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Nach wenigen Minuten kamen wir an einem Platz an der nach viel Grün aussah. Vielleicht ein Park? Oder ein Wald?

Wir stiegen aus und beim Eingang stand ein Schild 'Seoul Forest'. Ich war aufgeregt.

Omo! Ich liebe Parks. Gehen wir spazieren?

Ich sah Jimin glücklich an und er erwiderte es.

Ja, wenn du willst natürlich. Die Jungs und ich kommen oft hier her, weil meistens eher wenige Menschen hier sind. Und die anderen gehen auch gerne mit ihren Hunden hier spazieren.

Sofort schoss mir ein Bild von Tae und seinem Pom Pom in den Kopf, wie der kleine Yeontan versucht mit seinem Herrchen Schritt zu halten.

Der Weg führte uns zuerst durch die 'Understand Avenue'. Der Name brachte mich zum Lachen. Aber in Seoul sieht man generell sehr viel gut gemeintes aber schlecht umgesetztes Englisch. Wir gingen an einem Hundekleidungsshop vorbei, einem Bücherladen, einer Boutique, einem Brinner (Breakfast for Dinner) Restaurant und einem Nagelstudio bis wir schließlich zum eigentlichen Park kamen. Bevor wir unseren Spaziergang starteten, holte Jimin uns noch heißen Tee und Ddeobokki von einem Straßenstand, damit wir nicht hungrig und erfroren umherlaufen mussten. Es war wirklich ein guter Ort für ein Idol, das mal Zeit in Ruhe verbringen wollte. Man sah nur vereinzelt Personen mit ihren Hunden herumspazieren. Unwillkürlich schoss mir eine bestimmte Frage in den Kopf: War das eigentlich ein Date? Ich sah Jimin aus der Entfernung an wie er unser Essen bezahlte. Seine schwarzen Haare lagen wie immer perfekt, trotz Wind und Wetter. Seine vollen, fluffigen Lippen zierte wie so oft ein Lächeln. Bei seiner Jeans zeichneten sich die perfekt trainierten Oberschenkelmuskeln ab. Warum würde so jemand wie er so jemanden wie mich daten wollen? Wir sind einfach nur Freunde die etwas zusammen unternehmen, an diesen Gedanken sollte ich mich wohl gewöhnen und mir keine Hoffnungen machen.

Wir schlenderten durch den Seoul Forest, die Sonne war langsam am Untergehen.

Jimin kann ich dich was fragen?

Ich sah ihn erwartungsvoll an und auch er schaute mich verwirrt an.

Natürlich. Du kannst mich alles fragen.

Du hast vorher gesagt 'Schade, dass du keine Koreanerin bist.' Was hast du damit gemeint?

Jimin blieb plötzlich stehen, drehte sich zu mich und nahm mich an den Händen.

Bitte versteh das auf keinen Fall falsch. Ich hab das nur gesagt, weil ich noch kein Idol gesehen hab, dass nicht zumindest asiatisch war. Und ich finde du hättest wirklich Potential dazu.

Er ließ mich wieder los und wir spazierten weiter.

Ich nickte und schaute bedrückt zu Boden. Jimin bemerkte natürlich trotzdem, dass irgendwas nicht stimmte. Er nahm meine Hand in seine, was mich dazu brachte ihn wieder anzusehen.

Hey, was ist denn auf einmal los?

Er sah mich besorgt an und drückte meine Hand.

Kennst du das Gefühl, wenn du plötzlich alles was du tust hinterfragst?

Er lachte.

Ja das Gefühl kenn ich nur allzu gut. Wieso fragst du?

Okay stimmt, wenn nicht du dieses Gefühl kennst, wer dann sonst.

Ich lachte nervös.

Naja weißt du ich wollte immer anderen Menschen helfen, wollte eine Bereicherung für die Gesellschaft sein und was bewirken in der Welt. Deswegen hab ich mich entschieden Medizin zu studieren und ich hab diese Entscheidung nie hinterfragt. Aber seitdem ich hier bin, weg vom Alltag zuhause, beginne ich irgendwie darüber nachzudenken ob mein Leben so läuft wie ich es gerne hätte. Es geht gar nicht darum, dass mich Medizin nicht mehr interessiert, sondern eher darum, ob ich gut genug bin, um es durchzuziehen. Ich denke oft einfach, ob was Anderes nicht besser gepasst hätte. Ich liebe es zu tanzen, aber ich hätte niemals den Mut zu versuchen es professionell zu machen.

Wieso nicht?

Er sah mich verständnislos an.

Keine Ahnung. Wahrscheinlich weil mir von Anfang an nie Mut gemacht wurde. Ich schätze es macht schon einen Unterschied wenn man Unterstützung von den Eltern bekommt.

Das stimmt schon. Aber sieh dir mal Yoon Gi an. Seine Eltern haben ihn nie unterstützt aber er hat sein Ding gemacht und jetzt ist er einer der besten Rapper, Songwriter und Producer Koreas. Ich kenne dich zwar noch nicht wirklich gut aber ich denke du bist ein sehr starker Mensch und ich denke auch nicht, dass es dich wirklich interessiert was andere von dir halten. Du solltest das tun, was du möchtest und nicht was andere von dir erwarten. Ich für meinen Teil werde immer hinter dir stehen.

Er drückte meine Hand nochmal und sah mich aufmunternd an. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er meine Hand nie losgelassen hatte. Er schaffte es tatsächlich mir wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und für jetzt wollte ich meine Gedanken beiseiteschieben.

Wir schlenderten noch eine Stunde durch den Park und redeten über Gott und die Welt. Jimin kam oft eher überdreht und als Komiker rüber aber man kann auch echt ernsthafte Gespräche mit ihm führen. Sowas mochte ich sehr an Menschen, wenn man Spaß haben konnte aber auch ernst sein konnte. Und die ganze Zeit über hielt er meine Hand.

Schon bald kamen wir am Ausgang an und fanden uns in der Realität einer Großstadt wieder.

Hm, das ging schneller vorbei als mir lieb war. Geh ich dir noch gar nicht auf die Nerven?

Er grinste mich von der Seite an, was mich zum Lachen brachte. Meine Augen jedoch hafteten an einem Gebäude, welches meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Machst du Witze? Ich verbringe sehr gern Zeit mit dir.

Ich wand meine Augen von dem Gebäude ab und sah ihn wieder an. Auf meinen Lippen bildete sich ein schelmisches Grinsen, was Jimin sichtlich verwirrte.

Was ist los? Wieso guckst du so komisch?

Ich lachte und schnappte ihn am Ärmel und zog ihn in Richtung des Gebäudes, welches mir vorher aufgefallen war.

Komm mit!

Wir liefen lachend zu dem Haus auf dem in leuchtenden LEDs stand 'Arcade'. Ich schliff ihn die Treppen nach oben wo diese Tanzmaschinen standen (keine Ahnung wie die Dinger hießen).

Dance Battle!

Begeistert warf ich meine Hände nach oben und sah Jimin mit großen Augen an, welcher in schallendes Gelächter ausbrach. Er zog sich lässig seine Jacke aus und krempelte sich die Ärmel nach oben.

Na gut. Bereit zu verlieren?

Er machte seltsame Aufwärmübungen und sah dabei wie eine schwangere Frau beim Yoga aus. Ich machte mich auch bereit und kurz danach standen wir Beide aufgewärmt auf der Tanzmaschine.

Okay wie wärs mit 'Iffy' von Jay Park?

Jimin nickte mir grinsend zu und schon begann die Musik.

Hardest Goodbye {BTS Jimin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt