Kapitel 6 Teil 1 / 7

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Seit der Trennung sind jetzt zwei Wochen vergangen, in der ersten Wochen haben Lea und Marie sich jeden Abend gesehen, immer dann wenn Marie Sebastian abgeholt hat. In der zweiten Woche hatten die Beiden keinen Kontakt, bis Freitag.

Lea schreibt Marie eine SMS: >>Hey, willst du mit Sebastian zu meiner Abschlussfeier kommen? Ich habe heute meine Ergebnisse bekommen. Ich habe bestanden und werde geehrt. LG Lea<<

Maries Antwort: >>Herzlich Glückwunsch, ich habe nie daran gezweifelt, das du bestehst. J Wen hast du noch eingeladen? Bin ich eigentlich erwünscht? LG Marie<<

Lea antwortet Marie: >>Danke, warum sollst du nicht erwünscht sein? Ich lade dich ein, also bist du es! Mein Bruder, Marion und Sarah haben zugesagt. Ich will ein Tisch reservieren.<<

Marie schreibt zurück: >>Zu der offiziellen Feier kommen wir und danach werden wir gehen. Ich gehe davon aus, das du eine Freundin hast L<<

Lea liest die SMS, schüttelt den Kopf und ruft Marie an.

Marie: „Hey, wie komme ich zu der Ehre?"

Lea: „Wie kommst du darauf? Du bist eindeutig eifersüchtig."

Marie: „Nein, bin ich nicht. Ihr schein euch viel zusehen und sie ist dir wichtig, ich denke, du bist ihr auch wichtig."

Lea: „Doch du bist eifersüchtig. Ich weiß, jetzt nicht was es dich angeht, aber ich bin nur mit ihr befreundet. Was denkst du eigentlich von mir? Ich beende unsere Beziehung und stürze mich gleich in die Nächste. Wenn du das denkst, kennst du mich wirklich so wenig."

Marie: „Es fällt auf, dass ihr viel Zeit miteinander verbringt."

Lea: „Warum bist du so eifersüchtig auf Marion?"

Marie: „Bin ich nicht, ach ist ja auch egal. Ich bin nicht mehr in der Position in deinem Leben, das ich zu dem Essen mitkomme. Nur zu dem Offiziellen. Wenn du geehrt wirst hast du mit 1,0 bestanden?"

Lea: „Du redest gerade viel Müll und du weißt, dass es nicht stimmt, was du da gerade von dir gibst. Du lenkst auch ab mit deiner Frage, aber ja es stimmt."

Marie: „Ich bin stolz auf dich. Können wir uns vor der Feier nochmal sehen? Ich würde dich gern sehen."

Lea: „Wann kannst du bzw. an wann hast du gedacht?"

Marie: „Ginge bei dir am Montag gegen 14:30 Uhr? Später ging auch, aber dann kann ich nicht lange. Am Café auf dem Campus."

Lea: „Arbeitest du weniger, weil du da schon kannst? Die Uhrzeit ist OK, ich bin dann da. Ich muss sowieso noch was mit einem Prof. besprechen und bin fast täglich auf dem Campus."

Marie: „Ja, das will ich dir unteranderem erzählen. Danke, dass du dir Zeit nimmst für mich. Bis Montag."

An dem Wochenende trifft sich Lea wieder mit Marion, die Beiden reden über, das was die letzten Tage alles passiert ist. Lea erzählt auch, dass sie sich mit Marie trifft und auch von dem Telefonat. Marion sieht das Ganze etwas kritisch, da sie gesehen hat wie Lea gelitten hat. Allerdings weiß Marion auch, dass Lea für sich ein Punkt finden muss. Auch wenn es der letzten Zeit den Anschein gemacht hat, dass Lea abgeschlossen hat, ist das noch nicht der Fall. Sarah hingegen lässt nichts Gutes an Marie, aber Lea hat ihre eigene Meinung.

Es ist Montagmittag und Lea steht vor dem Gebäude in dem Marie arbeitet. Es dauert nur wenige Minuten bis Marie raus kommt.

Lea: „Hallo."

Marie: „Hallo, wie geht es dir? Danke, das du dir die Zeit nimmst."

Lea: „Es geht, gut wäre gelogen, schlecht allerdings auch. Dir scheint das Treffen wichtig zu sein. Wie geht es dir?"

Marie: „Es ist alles so naja, ich denke es ist ähnlich wie bei dir. Und ja, es ist mir wichtig, da du mir nicht egal bist."

Lea: „Gehen wir dahin?"

Sie zeigt auf ein kleines Café am Ende des Campus. Marie nickt und läuft schweigend neben Lea her.

Lea: „Du bist so ruhig. Was ist los?"

Marie: „Ich wollte dir so viel sagen und jetzt habe ich keine Ahnung, ob ich es überhaupt sollte?"

Lea: „Warum denn?"

Marie: „Es scheint dir relativ gut zugehen, vielleicht sollte ich dich einfach lassen."

Lea: „Meinst du mir geht es ohne dich jetzt besser?"

Marie: „Ja, ich habe dir nicht gut getan. Leider, sehe ich das erst jetzt. Eigentlich ist es egal, was ich alles ändere. Ich habe keine Chance mehr, auch wenn ich mir das mehr als alles andere wünsche."

Lea: „So ist das, aber jetzt nicht richtig. Ich brauche einfach Zeit, ich sollte mit mir klar kommen, bevor ich mich wirklich auf etwas einlassen kann. Was hast du oder willst du verändern?"

Marie: „Ein Teil habe ich und der Rest ist in Planung. Ich habe meine Arbeitszeiten reduziert, so kann ich mehr Zeit mit Sebastian verbringen. Dann mache ich ein Online Kurs oder Seminar, um mich weiter zu spezialisieren. Danach muss ich dann wieder schauen wie es weitergeht."

Lea: „Wie machst du es sonst mit Sebastian?"

Marie: „Er kann zwei bis drei Mal die Woche nach der Kita mit zu einem Freund, die anderen zwei bis drei Tage hole ich ihn ab."

Lea: „WOW, du hast schon einiges geändert. Wie geht es dir damit?"

Marie: „Es geht mir besser, scheinbar haben ich mir selbst immer sehr viel Druck gemacht und der ist jetzt weniger. Sebastian fragt immer wieder nach dir?"

Lea: „Was sagst du ihm?"

Marie: „Das ich einen großen Fehler gemacht habe und ich nicht weiß, ob ich das je wieder gut machen kann. Dann fragt er, ob er nicht doch mal zu dir kann. Er hätte dich doch lieb."

Kaum hat Marie das ausgesprochen, kommen Lea Tränen in die Augen und sie kämpft, dass diese nicht selbstständig machen.

Lea: „Ich vermisse euch."

Marie nimmt sie einfach in den Arm: „Mir geht es genauso. Haben wir noch einen Platz in deinem Leben?"

Lea: „Keine Ahnung."

Marie: „Du magst Marion oder?"

Lea: „Ja, wir sind Freunde oder könnten es werden. Sie hört mir zu und ist für mich da. Umgekehrt bin ich es auch für sie."

Marie: „Sie findet es bestimmt nicht gut, dass wir uns sehen?"

Lea: „Das kann man so nicht sagen, sie will, dass es mir gut geht und sie hat gesehen, dass es mir nicht gut ging als wir zusammen waren. Allerdings würde sie nie sagen, dass ich ein Fehler mache, wenn ich dich sehe. Sarah hingegen schon."

Marie: „Was denkst du?"

Lea: „Sarah kann sagen was sie will, das ist mir ziemlich egal. Ich weiß, dass ich für mehr wie das hier keine Kraft habe. Auch eine Beziehung mit jemand anders kommt nicht in Frage, ich brauche Zeit für mich. Egal, was jetzt ist, du wirst immer ein Teil von mir sein. Du warst der erste Mensch dem ich mich öffnen konnte. Ob es noch eine Chance für uns gibt, weiß ich im Moment nicht."

Marie: „Können wir uns ab und zu sehen? Ich will dich, aber nicht bedrängen oder überfordern. Es soll zwanglos sein.

Lea: „Wir können es versuchen, aber bitte Schritt für Schritt."

Marie schaut auf die Uhr: „Natürlich, jetzt muss ich leider los, gleich muss ich Sebastian abholen."

Lea: „Ja, alles gut. Pass auf dich auf und wir sehen uns ja Freitag wieder."

Marie: „Pass bitte du auch auf dich auf. Bis Freitag."

Lea schaut Marie nach, sie ist nach dem Gespräch sehr bedrückt. Sie weiß nicht, was sie von all dem halten soll. Marie ändert so viel in der kurzen Zeit, sie scheint es echt ernst zu meinen.

Der Schicksalsschlag [GirlxGirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt