Kapitel 9

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In Yunas gemütlichem Zimmer in Gelb- und Weißtönen fühlte ich mich, wie immer extrem wohl und ließ mich in ihren Sitzsack fallen. Doch ich saß noch nicht lange, als Yuna mich schon in den Kreuzverhör nahm.

"Also, du wolltest mir doch noch was erzählen. Über den Neuen!", drängelte sie neugierig.

"Naja, von wollen ist hier wohl nicht die Rede....", seuftze ich. 

"Egal, sag jetzt!"

Ich holte tief Luft: "Um dir das zu erklären, muss ich wohl etwas weiter ausholen: Ich habe ja noch nicht immer hier gewohnt, eigentlich komme ich ja aus Kanada, genauer gesagt aus Toronto. Bis zu meinem 5. Geburtstag führte ich dort mit meinen Eltern auch ein normales Leben, bis mein Vater und ich wiederkamen, er hat mich aus dem Kindergarten abgeholt. Jedenfalls hatte ich auch eine Katze, eine Kater namens Silver, er war silbern getigert. Wir kamen, wie gesagt, nach dem Kindergarten nach Hause, vor unserer Tür lag etwas rotes fleischiges. Als wir näher kamen, erkannten wir, dass es Silver war, dessen Inneres nach Außen gekehrt war. Aber leider war das noch nicht alles, als wir das Haus betraten war alles auf den Kopf gestellt und überall klebte Blut. Kurz: Es war wie in einem Horrorfilm! Um diese Zeit herum verschwand auch meine Mutter spurlos. Nach 2 Monaten erfolgloser Suche, beschlossen wir einen Neuanfang zu wagen und sind hierher gezogen...."

"Oh das tut mir leid... Aber was hat das mit dem Neuen zu tun?", unterbrach mich Yuna nicht gerade takt- und gefühlvoll.

Als hätte sie nichts gesagt, fuhr ich fort: "Das alles könnte ich auch hinter mir lassen. Als er mich gestern Max, so heißt der Neue, angehalten hat und mich gefragt hat, wo das Zimmer liegt habe ich mit meinem inneren Ich geredet, bis es genervt hat und ich gesagt hab, dass mein Stimme die Fresse halten soll, habe ich es aus Versehen laut gesagt. Ich bin natürlich sofort weggerannt, aber wie sollte es auch anders kommen, bin ich gegen eine Wand gerannt. Max, hat mir ausgeholfen und hat mich angestarrt, deswegen habe ich gefragt, ob irgendwas ist, aber er hat nur geantwortet: Ja, Rachel. Ich meine, woher kennt er meinen Namen? Und kann ihn auch noch richtig ausgesprechen? In meinen Gedanken verloren ging ich zum Kunstunterricht, wo sich Max vorgestellt hat. Alle fahren voll auf ihn ab und jeder will neben ihm sitzen, aber nein, er muss sich ja neben mich setzen! Am Ende der Stunde warf ich einen Blick auf seine Zeichnung: Es war eine Zeichnung von mir, sogar die Narbe auf meiner Augenbraue hat er gezeichnet! UND: Daneben lag eine Skizze von einer Katze, die mit einem Mädchen gespielt hat. Es war eine silbern getigerte Katze. Als ich das gesehen habe, brannten bei mir alle Sicherungen durch und dann hast du mich gefunden.", endete ich.

" WAS?!", schrie Yuna entgeistert auf. Anscheindend hatte sie sehr laut gerufen, denn wenig später erschien Jake in der Tür.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt.

" Ja alles klar.", antwortete Yuna und scheuchte Jake so aus dem Zimmer.

Als er das Zimmer verlassen hatte, starrte sie mich immer noch geschockt an. "Das hast du dir ausgedacht oder?", flüsterte sie.

"Leider nein, aber ich wünschte, es wäre so.", raunte ich.

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So das war das 5. und letzte Kapitel für heute!😉

Irgendwie auch das bisher längste Kapitel, das ich geschrieben habe.🤔

Ich hoffe, es gefällt euch!😁

Bis Sonntag!👋

Lena🤙

Angel of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt