Happy Happy End

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3 Jahre Später

Die letzten drei Jahre waren die wohl kompliziertesten meines Lebens.
Ich lernte das erste mal, wie man sich in der oberen, normalen Welt zu benehmen hatte und geriet nicht selten an meine Grenzen.
Hilfe hatte ich dabei von Taehyung und einer Therapie, die mir damit half mit meiner ganzen Vergangenheit abzuschließen.
Siwon erging es nicht anders.
Er hatte Jahre für die Polizei Undercover un Seouls Underground gearbeitet und hatte nur selten Normalität um sich, für ihn war Rosè eine riesen Stütze auf die er sich verlassen konnte.
Wir beide mussten die Rechte des Landes wieder völlig neu eingeprägt kriegen.
Für uns war es gewöhnlich gewesen zu töten oder auszurasten, wenn wir unseren Willen nicht bekamen.
Geduld mussten wir wieder völlig neu für uns entdecken, was mehr als nur schweißtreibend war.

Taehyung und Rosè hatten mit uns zu kämpfen, standen oft am Rande der Verzweiflung, doch sie hielten mit uns zusammen durch, ließen uns nie hängen.
Da war es auch nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder je mit unseren alten Partnern zusammen kamen.
Bei Tae und mir dauerte es etwas länger, als bei Siwon und Rosè, doch dennoch war ich mit ihm glücklich, glücklicher als noch vor acht Jahren, als wir das erste mal zusammen waren.
Im Vergleich zu damals, musste ich mir seit nun fast anderthalb Jahren keine Sorgen darum machen, dass uns irgendjemand auseinander reißen würde.
Womit sich Taehyung aber abfinden müsste, war, dass ich in unserer Wohnung in jeder Ecken Waffen versteckt hatte, eine Angewohnheit, die mich nie loslassen würde und mich sicherfühlen ließ, doch ich wusste, ich müsste mich davon in geraumer Zeit lösen.

Tira wusste davon nichts, was wohl besser so war.
Seit fast zwei Jahren hatte ich das alleinige Sorgerecht für sie und bereute es nicht.
Taehyung ging mit ihr um, als wäre sie sein eigenes Kind.
Jimin und Taemin hatten zu kämpfen, aber sie bekamen die kleine in den Ferien für sich alleine, wenn sie nicht damit beschäftigt waren an Choreographien zu sitzen und sich Tira ganz widmen konnten.
Taehyung und mir kamen diese Zeit immer wie Monate vor und er bestand darauf endlich eigene Kinder zu haben, die er auch in den Ferien bei sich haben und nicht teilen musste.
Er ging mir damit so sehr auf die nerven, dass ich irgendwann mit einem Hund auf der Matte stand und ihm an den Kopf warf, dass er nun endlich sein eigenes Kind hatte, was ihn immernoch nicht zufrieden stellte.
"Ich will ein Kind von mir gemacht mit dir und keinen felligen kleinen süßen Welpen." Lachte er an dem Tag nur, aber akzeptierte den Hund trotzdem.
Auch ich hatte mich endlich mit diesen Tieren angefreundet und hatte unsere Attila zu einem kleinen Kampfhusky mit eigenem Kopf erzogen, der jedoch bei Tae zerbrach, da er sie sich zu einer Kuschelhündin erzogen hatte.
Jedoch beharrte er immer noch auf ein richtiges Kind und blinzelte jedesmal zu niedlich mit seinen Augen.
Da er mich damit mittlerweile weich gekaut hatte und ich auch den Weg einer wirklichen Mutter gehen wollte.
Tira könnte ein kleines Geschwisterchen vielleicht ganz gut tun, obwohl auch sie sich mit Attila ganz zufrieden gab.
Vor wenigen Wochen hatten wir es mal versucht und tatsächlich hatte sich etwas getan.

Seit zwei Wochen und vier Tagen war ich nun offiziell schwanger.
Niemand wusste es bis jetzt und für Tae sollte es eine riesige Überraschung werden.
Es war schwer mich morgens aus dem Zimmer ins Bad zu schleichen, da er mich im Schlaf festhielt, wie ein Kind sein Lieblingskuscheltier, aber bis jetzt hatte er noch keinen Verdacht geschöpft.
Heute allerdings müsste ich mit der Sprache rausrücken.
Es war Silvester und Punkt null wollte ich Taehyung die gute Neuigkeit wissen lassen, quasi als ein perfekter Start in ein neues Jahr.
Ich müsste mich nur geschickt vor dem Alkohol trinken drücken und mir schlaue Einreden einfallen lassen.
Oder, wenn jemand etwas für mich holte es einfach heimlich wegkippen.

"Jiyeon!" Taehyung fuchtelte mit der Hand vor meinen Augen herum und holte mich aus meinen Gedanken.
Verstärkend bellte Attila auf dem Rücksitz und stupste mich mit ihrer feuchten Nase an.
Ich blinzelte irritiert und stellte fest, dass wir mittlerweile vor Siwons und Rosès Haus standen und wir eigentlich aussteigen sollten.
"Was hat dich denn bitte so von den Socken gehauen." Lachte er und fuhr sanft über meine Wange.
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Ich war einfach nur in Gedanken versunken. Nichts weiter." Wimmelte ich ab und seufzte leise.
"Das hab ich gemerkt." Stellte Tae fest und schnallte mich ab, bevor er ausstieg und mir dir Tür aufhielt.
Lächelnd stieg ich aus und küsste ihn wenige Sekunden, nachdem er die Tür zu gemacht hatte und den Wagen abschloss.
Tira hatten wir über den Jahreswechsel zu Jimin und Taemin gegeben.
Wir wechseln ab.
Nächstes Jahr würden Taehyung und ich sie wieder haben und das Jahr danach wieder das schwule Pärchen in Busan.

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