Kapitel 31

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Mich fragend, wo meine beste Freundin abblieb, saß ich mit deprimierter Miene an meinem Platz und starrte in die Leere. Minutenlang saß ich so da, in meine Gedanken vertieft, mit leerem Blick und alleine, bis sich die Zeiger der Uhr auf um 8 bewegten und die Klingel schrillte und mich somit aus meiner Starre riss. Langsam erhob ich mich und begrüßte monoton zusammen mit der restlichen Klasse die Biologielehrerin.

Aber auch während des Unterrichts fühlte ich mich leer und war in Gedanken ganz woanders, nämlich nicht bei der Metamorphose, sondern bei Stacey. Der jungen Frau mit den Verbänden und dem merkwürdig fremdartigen Akzent. Und ich dachte über ihre Worte nach. Sie sei meine Beschützerin und Aufpasserin. Als ob ich einen Babysitter brauche! Beleidigt verzog ich mein Gesicht. Stacey war viel kleiner als ich und so zerbrechlich. Wie sollte SIE mich beschützen?! Und noch wichtiger: Wovor soll sie mich beschützen? Und in wessen Auftrag? Meine Gedanken drifteten weiter ab, tiefgründiger. Vielleicht hieß sie ja auch gar nicht Stacey und war ein verrückter Stalker. Wer weiß. Selbst wenn sie jemand geschickt hat, wie hat sie mich gefunden?
Ich beschloss, ihr all diese Fragen zu stellen und nich mehr, wenn ich ihr das nächste Mal begegne.

Zum zweiten Mal an diesem Morgen erklang die Klingel und ich verließ nach dem Einpacken sofort den Raum, weil ich keine Lust auf irgendwelche Gespräche hatte. Weit kam ich trotzdem nicht, eine Hand ergriff meine und das brachte mich schließlich doch dazu, etwas zu sagen, denn ich wollte Max nicht ignorieren.

"Hallo.", murmelte ich leise.

"Hey. Was ist los?", er zog fragend eine Augenbraue hoch.

"Nichts."

"Doch. Du schaust so deprimiert durch die Gegend und wirkst abwesend."

"Wie gesagt, es ist nichts.", sagte ich und zuckte mit den Schultern.

"Du bist eine schlechte Lügnerin, Rachel."

"Woher willst du wissen, dass ich lüge?"

"Du siehst mich nicht an, wenn du redest."

Genervt hob ich meinen Kopf und blickte ihm in die Augen: "Doch tue ich."

"Was ist los?", wiederholte er seine Frage.

"Nichts."

"Du hast mich wieder nicht angesehen dabei...", er ließ meine Hand los. "Ich dachte, wir wären so weit, dass wir einander erzählen, was uns bedrückt. Aber da habe ich mich wohl getäuscht."

"Hast du nicht!", schrie ich ihm hinterher, als er sich schnell von mir entfernte und sofort starrten mich alle im Flur an.

"Habt ihr keine eigenen Probleme?!", motzte ich sie an und ein paar wandten sich wieder ihrem Gesprächspartner zu. Der Rest glotzte mich weiterhin an, als ob ich ein singendes pinkes Walross im Tütü wäre.

Ich warf der breiten Masse noch einen Todesblick zu und lief dann eilig in den Raum M11. Dort angekommen ließ ich mich an meinen Platz sinken. Ich korrigiere, der Platz von mir und Max. Angepisst packte ich meine Malutensilien aus und wartete darauf, dass Frau Kaiser mit dem Unterricht begann, denn ich hatte wirklich keine Lust, dass Max mir weiter anklagende Blicke zuwarf.

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Kurze Ankündigung: Ich habe jetzt eine Woche Ferien, in dieser Zeit wird jeden Tag mindestens ein Kapitel kommen. Vielleicht mache ich auch mal eine Lesenacht, aber nur, wenn ihr wollt. 😊

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 03, 2018 ⏰

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