"Laut sämtlichen Kameras der Stadt wurde Sori vor gut drei Stunden im Gwangju-Park gesehen, mit einem Kerl der komplett in schwarz gekleidet war."
Changkyun zog eine Augenbraue hoch und schob sich mit schwung von dem Schreibtisch weg, an dem er saß.
Siwon verzog wenig beeindruckt das Gesicht und wagte einen Blick auf einen der unzähligen Bildschrime, die sich vor ihm befanden.
Es waren noch die wenigsten, denn all die Wände und Regale in dem Raum, in dem ich mich mit den beiden und Yongguk befand, der selber auf eine der Tastaturen herumdepperte und auf den Spuren der kleinen Nordkoreanerin war.Nach drei Tagen der Suche und nachdem Jiyeon Changkyun ebenfalls mit der Aufgabe versehen wurde das Kind zu suchen, war dies der erste zu verzeichnende Erfolg.
"Theoretisch müsste sie mit diesem Kerl, der Wonho sein müsste, in der Eisdiele dort sitzen."
Mit einem Mausklick zeigten alle Bildschirme ein und das selbe Bild, von einem kleinen Mädchen mit einer pinken Sonnenbrille auf der Nase und einem riesen Schokoeisbecher vor sich.
Der Kerl bei ihr tippte teilnahmslos auf seinem Handy herum und wirkte ziemlich gereizt.
"Siwon, du machst dich auf den Weg und wirst sie jetzt holen. Jungkook dreht am Zeiger, wenn sie nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden vor seinen Augen steht und das wenn möglich unversehrt und am Leben." wies Yongguk an und hatte die Kammerabilder im nächsten Moment wieder nur auf seinem PC.Von Changkyun kam ein lachen.
"Du solltest ihm folge leisten. Jungkook kann austicken, wenn er seinen Willen nicht bekommt, da ist er wie ein kleines ungeduldiges Kind." setzte er hinzu.Siwon schnaubte und schien nicht sonderlich begeistert über seine Erteilte Aufgabe.
"Taehyung du bewegst deinen Arsch und kommst mit." knurrte er und zog mich an meinem Jackenärmel mit sich.
"Tae bleibt hier. Es wäre kontraprodutiv, da Wonho ihn kennt." murmelte Yongguk.
Erneut gab Siwon einen genervten Laut von sich.
In den letzten Tagen, als sie sich auf die Suche nach Sori begaben, konnte man förmlich sehen, wie seine Laune von Sekunde zu Sekunde sank.
Wenn es nach mir ginge und ich meinen Teil dazu sagen dürfte, würde ich sagen, dass es daran lag, dass er Jiyeon nicht gesehen hatte.
Siwon wirkte, als würde er jede Sekunde so heftig wie eine Atombombe eplodieren und ich würde alles abbekommen, einfach weil ich ihm am Rockzipfel hing und er mich wegen sinnlosem Müll angrummelte, was sogar Yongguk und Changkyun angefangen hatte zu nerven.
Er tat so, als wäre ich dafür verantwortlich, dass er sie nicht mehr sehen konnte.M
Mir persönlich konnte es auch nur zu gute kommen, dass er sie nicht sah, wer weiß, vielleicht würde sie ihn ja abschreiben und sich erstmal darauf fixieren dass ich wieder da war, vielleicht drehten sich in ihrem Kopf nun wieder Rädchen, die jahrelang still standen und sie hatte nun ein schlechtes Gewissen, da sie mit Siwon im Bett war und das, wie ich erfahren hatte nicht nur einmal."Er kommt trotzdem mit. Ich hab noch ne verdammte Sonnenbrille in meine Wagen und er ist auch nicht hier um sinnlos seine Zeit abzugammeln." knurrte Siwon und hatte mich in der nächsten Sekunde aus dem Raum gezerrt, der sich in dem Gebäude befand, in dem Jiyeon diesen Mann hingerichtet hatte.
Mir zog sich mein Magen zusammen, als ich daran zurückdachte, wie sie ausgeholt hatte und was für eine rote Sauerrei sich um den toten befanden hatte.
Bei all dem Blut war ich schon fast dankbar, dass ich zusammengeklappt bin und nicht noch mehr mitbekommen hab.
"Du hast die letzten Tage genug Eier geschaukelt, während wir nach diesem Mädchen gesucht haben, wird Zeit, dass du dir mal die Hände schmutzig macht." grummelte er weiter, als wir an seinem Wagen ankamen und er mir eine seiner Waffen in die Hand drückte, die ich sofort in der Innenseite meiner Jacke versteckte.
"Wir werden in diesen Laden gehen. Jedoch einzeln. Du setzt dich in die nähe der beiden, wartest bis Wonho sich aus dem Staub gemacht hat, schreibst es mir und dann holen wir die kleine aus der Eisdiele und das noch bevor dieser Bastard wieder augetaucht ist."Ich fuhr durch meine Haare, während er in die Richtung der Eisdiele fuhr.
"Und wie willst du ihn weg bekommen? Die kleine wird er nicht aus den Augen lassen." murmelte ich und sah aus dem Fenster.
Mit voller Wucht trat Siwon auf die Bremse.
"Das ist dir überlassen. Du wirst doch wohl genug einfallsreichtum besitzen, um ihn aus der nähe er kleinen zu bringen." schob er es an mich ab.
"Im Gegensatz zu dir bin ich kein Undercoverermittler und gehöre dieser Art Leben auch nicht an." argumentierte ich.
Siwon entwich nur ein kaltes Lachen.
"Was Jiyeon betrifft wohl schon. Yongguk hat gepetzt, dass du sie gestalkt hast. Ich warne dich noch einmal!
Die kleine ist Ränge über dir, könnte dich eher zertreten, als du auch nur an sie denken könntest.
Sie lebt in einem Umfeld, was durch Gewalt geführt wird und lacht über solche wie dich wie über einen Witz." führte er mir vor Augen, während ich mir in Gedanken notierte, dass ich Yongguk versuchen würde seinen Hals umzudrehen würde ich es so nah an ihn schaffen.
Ich sollte nichts über sie verraten, aber er petzte, dass ich nach ihr sehen wollte, was dann am Ende an Stalking grenzte.Vor der Eisdiele hielt Siwon und drückte mir eine Sonnenbrille in die Hand, die bei dem ziemlich bewölkten Himmel eher nicht sonderlich viel brachte, aber für mich dennoch notwendig war in diesem Moment.
Ich setzte sie also auf und stieg mit gemischten Gefühlen aus dem teuren Auto aus.Langsam trat ich durch die Tür und erblickte sofort das Mädchen mit dem in den dunklen Sachen, der tatsächlich Wonho war.
Sein Gesicht konnte man einfach nicht vergessen.
Diese Augen die mir gegenüber mal einen kleinen Hauch respekt hatten und Monate später auf mir lagen, als wäre ich ein Stück scheiße und nichts Wert.
Sie waren einfach unverkennbar, so wie diese breiten Schultern, die schon an Hulk rankamen.Etwas zögerlich lief ich zum Thresen und bestellte mit eine Vanille und eine Himmbeer Kugel in einer Waffel.
Ich zahlte, nahm mein Eis entgegen und griff mir einen kleinen Plastiklöffel, bevor ich an dem Tisch von Wonho und Sori vorbei tappelte, so tat als würde ich stolpern und mein eben bezahltes Eis Wonho auf die dunkle Jacke pappte, der sofort hochging."Sagmal was fällt dir Mistkerl eigentlich ein! Wenn du nicht gehen kannst, roll halt in nem Rollstuhl durch die Gegend!" wetterte er und schubste mich gegen den nächsten Tisch.
Ich verkniff mir ein Grinsen und tat einen auf total wehleidig.
"Tut mir leid. Ich bin gestolpert." stammelte ich und wischte mit meinen Händen über den hellgelben und pinken Eisfleck auf seinem schwarzen Pullover.Sori hatte sich in die Ecke der Bank zurückgezogen und löffelte ein wenig ängstlich an ihrem Eisbecher weiter.
"Nimm deine Wurstfinger von mir! Der Pullover ist Gucci, hast wohl keine Ahnung was der mich gekostet hat!" gröllte er und stieß mich wieder von sich zurück.
Wieder kostete es mich alles nicht zu Grinsen.
Dass er Pullover ihn ein Vermögen gekostet hatte machte mich gleich nur noch mehr schadenfreudiger über meine eigene, gespielte Dummheit.
"Du kleines Arschloch kannst von glück Reden, wenn ich das Eis noch rausbekomme, sonst dreh ich dir den Hals um."
Bei seinen verengten Augen und seiner Körperverfassung hätte er dies mit links und ohne hinzusehen tun können, doch stadessen sauste er in die Richtung der Toiletten und schien die kleine am Tisch einen Moment vergessen zu haben.Noch bevor ich Siwon eine Nachricht geschrieben hatte, stand er im Laden und ging zielstrebig auf Sori zu, die nur noch ängstlicher und zusammenkauernder auf der Bank hockte und den Eisbecher nun nicht mehr anrührte.
"Sori. Ich bin ein Freund von deiner Mutter und Jungkook. Und wir werden dich wieder zu ihr zurück bringen, jetzt, sofort wenn es sein muss." erklärte er dem Kind ruhig, was ihn durch die pinke Sonnenbrille ansah.
Mein Blick ging zu den Toiletten, Wonho war noch nicht auf dem Weg zurück."Mutter?" murmelte die kleine mit einem schwer zu verstehenden Akzent in der Stimme. Ihre Angst verschwand ein wenig.
Siwon nickte und lächelte sie glaubhaft an.
"Wir bringen dich sofort zu ihr. Du musst nicht mehr bei dem anderen bleiben." versicherte er ihr und kniete sich auf ihre Höhe.
Sori sah zu den Toilettentüren und wieder zu Siwon.
"Aber... er wird sauer" stammelte sie.
Siwon schüttelte den Kopf. "Du gehörst ihm nicht, gehörst zu deiner Mutter und die macht sich wahnsinnige Sorgen um dich Sori."
Wieder löste sich ein Teil ihrer Angst und langsam setzte sie sich auf, stand auf.Keine Sekunde zögerte Siwon und nahm sie bei der Hand, um mit ihr aus der Eisdiele zu eilen.
Es konnte nur Glück sein, dass Wonho nicht aus den Toiletten kam und uns wohl vor allen anderen Kunden niedergeschossen hätte, hätte er mitbekommen wie Siwon und ich mit Sori den Laden verließen.
Sofort rief er Jungkook, so wie danach die anderen beiden an, dass wir das Mädchen hatten und sie zu einem Treffpunkt bringen sollten, den Siwon sich mit Jungkook ausgemacht hatte.
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Be Loud
Fanfiction1. Be Quiet Ich fuhr mir durch die Haare. Das war ein ziemlicher Brocken, aber ich hatte die Chance Jiyeon wiederzusehen, und herauszufinden, wie sie sich so verändern konnte, denn das klang nicht nach ihr, das klang nach einer schlechten Undercove...