Kleid und ICH? Ne des geht nicht!

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Lied: See you ( Lions Head )

Wir hielten schweigend vor dem Kleidergeschäft. Und schon der Gedanke daran, dass ich ein Kleid tragen muss und zu welchem Zweck es diente, könnte ich mich schon übergeben gehen. Ich lief schon mal vor in den Laden, während Kyle noch seine Zigerette fertig rauchte.

Ich stand also völlig planlos in dem Laden. Alle Kleider sahen so perfekt aus! Doch an mir sahen sie einfach nur scheiße aus. Ich war knochendünn, war blass und übersäht von Narben. Manche hatte ich von mir selbst und manche von anderen. Ich suchte mir schon mal ein paar Kleider raus. Doch die meisten waren entweder zu kurz, oder sie zeigten zu viel Haut. Ich wollte auf jeden Fall ein schwarzes Kleid. Schwarz stand ja angeblich für Trauer.

Ich ging in eine Umkleide und zog das bildhübsche Kleid an. Doch als ich es an mir sah, sah ich nur die ganzen Narben, nur den Schmerz, nur den Zweck. Ich schaute traurig zu Boden. Ich lief aus der Umkleide und sah zu meiner Verwunderung, wie Kyle vor meiner Umkleide auf einem Stuhl saß. Er schaute mich mit dem Kleid an und sagte schlussendlich

:,,Du siehst bezaubernd aus Emma!"

:,,Ich sehe einfach nur scheiße und erbärmlich aus, in so einem wunderschönen Stoff!!!"

Ich ging wieder in die Umkleide und zog mir, dass andere an was ich noch hatte. Doch mit dem ging ich gar nicht erst raus. Es war viel zu kurz!!! Es ging nur bis zu den Knien. Ich zog meine normalen Sachen an.

Sprich: Schwarze übergroße Jogginghose und ein viel zu großen schwarzen Kapuzenpulli. Das war eigentlich so meine alltags Kleidung. Ich schaute Kyle an, der auf einmal ein langes schwarzes Kleid in der Hand hielt.

:,,Du wurdest zwar nicht für dich fündig Emma. Aber ich wurde für dich fündig. Ich weiß es kann noch so schön sein und du würdest dich nicht als schön sehen und fühlen, aber das ist eigentlich recht lang und du könntest dir noch eine schwarze Strickjacke drüber ziehen."

Ich nickte nur stumm und ging mit dem Kleid in die Umkleide. Ich zog es an und schaute in den Spiegel. Es war wirklich wunderschön. Doch nicht an mir. Aber Kyle hatte Recht mit schwarzen hohen Schuhen und einer schwarzen Strickjacke würde das schon gehen. Am liebsten würde ich noch eine schwarze Strumpfhose anziehen, aber dann sähe ich wirklich so aus, als würde ich zu einer Beerdigung gehen. Ich ging raus und sah wie Kyle die Kinnlade runter klappte. Der übertrieb mal wieder völlig!!!! Ich sah scheiße aus, einfach nur richtig scheiße!.

:,,Emma nicht das sieht perfekt aus. Du siehst perfekt aus!!!"

Ich sag doch der übertreibt mal wieder völlig.

:,,Jaja schon gut ich sehe scheiße aus und nimms."

Sagte ich genervt und etwas laut. Ich ging zurück in die Umkleide und musterte mich nochmal. Die ganze Zeit musste ich an den Zweck dieses Kleides denken. Und immer wieder wurde mir klar, wie sehr mich mein Erzeuger mich eigentlich hasste!

Ich zog mich wieder um und drückte Kyle das Kleid in die Hand, der immer noch verwundert auf dem Stuhl saß, wegen meiner genervten Reagtion von vorhin. Ich lief in dem Laden rum bis ich schlussendlich, doch noch schwarze hohe Schuhe fand die perfekt zum Kleid passten. Ich nahm Kyle wieder das Kleid aus der Hand und ging zur Kasse.

Fuck!!!! 500 Mäuse kostet der Scheiß!!!! Ich hatte aber nur 200 mit.

Plötzlich drückte Kyle der Kassiererin einen 500-ter in die Hand und ging mit der Tüte aus dem Laden. Ich sprintete ihm hinther und erreichte ihn schließlich am Auto. Wir stiegen beide schweigend an, bis ich leise von mir gab

:,,Danke Kyle...aber das Geld bekommst du zurück! Drauf bestehe ich!"

Er nickte nur stumm. Er war angepisst...eindeutig!!! Aber ganz ehrlich, nach der Aktion von vorher wäre ich auch angepisst gewesen. Aber ich glaube er hätte es Verstanden wenn er wüsste zu welchem Zweck es wäre.

Wir waren wieder Mitten im Wald und ich stieg mit der Tüte aus und lief Richgtung Haus. Irgendswie hatte ich die ganze Zeit als Hintergedanke Adem. Ich sah immer und immer wieder diese Szene wie er mich an der Taillie hob und ich mich nicht mal dagegen wehrte. Nein sogar im Gegenteil ich war traurig, als er mich los ließ. Ich klingelte an der Türe. Und er öffnete die Türe. Wunderschöne, cremige, teddybärbraune Augen trafen auf die fast pechschwarzen Augen.

Braun trifft Schwarz!

The Secret Girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt