Siwon meinte ich sei zum Frühstück eingeladen und hier bin ich, wenn auch wohl mit etwas Verspätung, da ich erst seine Adresse rausbekommen musste, aber ich hatte seine Wohnung gefunden und das obwohl ich mich dreitausend mal verklingelt hatte.
Dieses verdammt verwinkelte Gebäude war aber auch riesig und schwer zu übersehen.
Noch dazu hatten ziemlich viele hier den gleichen Familiennamen wir er.
Klar war natürlich, dass er ausdrücklich meinte, dass ich nicht auftauchen sollte, aber sein bedepperter Gesichtsausdruck und die Tatsache das ich ihn nervte war es Wert mich im Nachhinein mit ihm anzulegen.Mein Ziel war es in seine Wohnung zu gelangen, sollte ich mich auf aufdringlich und nervig reinquetschen.
Bei ihm war MEINE Jiyeon und die würde ich heute wiedersehen wollen.
Selbst wenn sie sicherlich nicht mit mir Reden würde."Verpiss dich Taehyung!" zischte mir Siwon ziemlich angefressen zu und drängte mich aus der Tür.
Ich grinste.
"Du hast mich doch eingeladen, also lass mich rein." Ging ich ihm munter auf die nerven und legte mit breitem Grinsen den Kopf schief.
An seinen durchgewuschelten Haaren, den ziemlich geschwollenen Lippen und der halb offenen Hose sah man deutlich, dass das Frühstück bereits vergessen war.
In mir staute sich Wut gemischt mit Eifersucht auf, doch ich weitete mein Lächeln nur und blinzelte scheinheilig.
"Du drehst dich sofort um und verschwindest, sonst jag ich dir ne Kugel in den Kopf." Drohte er mit mit grimmigen Blick und sprach so leise, dass Jiyeon ihn nicht verstehen konnte.Ich stellte mich auf Zehenspitzen und schielte über seine Schulter in die moderne Wohnung.
Grade so erhaschte ich einen Blick auf Jiyeons Rücken und wie sie sich eilig ein dunkellilanes Shirtkleid überzog.
Laut ihrer Körpersprache schien sie sich nicht mal wirklich ertappt zu fühlen, eher aufgebracht und genervt, so wie Siwon, der sein Augen verengte.
"Gesehen was du wolltest?" Fauchte er.
Seine Lippen waren zu einer schmalen, wütenden Linie zusammen gepress.
Ich schüttelte den Kopf.
"Da steht kein gedeckter Tisch, ich dachte ihr wolltet frühstücken." Stellte ich mich dumm und riss die Augen überrascht auf."Liegt vielleicht auch daran, dass wir nicht mit nochjemanden gerechnet haben." Erklang eiskalt Jiyeons Stimme in der Wohnung.
Absätze klapperten und in purer Eleganz schritt sie neben Siwon und sah mich mit einer Mischung aus Genervt- und Gereiztheit an.
Besitzergreifend legte Siwon einen Arm um sie und zog sie an sich.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versteckte sie in meinen Jackentaschen.
So wie Jiyeon neben ihm stand, erkannte ich sie kaum wieder.
Ihre dunklen Haare hingen in sanften Wellen über ihren Schultern, das Kleid was sie anhatte schmiegte sich perfekt an ihre Haut, ließ sie wieder aussehen wie die Göttin, die sie war.
Nur war ihren Augen jegliche Wärme entnommen.
Aus ihnen blickte pure Kälte in meine, die davor war mir mein Herz frieren zu lassen.
"Siwon hatte nicht erwähnt, dass er noch jemanden eingeladen hatte." Sie legte ihren Kopf arrogant schief und zog eine Augenbraue hoch, als sie zu dem neben sich schaute, der seine Hand an ihrem Rücken abwärts Wänden ließ, was sie nicht mal störte.
"Das hatte ich auch nicht. Taehyung muss mich falsch verstanden haben. Ich sollte mich das nächste mal deutlicher Ausdrücken, wenn ich sage, dass ich verabredet bin." Stellte Siwon sich auf bittersüß um und funkelte mich giftig an.Ich biss mir von innen auf die Wange.
Was hätte ich denn von Jiyeon erwarten sollen? Dass sie mich umarmt, so wie ich es mir von ihrer zweiten Seite erhofft hatte?
Nein.
Sie wollte mich nicht sehen, wollte nicht aus diesem Doppelleben heraus, was sie führte.
Jiyeon schien sich wohlzufühlen zwischen zwei Geschlechtern zu wechseln, zwei verschiedene Rollen zu spielen und Menschen umzubringen."Das solltest du Siwon." Kühl und undurchschaubar sah Jiyeon mich an.
Es waren Augen, denen ich einst so vertraute, die mir nun den Arsch auf Grundeis gehen ließen.
Es war offensichtlich, dass sie die Affäre mit Siwon nicht verstecken wollte, oder sie mir im Moment deftig unter die Nase reiben wollte, als Rache dafür, dass ich hier auftauchte.
Da wollte man Helfen und so wurde einem Gedankt.
Obwohl...
Viel geholfen hatte ich noch nicht, bis auf dass ich Wonho mein Eis auf ein Gucci Oberteil gekleistert hatte und Siwon so Sori befreien und unseren Arsch retten konnte.Siwon...
So selbstgefällig wie er bei Jiyeon stand und die Hand auf ihren Arsch hatte, hätte ich ihm am liebten seine Fresse mit einem Presslufthammer poliert.
Ich meine ich war doch schließlich rechtlich Immun und das würde unter Notwehr vor einer Ladung purer Arroganz fungieren, ob Polizisten das so sehen würde war die andere Frage.
Noch dazu kam, dass Siwon mit aller Art Waffen ohne Probleme umgehen konnte und er aus seinem Shirt bestimmt irgendwoher ein Messer gezaubert hätte, würde ich auf ihn losgehen.
"Taehyung. Richtig?" Aha... Sie machte auf die nicht kennen Masche.
Ich nickte.
"Ich denke Sie merken selber wie unerwünscht Sie hier sind. Und wenn Ihnen das nächste Mal etwas erzählt wird, sollten Sie vielleicht genauer, als nur mit einem Ohr hinhören."
Sie mochte es nicht merken, aber ihre Worte taten weh, selbst wenn sie nicht sonderlich verletzend formuliert wurden.
Sie sprach mich höflich an, an Zeichen für mich, dass sie einen unnahbaren Abstand zu mir hatte, der schwer wäre zu überbrücken, da sie rundum von Männern umgeben waren, die dazu noch bestimmt überall Waffen hatten.In mir bahnte sich eine mulmige Übelkeit an.
Jiyeon sah mich an wie jemanden, dem man normalerweise den Tod wünschte.
Sie sah mich an wie diesen Mann, dem sie den Kopf abgehackt hatte.
Ich war kurz davor meinen mit meinen Händen zu schützen und panisch 'hack ihn mir nicht ab!' Zu plärren, womit ich mich aber vor den beiden höchstwahrscheinlich noch lächerlich gemacht hätte, als jetzt schon.
"Taehyung ich denke wir alle würden es befürworten, würdest du einfach wieder gehen. Für das kleine Missverständniss, was aufgekommen ist, entschuldige ich mich. Ich bin sicher du hast mit deiner Zeit mehr anzufangen als sie bei einem Paar zu verbringen, was wohl offensichtlich unter sich sein will."
Er besah Jiyeon mit einem Blick bei dem ich ihm zu gerne die Augen ausgekratzt und die Toilette heruntergespühlt hätte.
Keiner durfte sie so ansehen, als wäre sie ein Stückchen Schokolade, was man mit vollen Genuss verspeisen durfte.
Jetzt auch erst klingelte es bei mir, dass Siwon die beiden als Paar bezeichnet hatte.
War sie echt mit so einem Zusammen?
Ließ sie sich echt auf so ein schleimiges Niveau herunter?
Hatte sie mich wirklich endgültig abgeschrieben?
Meine Übelkeit würde zu einem Messer, dass sich mir tief ins Herz bohrte und wirklich tief und schmerzhaft saß.
Keine Verletzung war schlimmer, als zu sehen, wie einem seine erste und bisher einzige Liebe genommen wurde.
"Tut mir Leid." Murmelte ich und bereute es überhaupt mir den Aufwand gemacht zu haben Siwons Wohnung ausfindig gemacht zu haben.
"Ihr zwei habt recht. Ich sollte gehen."
Auf dem Absatz machte ich kehrt und versuchte mir meine Tränen bis zu meinem Leih-Porsche zurückzuhalten, doch bereits im Fahrstuhl kamen all die Emotionen in mir hoch, die in mir kochten als ich mit Jiyeon zusammen war und die sich nun umkehrten und mich zu ersticken drohten.
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Be Loud
Fanfiction1. Be Quiet Ich fuhr mir durch die Haare. Das war ein ziemlicher Brocken, aber ich hatte die Chance Jiyeon wiederzusehen, und herauszufinden, wie sie sich so verändern konnte, denn das klang nicht nach ihr, das klang nach einer schlechten Undercove...