mac bestechen wollte, damit ich dich nicht abservierte."
"Aber dann fiel mir wieder ein, dass du nie der große Fast-Food Fan warst." führte er die Geschichte zu Ende und schlürfte an seinem Strohhalm.Eine Weile herrschte Ruhe, bis ich das Wort ergriff.
"Du hast mir damals versprochen, mich bei den Yakuza rauszuhauen. Fünf Jahre später gehört sie mir und irgendwie bist du rausgekommen." kam ich gleich auf mein Hauptthema.
Changkyun nickte.
"Ich weiß. Eigentlich sollten wir für unseren Scheiß und durch diese korrupten Yakuzaanwälte ewig sitzen, aber aufeinmal tauchte da ein Polizist im Knast auf und meinte ohne Begründung, dass wie wieder frei wären." erzählte er mir und fuhr sich durch die braunen Haare.
"Die haben uns alles besorgt was wir wollten. Klammotten, je ne super Wohnung und legale Jobs. Wir sind vollständige Mitglieder dieser Gesellschaft."
Und trotzdem schien er sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden zu wollen.
Ein wilden Löwen konnte man nicht zähmen.
Changkyun hatte einen großen Teil seines Lebens auf der Straße verbracht.
Sozialversicherungen und Steuern bezahlen waren nicht sein Ding, geschweige denn Zelo.
"Dafür siehst du aber nicht glücklich aus."
Ich legte den Kopf schief.
Er lachte trocken.
"Wie? Wenn ich nicht dem Alltagstrott folgen kann. Ich werde durch zwei Leben geschleift und befinde mich nun in einem dritten, mit dem ich nichts anfangen kann. Dazu kommt, dass meine kleine rebellische Jiji die ganze Stadt in der Identität in der Hand hat, die sie damals einfach nur zu verfluchen schien."
Jetzt war ich es, die lachte.
"Jungkook zu spielen ist immer noch Fluch und Segen. Ich kann beides sauber getrennt halten, aber jetzt da Wonho hier wieder aufgekreuzt ist, so wie Taehyung, weiß ich nicht mehr wer ich noch sein soll." ich wurde mit meinen Worten immer leiser und sah einer horde Kinder beim Pommes mampfen zu."Das mit Wonho hab ich über Yongguk mitbekommen, aber Taehyung?" harkte er ungläubig nach.
Ich nickte.
"Hab ihn heute gesehen, nur ist er da zusammen gekippt, da ich einen meiner Schwachköpfe einen Kopf kürzer gemacht hab." erklärte ich ihm und sah wieder von den Kindern weg.
"Als du?!" harkte Changkyun ungläubig nach.
Ich schüttelte den Kopf. "Als Jungkook. Ich bin danach sofort aus dem Gebäude. Ihm wurde ein Krankenwagen gerufen, mit mehr hab ich mich dann nicht mehr befasst." ließ ich ihn weiter wissen und lehnte mich auf meinem Platz zurück.Changkyun schnaufte und schüttelte den Kopf.
"Ein ziemlich dummer Zufall oder? Dass grade jetzt so viele von damals auftauchen.
Ach... Wie gehte es eigentlich T?"
Er klang so munter etwas von Tinashe hören zu wollen, dass es mit weh tun würde, ihm von ihrem Tod zu berichten.
Ich räusperte mich und holte tief Luft, bevor ich sprach.
"Sie ist gestorben." offenbarte ich ihm und sein Kiefer hing ihm aufeinmal auf dem Boden.
"Was? Wann? Wie?" wollte er verzweifelt wissen.
"Fast ein Jahr, nachdem ich weg musste. Masamoto hat sie vergewaltigt, sie ist Schwanger geworden und ich musste sie aus ihrem Umfeld retten.
Als die kleine da war, konnte sie es kaum ertragen." ich war leiser geworden und sah in Gedanken versunken aus dem Fenster im Laden.
"Wo ist das Kind?" fragte meine gegenüber.
"Bei zwei, die auf dieser Jungenschule mit mir waren. Ich wusste nicht wohin mit ihr und ich musste wieder zu Masamoto zurück."
Ungläubig betrachtete er mich und blinzelte ein paar mal heftig, bevor er sich gefasst hatte.Wir verdrängten die Themen von damals un begangen von alltäglichen Dingen zu reden, schienen vergessen zu haben, was wir für eine Vergangenheit hatten oder wer wir waren.
Irgendwie waren er und Zelo aus dem Knast gekommen und ich behielt mir im Kopf genau diesen Irgendwen ausfindig machen zu lassen.
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Be Loud
Fanfiction1. Be Quiet Ich fuhr mir durch die Haare. Das war ein ziemlicher Brocken, aber ich hatte die Chance Jiyeon wiederzusehen, und herauszufinden, wie sie sich so verändern konnte, denn das klang nicht nach ihr, das klang nach einer schlechten Undercove...