Als ich in dem Krankenhaus aufwachte, erschienen mir die Bilder in meinem Kopf wie ein schlechter japanischer Yakuza-Film und nicht wie das, was sich tatsächlich ereignet hatte.
Es kam mir völlig absurd vor, dass Jiyeon Siwon eiskalt und ohne Konsequenzen zugelassen hatte, dass er diesen Mann am Tisch mit einem Katana schnitt.
Was mich tatsächlich mehr verstörrte war, dass es Siwon nicht mal gestört hatte.
Wie ein unterwürfiger Hund hatte er gehorcht und das Schwert bestimmt aus der Tasche gezogen.
Er hatte einfach so eine Mann tödlich verletzt.
In eine der Akten, die Siwon mir aushändigen lassen hatte, stand, dass er eine Familie hatte und diesem ihm viel bedeutete.Den Vogel jedoch schoss Jiyeon als Jungkook selber ab, die völlig ausrastete und Siwon und Yongguk damit drohte sie umbringen zu lassen, würden sie den Flüchtling nicht finden, den der Mann vertickt hatte.
Was auch immer in ihrem Kopf vorging, das und die Tatsache, dass der Flüchtling aus Nordkorea an Wonho ging, hatte ihr den Rest versetzt und sie gnadenlos dazu gebracht dem Mann, der am Tisch angekettet war, den Kopf abzuhacken und das mit einem einzigen Hieb des Katanas.
Im selben Moment waren bei mir die Sicherungen durchgebrannt und ich kippte weg.Siwon hatte mir bereits erklärt, dass Jiyeon, oder besser Jungkook, die Folter liebte und dass, was auch immer ich sehen sollte, nicht ohne sein würde und damit hatte er recht.
Jiyeons Anblick war aber auch nicht ohne.
Sie hatte mich angesehen, als hätte sie mich kaum erkannt, aber was hätte ich denn erwarten sollen?
Dass sie mir tränenüberströmt und todglücklich in die Arme rennt und mich abknutscht?
Es wäre ein schöner Gedanke gewesen, aber nicht in dieser Welt.
Gute dreißig Sekunden hatte sie mich stumm angesehen und alleine da, ging mir mein Arsch bereits auf Grundeis.
Denn sie nahm die Sache als Jungkook der Oyabun Seouls ziemlich ernst und ließ es deutlich zeigen.
Sie hatte eine Macht ausgestrahlt, die ich mir vor Jahren nie bei ihr erdenken hätte können.
Jiyeon war definitiv erwachsen geworden und was ich davon halten sollte wusste ich nicht so recht.In meinem Krankenzimmer saß keiner.
Ich war alleine.
Wer hätte denn auch hier sein sollen?
Meine verdammte Mutter? Jiyeon als sie selber mit besorgert Miene und dem Willen mit mir zu verschwinden und zusammenzukommen?
Kühl hörte ich mich auflachen und schüttelte den Kopf.
Lieber würde sie mir ein Katana durch meine Halsschlagader ziehen, als mit mir zu gehen, außerdem hatte sie ja Siwon, an dem sie deutliches intresse hatte, wenn sie Sie war und nicht Jungkook.
Aber Jiyeon schien dennoch eine Schwachstelle zu haben und das war eindeutig die kleine Tira.
Sie hatte Kinder nie gutgefunden, aber bei der kleinen legte sie sich ins Zeug, um sie bei sich zu behalten und nicht nach Busan gehen zu lassen.Die Tür zu dem Zimmer ging auf und mich beglückte die kleine Hoffnung, dass es vielleicht doch Jiyeon sein könnte, doch stadessen sah ich ein Gesicht, dem ich am liebsten die Zähne ausgeschlagen hätte.
Siwon kam mit üblicher arroganter Gelassenheit ins Zimmer und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
"Dass das Dornröschen auch mal wach wird." murmelte er und biss von seinem Snickers ab.
Er ließ sich auf einen der Stühle fallen und sah mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen aus dem Fenster.
Noch vor Stunden hatte er gesehen, wie ein Mann enthauptet wurde und er war wieder am Grinsen!
Ich wettete um meine vier Millionen Dollar teuere Wohnung in Daegu, dass es Jiyeon war, die durch seine Gedanken spukte.
Ohh! Würde er wissen, dass sie hinter Jungkook stehen würde, würde er sie wohl sofort abschreiben.
Einen kurzen Moment dachte ich darüber nach ihm mein kleines Geheimnis zu erzählen, doch dann kam mir in den Kopf, mit was Jiyeon alle zu tun hatte.
Wonho, Tira und nun auch noch mein erscheinen, da sollte ich das mal lieber lassen.
Außerdem wäre es wohl auch witziger, würde er Jiyeons Schauspiel selber herausbekommen."Das was du gesehen hast, hat dich ziemlich mitgenommen, aber nichts destotrotz kommt gleich eine Krankenschwester, die dir deine Entlassungspapiere gibt.
Du warst nur ein wenig krass schockiert, nichts weiter." merkte er sofort an und knüllte das Papier in seinen Händen.
"Oh nein. Ich war total nicht schockiert, ich seh nur jeden Tag, wie Menschen einfach so ihren Kopf verlieren." murmelte ich und schüttelte den Kopf.
"Aber ich hoffe du hast jetzt gesehen, dass dein Alter Freund einen Scheiß für dich übrig hat Taehyung." führte er mir vor Augen.
Da hatte er wohl recht.
"Aber wenigstens haben wir jetzt die Möglichlkeit hinter Wonho her zu sein und ihn zu schnappen." lenkte er das Thema um.
Ich seufzte.
"Wieso will Jungkook diesen Flüchtling wieder haben?" fragte ich ihn leise und sah in die untergehende Sonne aus dem Fenster."Der Flüchtling ist ein zwölfjähriges Mächen namens Sori und er hat ihr und ihrer Mutter versprochen den beiden hier ein richtiges Leben zu geben.
Jungkook mag bestimmt eine verkommene Moral haben, aber nicht wenn es um die Flüchtlinge geht. Laut Yongguk besorgt er ihnen legale Pässe, besorgt ihnen einen richtigen, echten Job und garantiert ihnen Unterkunft.
Im Gegensatz verlangt er, dass die Flüchtlinge nicht mehr an ihr Leben hinter den Grenzen nachdenken und nun jede Sekunde genießen die sie hier haben."
Ich schluckte.
Das hätte ich weder von der Jiyeon aus 2017 noch von der aus 2022 erwartet, aber Siwons Worte klangen glaubhaft und es würde auch erklären, wieso man die meisten der Flüchtlinge nicht mehr in unserem Land wieder fand.Erneut ging die Tür auf und tatsächlich kam die Schwester mit der Bestätigung, dass ich nun das Krankenhaus verlassen durfte.
Ich trottete hinter Siwon aus dem Gebäude und zu seinem Prachtvollen Wagen.
Ohne Umwege oder Zwischenstopps brachte er mich zurück in mein Hotel.
Träge stieg ich aus und quälte mich in mein teueres Zimmer.In Jiyeon lebten Gegensätze.
Auf der einen Seite war sie kalt und gewissenslos, aber auf der anderen reinherzig und so etwas wie weichherzig.
Aber es war eher die Frage, wie ich an sie rankommen sollte, wenn sie mir gegenüber so Regungslos geblieben war.
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Be Loud
Fanfiction1. Be Quiet Ich fuhr mir durch die Haare. Das war ein ziemlicher Brocken, aber ich hatte die Chance Jiyeon wiederzusehen, und herauszufinden, wie sie sich so verändern konnte, denn das klang nicht nach ihr, das klang nach einer schlechten Undercove...