"Etwas, was du über Jiyeon wissen musst, ist das sie nicht mehr die ist, die sich noch gerne herumschubsen lässt."
Erklärte Yongguk mir ein paar Tage später in einem Kaffee in Seoul.
Nachdem mich die Polizisten mit Siwon und Yongguk zusammen geführt hatten, durfte ich Daegu vorläufig verlassen und wohnte in einem unglaublich reich ausgestattetem Hotel.
Endlich wieder ein Bett in dem ich schlafen konnte, endlich wieder meine Ruhe und keine nervige Rosè oder keine nervigen Eltern.
Mein Handy wurde entsorgt. Ich bekam ein komplett neues mit neuer Nummer.
"Sie ist nun die jenige die herumschubst und das garantiert nicht seicht und leicht, sondern mit einer Pistole in der Hand und direkt zwischen deine Augen gerichtet." schilderte er.
Ich nickte nur in Gedanken versunken.
In den letzten drei Tagen hatte ich sämliches Wissen über die Geschäfte die im Untergrund der Stadt hervorgingen erfahren und auch wer die angesehensten Gesichter waren.
Jiyeon hatte die Öberhäupter einer anderen großen Bande um sich, die der Chil Sung Pa.
Einer von ihnen war dieser mega dämliche Yugyeom, doch laut Yongguk lebten die beiden gemeinsam zusammen und führten eine Art Beziehung miteinander.Das zu wissen saß tief, aber würde mich nicht davon abhalten sie aus diesem gefährlichen Umfeld wieder heraus zu holen.
"Sollte sie dich sehen, wird sie dich ignorieren. Mit dem was vor fünf Jahren passiert ist, hat sie im größen und ganzen Abgeschlossen. Über dich hat sie kein einziges Wort mehr verloren. Du wärst außerdem eine Schwäche und das wäre das letzte, was sie wollen würde. Verletzlich und angreifbar als Jungkook zu sein." schilderte Yongguk und brachte mich zum seufzen.
Das war wirklich Mist, ganz großer Mist.
Wie sollte ich mich an Jiyeon pirschen, wenn sie einen auf Eisberg machte und wohl jeden, der ihr auf die nerven ging abballern lassen würde, wenn sie sich als Jungkook irgendwo aufhalten würde.
"Dein eigentlicher Job ist es aber auch an Wonho heranzukommen und das wäre an deiner Stelle mein größtes Problem. Er kennt dich, weiß wo du eigentlich sein solltest."
Hing Yongguk an.
"Ich kann doch abgerutscht sein. Geflohen aus den Heiratszwängen meiner herrischen Eltern und ab in die Drogenwelt und an die Yakuza."
Siwon tauchte in üblichen schwarzen Sachen auf und konnte über meine Worte nur lachen.
"Das wäre die perfekte Geschichte die ich bei dir auftragen könnte, wenn du mich heute Abend begleiten wirst."
Gott war ich erleichtert, dass er nicht mitbekommen hatte, worüber wir eben noch geredet hatten."Wohin begleiten?" harkte ich nach und sah zu ihm.
Schwerfällig seufzte er und ließ sich neben Yongguk auf dem Stuhl nieder.
"Dein Welpenschutz ist vorbei Labradudel. Heut abend findet ein ziemlich illegaler Boxkampf statt auf dem Yugyeom, einer von Jungkooks Vertrautesten, mit seiner Freundin aufkreuzt und da ich den Posten den er hat killen lassen übernehmen durfte müssen wir hingehen." erklärte er mir.
Uff. Yugyeom. Das wohl größte Arschloch unter der Sonne.
Grade der den Jiyeon wohl fast genauso sehr hasste wie Wonho hockte nun mit ihr unter einer Decke.
"Hast du ihn schon gesehen? Jungkook?" harkte ich bei Siwon nach.
Er schüttelte den Kopf.
"Den Bastard bekomm ich erst zu sehen, wenn irgendeiner von den anderen seiner höchsten Dealer etwas verbockt. Er scherrt sich kaum um einen von uns, hauptsache es landet genügend Geld auf seinen Konten." murrte er und nippte an seinem Kaffee.
"Und was ist mit diesem Wonho?"löcherte ich weiter.
"Den zu ertappen ist ne Rarität. Die letzten fünf Jahre war er Kopf der thailändischen Yakuza und will sich nun Seoul einkrallen, dabei bewegt er sich wie ein Schatten. Keiner meiner engeren Kontakte hat ihn wirklich gesehen, nur gehört wo er angeblich sein soll."
Ein weiteres seufzen entfloh meinen Lippen und ich sah auf die regnerischen Straßen Seouls hinaus.
Yongguks Handy klingelte und sofort ging er heran.
Wenige Sekunden später legte er auf und seufzte.
"Ich muss los. Meine Arbeit ruft." verabschiedete er sich und verschwand aus dem Cafe."Wenn wir heute abend auf diesem Kampf sind, muss ich mich auf dich verlassen können. Es kann gut sein das Jungkook sich vielleicht auch dorthin begibt. Tu mir den gefallen und renne ihm nicht freudestrahlend und happy in die Arme.
Was auch immer du für einen Jeon Jungkook aus deiner Schulzeit kanntest, er ist gestorben." fürhte mein gegenüber mir vor Augen.
Ich nickte.
"Hatte auch nicht vor mich ihm an den Hals zu schmeißen und abzuknuddeln." murrte ich und schob meine Tasse vor mich herum.
"Du hast die Gesichter auswendig gelernt, die du kennen sollst?" wollte Siwon wissen.
Ich nickte wiedermal.
"Klar."
Einen Teil der Gesichter kannte ich ja bereits. Yugyeom und noch ein paar andere mit denen er dicke war und wenige deren Gesichter beängstigend aussahen und denen ich nicht im dunkeln begegnen wollte.
Jiyeons Gesicht tauchte unter ihnen nicht auf, vielleicht war sie in den Augen der Polizisten nicht relevant, oder man sah sie zu selten. Vielleicht verbrachte sie als Jiyeon ihre leben auch ganz anders.
Hatte eine Familie, Kinder, führte ein krankes Doppelleben.
Ich redete mir den Gedanken aus.
Jiyeon wollte keine Kinder.
Sie meinte sie will keinem unschuldigen Wesen ein Leben schenken, wenn sie nichtmal ihr eigenes in den Griff bekam, aber ihr Meinung hätte sich auch ändern können.
Immerhin lag diese fünf Jahre zurück, doch in ihren Lebensumständen wäre ein Kind sicherlich unpraktisch, also verbannte ich diesen Gedanken wieder."Wie genau hängt Kim Yugyeom mit Jeon Jungkook zusammen?" fragte Siwon mich ab und sah mich ungeduldig an.
"Die beiden machen gemeinsame Sache, aber Kim ist dennoch nicht der Kopf der Chil Sung Pa. Die gehören Im Jaebum und an die Spitze mit Jeon und den anderen sechsen ist er gekommen als er seinen Onkel umbringen lassen hat und Jeon als er Masamoto umgebracht hat." ratterte ich herunter und sah noch immer den Regentropfen beim herunterfallen zu.
Im Augenwinkel nahm ich wahr wie mein Gegenüber nickte, aber dennoch nicht zufrieden schien.
"Wie kam Jeon an die Spitze?" fragte er die Frage auf die er als Polizist und Geheimagent selber nicht mal beantworten konnte.
"Das weiß keiner genau. Er war einfach da, als er Masamoto umgebracht hat, davor hatte ihn nie einer auf dem Schirm." murmelte ich und stieß die Luft nachdenklich aus.
"Du hast echt gelernt kleiner. Hast du dich auch mit den Pistolen beschäftigt?" harkte er weiter nach.
Ich lachte auf. "Wenn du willst dass ich dir jetzt eine zusammen und auseinander bastle sind wir da nicht an einem völlig falschen Ort?"
Erklang ich kritisch, sah zu ihm und legte den Kopf schief.
"Ich hab mich damit beschäftigt, aber keiner kann von mir verlangen zu schießen."
Siwon seufzte.
"Es wird vielleicht Situationen geben, da wirst du schießen müssen, ob es dir passt oder nicht Taehyung. Umso näher du der Löwenhöhle kommst umso höher wird diese Wahrscheinlichkeit.
Jeons Möglichkeiten Treue zeigen zu lassen sind abartig, manchmal unmenschlich, aber es wäre blanker Selbstmord, würdest du einem solchen Befehl nicht folge leisten, denn dann würde das angedachte mit dir passieren und ich hoffe du weißt was Harakiri bedeutet." murrte Siwon.
Ich riss die Augen auf und nickte.
Nie konnte ich mir erdenken, dass Jiyeon es hinbekommen würde Menschen dazu zu bewegen andere umzubringen.
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Be Loud
Fanfiction1. Be Quiet Ich fuhr mir durch die Haare. Das war ein ziemlicher Brocken, aber ich hatte die Chance Jiyeon wiederzusehen, und herauszufinden, wie sie sich so verändern konnte, denn das klang nicht nach ihr, das klang nach einer schlechten Undercove...