Kapitel 5 Teil 6 / 8

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Etwas weiter steht Marie mit einer anderen Frau. Die Farbe verschwindet aus Leas Gesicht und sie wird immer blasser, Marion dreht sich um und schaut Lea erstmal verwundert an. Dann fragt sie: „Was ist denn los?"

Lea stammelt vor sich hin: „Da... da vorne ist ... Marie." Sie schluckt und ist immer noch wie erstarrt. Marion realisiert, was hier gerade vor sich geht, sie sieht wie die beiden Frauen, weiter vorne, sich küssen und reagiert deswegen sehr schnell, sie stellt sich vor Lea.

Marion: „Schau mich bitte an, ich weiß, dass es schwer ist, aber versuch es dir nicht anmerken zulassen, dass es dich so sehr verletzt. Bleibe so ruhig und cool wie du nur kannst, zumindest so lange wie sie dich sieht, danach ist es egal und ich bin für dich da."

Lea nickt, sie atmet tief ein und wieder aus, sie versucht sich so gut es geht zu sammeln und geht auf Marie zu.

Es fällt ihr sichtlich schwer die Fassung zu behalten, damit man ihr nicht anmerkt wie es ihr eigentlich geht: „Hallo Marie, das ist ja ein Zufall, dass du auch hier bist."

Marie schaut ziemlich irritiert aus der Wäsche: >>Warum ist Lea so entspannt?<<

Marie: „Hallo, ... ähhhm ich kann das erklären."

Lea fällt ihr ins Wort: „Aha, was genau willst du erklären? Wer sie ist oder warum du sie geküsst hast? Auf diese Erklärung bin ich echt gespannt."

Marie: „Es ist nicht so wie es aussieht."

Lea: „Wie sieht es denn aus? Ich kann dir gerne sagen, wie das Ganze aus meiner Sicht gerade ausgesehen hat. Ich, zu meinem Teile habe nichts getrunken und auch sonst keine Drogen genommen. Bis eben dachte ich zumindest, dass ich Herr meiner Sinne bin. Ich finde: >>es ist nicht so wie es aussieht<< eine ziemlich schwache Erklärung ist. Wenn du jetzt noch sagst, es ist meine Schuld, ist das echt die Krönung der Sache. Ganz ehrlich ich kann nicht mehr, das hier macht mich kaputt."

Marie: „Bitte, verlasse mich nicht, lass uns darüber reden. Es tut mir leid."

Lea: „Genau, jetzt mach noch so als wäre es meine Schuld und meine Entscheidung gewesen. Jetzt lass mich einfach in Ruhe. Ich will dich heute nicht mehr sehen. Ach ja interessiert es dich eigentlich nicht, wo dein Sohn ist? Damit du dir die Frage sparen kannst, er ist bei meinem Bruder, da solltest du auf dem schnellsten Weg jetzt hin ihn abholen und komme ja nicht auf die Idee noch bei mir vorbeizuschauen. Lass mich einfach in Ruhe."

Sie dreht sich um, läuft einfach in die andere Richtung zu Marion und sagt leise: „Komm wir gehen." Marion geht wortlos neben Lea her, sie versucht aus dem Augenwinkel zu sehen, ob Marie ihnen folgt. Lea kämpft, seit sie sich von Marie weggedreht hat, mit den Tränen. Kaum außer Sichtweite, nimmt Marion Lea in den Arm, sofort fängt Lea an zu weinen. Marion versucht sie zu trösten. Nach kurzer Zeit hat sich Lea wieder etwas beruhigt. Marion fragt: „Willst du nach Hause?" Lea nickt nur.

Marion: „Soll ich dich fahren? Ich bin mit der Bahn hier."

Darauf nickt Lea wieder. In der Tiefgarage angekommen, gibt Lea ihren Schlüssel Marion in die Hand. Sie schaut sich den Schlüssel an und wird etwas zögerlich: „Sicher, das ich das Auto, fahren soll?"

Lea sieht sie fragend an: „Warum?"

Marion: „Das ist ein Porsche."

Lea: „Ja, ich weiß und wo soll jetzt das Problem sein? Kannst du kein Schaltwagen fahren?"

Marion: „Natürlich, kann ich ein Schaltwagen fahren, aber ich bin mir nicht so sicher, ob ich ein Porsche fahren kann."

Lea: „Das ist nur ein Auto, außerdem sollst mein Porsche fahren und nicht irgendeinen. Mach dir keinen Kopf, der fährt sich gut."

Der Schicksalsschlag [GirlxGirl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt