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Elia POV

Die Wärme der Sonnenstrahlen, welche langsam durch das Fenster kamen weckten mich auf. Langsam öffnete ich meine Augen und der rotorange Farbton am Horizont verriet mir, dass es wohl noch ziemlich früh war. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages, welche mich kurz zuvor geweckt hatten, schienen auch auf das wundervolle Wesen, das neben mir lag. Jimins Haare glitzerten golden, seine Haut schimmerte noch weißer als bei normalem Tageslicht und seine plumpen Lippen hatten bekamen einen sanften rosa Ton. Ihn so zu sehen weckte in mir einfach nur den Wunsch ihm die Wange zu streicheln und anzusehen. Und wieder einmal fragte ich mich wirklich, wie ich so einen perfekten Menschen nur verdient hatte. Sanft um ihn nicht zu wecken, streichelte ich vorsichtig seine Wange und begann mit seinen Haarspitzen zu spielen. Er war so schön wie ein Engel in diesem Moment und ich wünschte mir einfach nur, ich könnte für immer hier mit ihm liegen bleiben, für immer hier in Busan nur mit Jimin.

Ich liebe dich. rutschte es mir über die Lippen und versunken in meinen Gedanken merkte ich gar nicht, dass Jimin durch meine Streicheleinheiten bereits aufgewacht war. Er lächelte mich verschlafen an und zog die Augenbrauen nach oben.

Was? Er fragte nicht nach, weil er geschockt war oder weil er es nicht gehört hatte. Nein, die Antwort war ganz simpel: Ich hatte es auf Deutsch gesagt. Somit konnte er natürlich nicht wissen, welche bedeutsamen Worte mir da soeben über die Lippen gehuscht waren.

Nichts, ich hab gesagt guten Morgen. redete ich mich schnell aus der Situation heraus. Ich streichelte noch immer seine Wange und legte meine Lippen sanft auf seine. Er schlang seine Arme um mich und zog mich somit näher an sich heran, seine Hand vergrub er in meinen Haaren und ich legte mein Bein um seine Hüfte. Der anfänglich harmlose, schüchterne Guten-Morgen-Kuss verwandelte sich wie automatisch in einen Leidenschaftlicheren. Gierig bewegten sich seine Lippen gegen meine und als ich seine Zunge zwischen meinen Lippen spürte, zögerte ich keine Sekunde um meinen Mund für ihn zu öffnen. Seine andere Hand wanderte nun an meiner Seite runter und als mir ein verzweifeltes Stöhnen über die Lippen kam, realisierte ich erst, dass hier wohl der beste Punkt war um diese Make-Out-Session abzubrechen, bevor es zu weit ging. Sanft drückte ich ihn weg, was er wohl falsch auffasste, denn schaute schnell weg und wich beschämt meinem Blick aus. Seine Wangen färbten sich auch etwas rot. Wie konnte man nur so niedlich und gleichzeitig so sexy sein? Lieber Herrgott was hast du dir dabei nur gedacht.

Mit einer einfachen Handbewegung drückte ich sein Gesicht wieder in meine Richtung, sodass er mich ansehen musste. So gerne ich das auch weiter ausführen möchte, aber ich denke nicht, dass das der richtige Zeitpunkt und Ort dafür ist. sagte ich und lächelte ihn aufmunternd zu, was er schüchtern erwiderte.

Wir sollten auch schön langsam los. Ich will dir heute einen ganz besonderen Platz zeigen. sagte er und streichelte über meine Wange. In mir baute sich Vorfreude auf. Busan gefiel mir jetzt schon unheimlich gut und wenn mir Jimin hier noch versteckte Plätze zeigen konnte, gefiel es mir gleich umso besser. Dementsprechend sah ich ihn auch mit leuchtenden Augen an und grinste übers ganze Gesicht.

Wirklich? Wohin? Was sieht man da? Oh Gott ich muss mich fertigmachen, gib mir eine halbe Stunde.

Aufgeregt sprang ich aus dem Bett und rannte in mein Zimmer. Den verwirrten Blick von Jihyun, welchem ich am Gang begegnete ignorierte ich in meiner Hektik natürlich total und sprang auch gleich unter die Dusche. Gesagt getan, eine halbe Stunde später saß ich fertig angezogen und gewaschen im Wohnzimmer und unterhielt mich etwas mit Jimins Großeltern. Anders als anfänglich fühlte ich mich jetzt richtig wohl, denn die Beiden gaben einem gar keine Gelegenheit sich unwohl zu fühlen. Sofort boten sie mir Tee und Kuchen und alle möglichen Dinge an, welche ich dankend ablehnte und erklärte ihnen, dass ich mit Jimin rausgehen würde, weil er mir etwas zeigen wollte. Daraufhin grinsten sie mich wissend an und wünschten uns einen schönen Tag. Verwirrt bedankte ich mich bei ihnen und bevor ich nachfragen konnte, stand mein Engel auch schon mit schwarzer Jeans und weißem Hemd in der Küche und lächelte mich an.

Halmeoni, Halapeoji. Erzählt ihr gerade peinliche Geschichten? Er stieß verzweifelt die Luft aus und stemmte die Hände in die Hüften. Er sah einfach zu niedlich aus, weswegen ich zu Lachen beginnen musste.

Ach das würden wir doch niemals tun. Wir haben Euch lediglich einen schönen Tag gewünscht, und jetzt raus mit euch ich will hier aufräumen. Sie machte eine „Husch-husch" Handbewegung und versuchte somit uns zu vertreiben.

Lachend nahm ich Jimins Hand und zog ihn nach draußen, bevor seine Großmutter noch auf die Idee kam uns mit einem Besen nach draußen zu jagen. Jimin ging jetzt vor mir, jedoch ließ er meine Hand nicht los. Wie selbstverständlich fixierte ich das Auto doch zu meiner Verwunderung spazierten wir am Auto vorbei.

Ähm Jimin fahren wir nicht mit dem Auto?

Nein, ich dachte mir wir nehmen den Bus. Glaub mir es gibt nichts tolleres als eine Busfahrt in Busan. Na Gut wenn er das sagte, musste es wohl stimmen oder nicht?

Wir machten uns also auf den Weg zum Bus. Es war ein wunderschöner herbstlicher Tag draußen und die Sonne schien, der Himmel war klar und man roch das Meer. Wir hielten noch immer Händchen und die Leute sahen uns komisch an aber seltsamerweise sprach uns niemand an. Er merkte meine Verwunderung und klärte mich auf nachdem uns ungefähr die fünfte Person nur dumm anglotzte.

Die Leute hier respektieren meine Privatsphäre, Busan ist nicht so wie Seoul. Und dieses Thema er zeigte auf unsere Hände hatten wir schon. Ich habe nichts zu verstecken.

Ich lächelte ihn glücklich an und dann stiegen wir auch schon in den Bus, welcher gerade angekommen war.

Nur 10 Minuten später stiegen wir an unserer Haltestelle aus und was sollte ich sagen, das war nun wirklich ein Erlebnis. Und schlecht war mir auch. Der Busfahrer nahm die kurvige Strecke auf die leichte Schulter und driftete regelrecht mit uns die Serpentinen hinauf. Ich kam mir vor wie in einer Achterbahn und wurde hin und her geschleudert, während Jimin mich nur festhielt und herzhaft lachte. So hat er also seine Kindheit verbracht, Achterbahn fahren mit dem Bus. Nein danke, darauf konnte ich zukünftig gerne verzichten. Zum Schluss schmiss uns der Busfahrer auch noch raus, denn er meinte das sei die Endstation. Glücklicherweise mussten wir sowieso hier raus, also machte es nichts.

Ach komm schon, das war doch lustig.

Ich erbreche hier gleich, total lustig. Wo sind wir jetzt überhaupt? Ich hielt mir den Bauch und zog eine verzweifelte Grimasse.

Darf ich vorstellen, das ist das Busan Culture Village. Jimin präsentierte mit einer auseinanderfächernden Bewegung seiner Arme den Platz, der vor uns lag. Vor mir erstreckten sich steppenartig bunte kleine Häuschen mit kleinen Gassen dazwischen. Es sah wirklich toll aus und dahinter konnte man das Meer und die Gwangalli Brücke am Horizont erkennen. 

Hardest Goodbye {BTS Jimin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt