Kapitel 5 Teil 1 / 8

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Am nächsten Morgen wacht Lea auf, sie liegt in ihrem Bett und schaut sich um. Marie ist nirgendwo zusehen. Lea schnappt sich ein T-Shirt und eine Hose, zieht Beides an und geht aus ihrem Schlafzimmer. Marie steht draußen auf der Terrasse und raucht eine Zigarette, in den Moment, in dem sie Lea sieht, drückt sie die Zigarette aus und kommt wieder rein zu ihr. Lea dreht sich um und läuft in die Küche, dort schaltet sie die Kaffeemaschine ein und schaut in ihren Kühlschrank.

Lea: „Willst du was frühstücken oder reicht dir der Rauch?"

Marie geht ihr nach: „Erstmal guten Morgen. Dann was stört dich denn jetzt schon wieder? Du rauchst doch auch ab und zu. Was ist los? Habe ich dir irgendwas getan?"

Lea: „Ich rauche nicht als erstes nach dem Aufstehen. Außerdem, was ist mit deinem Sohn? Und dann kann ich nicht so weiter machen, als wäre nichts gewesen."

Bei der Frage nach dem Sohn von Marie hat Lea einen sehr ernsten Unterton.

Marie: „Das verlangt niemand von dir, dass du so weiter machst, wie wenn nichts gewesen wäre. In ungefähr einer Stunde, muss ich Sebastian abholen."

Lea: „Ich weiß gerade gar nichts mehr. Ich liebe dich, nur ich weiß nicht, ob das reicht."

Marie: „Ich kann dir nur versprechen, dass ich das nicht mehr tue. Ich liebe dich, wenn du mich noch willst, dann bin ich dein."

Lea schweigt, lässt sich ein Kaffee aus der Maschine und dreht sich wieder zurück zu Marie: „Darum geht es nicht. Ich will dich noch, nur ich weiß nicht, ob ich das noch kann. Ich kann dich nicht teilen und will es auch nicht. Ich kann und will keine Beziehung, in der du Sex, wie eine Sportart siehst."

Marie: „Das musst du nicht und das wird auch nicht so sein."

Lea: „Kannst du das? Ich will nicht, das du dich verbiegen musst und ich kann es nicht umgekehrt."

Marie: „Ich habe in meinem Leben schon viele Fehler gemacht und bisher war es mir immer egal, wer darunter gelitten hat oder wem ich damit weh getan habe. Zum ersten Mal in meinem Leben, ist mir das nicht mehr egal. Ich würde gern einmal, was richtig machen. Ich will dir beweisen, dass ich eine bessere Partnerin sein kann, wie ich es bisher war, das heißt, wenn du mich noch lässt."

Lea: „Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich noch das Vertrauen in uns haben kann, weil ohne vertrauen macht das keinen Sinn mehr."

Marie: „Wenn du mich lässt, versuche ich dir zu zeigen bzw. zu beweisen, dass du mir vertrauen kannst. Dann sollten zusammen noch einiges klären, das wieder eine gute Partnerschaft möglich ist."

Lea: „Es geht ja nicht nur um das Vertrauen, du hast bisher alles als selbstverständlich gesehen. In der letzten Zeit hatte ich immer das Gefühl, du bist nur mit mir zusammen, weil du jemand brauchst, auf den du dich verlassen kannst. Eben jemand der sich um deinen Sohn kümmert und andere Sachen erledigt. Ich will nicht nur jemand sein, der praktischer Weise da ist und das für dich macht."

Marie: „So habe ich das nie gemeint, ich vertraue dir den wichtigsten Mensch an, den ich habe. Ich dachte, du würdest dadurch merken, dass ich dir voll und ganz vertraue, so habe ich noch nie jemand vertraut. Ich bin nun mal nicht so flexibel mit meiner Arbeit."

Lea: „Dein Sohn ist mir unglaublich wichtig und ich habe ihn in mein Herz geschlossen. Es macht mir nichts aus mit ihm meine Zeit zu teilen. Ich will einfach nur, dass es nicht als selbstverständlich angesehen wird, dass ich das tue. Ich verbringe den ganzen Nachmittag mit ihm und abends muss ich dann eben noch arbeiten bzw. Sachen korrigieren oder vorbereiten. Dafür solltest du dann mehr Verständnis haben. Ich will, das du genauso Rücksicht nimmst auf mich, wie ich bei dir."

Der Schicksalsschlag [GirlxGirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt