Just Dreaming

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Träume sind doch etwas merkwürdiges oder?
Ich meine man kann auf einer Wiener einmal quer über Seoul fliegen und für einen selber im Traum ist es wie Eis mit Löffeln zu essen, normal.
Da sollte es mich doch nicht wundern, dass ich auf einer fluffig pinken Wiese stand und meinem Bruder dabei zusah, wie er mit Tinashe gegen einen Baum lehnte und mich mit einem Lächeln zu sich wunk, oder dass meine Eltern an einen Stein gelehnt saßen, der Stein war übrigens neongelb, und mich zu sich riefen.
Nebenbei war der Himmel knall rot und die Sonne giftgrün.
Langsam glaubte ich wirklich, ich hatte einen Zug zu viel genommen von einer Droge die ziemlich Wirkung hatte, aber es tat gut all die verstorbenen in meinem Leben zu sehen.

Ich konnte mich gar nicht entscheiden, ob ich als erstes zu Tinashe und Hoseok oder zu meinen Eltern gehen sollten, die mich nun liebevoll betrachteten, als ich Langsam meine Richtung einschlug und Näher trat.
Als erstes führte mich mein Weg dann aber doch zu meinem Bruder.
Zu viel hatten wir durchgestanden und zu früh ließ er mich allein.
Ich vermisste ihn so sehr, auch wenn ich es mir nie eingestanden hatte.
Schluchzend warf ich mich in seine Arme, als er aufstand und würde ihn nie wieder loslassen, hätte er nicht zu mir gesprochen.
"Jiyeon. Ich weiß, dass ich dir fehle, aber du bist zu stark, als dass du hier in dieser wirklich abgefuckten Welt bleiben könntest." Seine raue, aber herzliche Stimme zu hören tat meiner Seele mehr als nur gut und ich schüttelte den Kopf.
"Ich war zulange stark." Hörte ich mich murmeln und verharrte in seinen Armen.
Er strich über meinen Rücken.
"Und du bist es noch immer." Redete er mir ein.
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein. Es ist nur noch eine Fassade die ich auflege um so zu wirken, innerlich bin ich schon lange zerbrochen." Offenbarte ich und krallte mich noch immer an Hoseok fest.

Eine Hand legte sich auf meine Schulter, so sanft, dass es nur die einer Mutter sein konnte.
Langsam löste ich mich von meinem Bruder und sah hinter mir in Augen, die meinen so ähnlich sahen, dass es schmerzte.
"Jiyeon. Du bist noch immer stark. Dein Bruder hat recht. Dein Platz ist nicht hier, noch nicht. Dein Leben hat erst angefangen, du hast noch so viel vor dir." Ermutigte sie mich und lächelte sorgenvoll und zuversichtlich.
"Ich will mein Leben nicht mehr, wenn ich euch nicht mehr sehen kann." Schluchzte ich und sah auf den Boden.
Meine Mutter drückte meine Schulter.
"Jiyeon, wir leben mit dir weiter. In deinen Erinnerungen, in deinem Charakter. In allem was du sagst und tust haben wir Teil. Durch dich Leben wir mit dir. Du bist nicht allein, warst es nicht wir alle waren immer an deiner Seite, nur hast du es nie wahrgenommen." Sprach mein Vater ruhig und legte mir seine Hand auf meine andere Schulter.
"Du hast etwas, von dem wir hier nur Träumen können Jiyeon." Fing Tinashe an und lächelte mit Tränen in den braunen Augen.
"Du hast eine Zukunft und Leute die dich halten werden." Führte sie mir vor Augen und wischte mit einem Finger die Tränen von meinen Augen, die mir entrannen.
"Weißt du was wir alle hier gemeinsam haben?" Fragte mich mein Bruder.
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Wir vier haben nie etwas falsch gemacht und doch wurden wir mehr oder weniger bestraft. Du jedoch machst alles Richtig und stehst noch immer auf beiden Beinen.
Jiyeon, du bist stärker als wir alle, führe dir dies immer vor Augen und erinnere dich daran, dass wir immer für dich da sind, du musst nur fest daran glauben." Jedes ihrer Worte wurde hallender und alle vier um mich herum, die mir so wichtig waren, umarmten mich, bevor sich alles um mich auflöste und ich für einen Moment alles vor mir verschwommen sah.

Ich blinzelte und meine Sicht wurde klarer, so wie die schmerzen in meinem Gesicht und an meinem Hinterkopf, die dumpf auf mich einbretterten.
Leise entwischte mir ein Schmerzenslaut, als ich meinen drehte und wahrnahm, dass ich mich nicht mehr im pinken Gras befand sondern in einem Krankenzimmer.
Draußen ging grade die Sonne auf oder unter und die beiden Stühle im Zimmer besetzt.
Langsam dämmerte mir wieder was passierte.
Ich hatte mehr als Glück, dass Hoseok mir von Wonhos Ohrenschwäche erzählt hatte, die ich um mein Leben gut ausnutzen konnte und das grade im richtigen Moment.
Danach hatte ich mir ein Handy besorgt Schläge kassiert und mich im Bad verschanzt.
Das letzte an das ich mich klar erinnern konnte, war dass ich eine Nachricht an Siwon geschickt hatte.
Doch wie ich ins Krankenhaus kam, das wusste ich nicht.

Be Loud Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt