Luna

#21

Geburtstag
(Luna)

Als ich mich wieder beruhigt und mit Lionel darüber geredet hatte, gingen wir ins Wohnzimmer. Dort wartete die Ehefrau von Jason und wollte mit mir reden. Avery und ihr Freund waren auch dort und unterhielten sich. Lionel's Eltern waren in der Küche und aßen etwas. Im Wohnzimmer angekommen kam Avery auf mich zu und umarmte mich.
„Geht's?" fragte sie.
„Ja." antwortete ich.
Ich ließ sie los und schaute die Frau an. Sie wollte anfangen zu reden aber wusste allem Anschein nach nicht wie sie anfangen soll. Also fing ich an:
„Was wollen Sie mit mir besprechen?"
Die Frau schaute mich an und fing dann an:
„Ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen. Mein Mann hat es übertrieben. Er wollte alles dafür geben unseren Nachwuchs und unser Rudel zu schützen. Und um ehrlich zu sein war er schon lange nichtmehr... normal. Wissen sie er war mal ein wirklich guter Mensch. Aber als er erfuhr das ich schwanger bin, sind bei ihm alle Sicherungen durchgebrannt. Und da er der Alpha war, ist ihm jeder gefolgt ohne es zu hinterfragen.... selbst ich. Und ich entschuldige mich hiermit für mein ganzes Rudel. Die Beerdigung ihres Freundes nehmen wir auf uns. Und das sie meinen Mann... gestoppt haben werden wir nicht zur Anzeige bringen."
Ich hörte mir ihre Worte in Ruhe an und fing dann an zu antworten:
„Um ehrlich zu sein... ich bereue es kein Stück ihren Mann getötet zu haben. Er hatte es verdient. Aber ich entschuldige mich trotzdem. Denn es tut mir für Sie und ihr Kind leid, dass er jetzt nicht mehr da ist. Wir werden jetzt gehen und wir nehmen Jakob mit. Und sie müssen die Beerdigung nicht zahlen."
Ich drehte mich zu Lionel um und meinte:
„Bereite schonmal das Portal vor. Ah und Avery kannst du Jakob holen und dann zum Portal gehen. Wir sehen uns dann dort."
Meine Freunde gingen ohne noch etwas zu sagen. Ich drehte mich nochmal zu der Frau um und sagte:
„Danke für Ihre Worte. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind alles gute! Ciao..."
Dann drehte ich mich um und ging raus.
Draußen stand Lionel mit seinen Eltern, die wirklich nicht besonders fit aussahen. Avery und ihr Freund kamen gerade mit Jakob's Leichnam. Die Stimmung war nicht besonders gut. Lionel's Vater öffnete ein Portal und wir gingen alle durch.

Auf der anderen Seite angekommen bereiteten wir sofort die Beerdigung vor. Da Jakob schon älter war hatte er auch keine Familie mehr. Nur noch seine Freunde. Lionel lud Jakob's engste Freunde ein. Die Beerdigung fand morgen statt. Avery und Alistair werden morgen nach der Beerdigung nachhause fahren. Deswegen packten sie ihre Sachen und ruhten sich aus. Was Lionel's Eltern machten wusste ich nicht. Vermutlich verarzteten sie sich. Lionel und ich waren noch duschen, allerdings getrennt. Die Stimmung war immer noch gedrückt als wir im Wohnzimmer saßen und uns ein wenig ablenkten. Wir schauten uns irgend einen Blockbuster an. Aber ich konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren. Mir gingen tausend Sachen durch den Kopf. Jakob's Beerdigung war morgen und dann war er wirklich nicht mehr da. Außerdem war jetzt alles vorbei und ich wusste nicht wo ich hin sollte, falls mich seine Eltern nicht hier haben wollen. Außerdem musste ich Sie noch kennenlernen, bis jetzt hab hatten wir nur ein paar flüchtige Wörter gewechselt. Ich hatte Bammel davor Sie kennenzulernen, immerhin hing davon ab ob ich bleiben durfte oder gehen musste. Ich wollte hier nicht weg. Immerhin ist das hier mein Zuhause geworden. Mein Herz schmerze bei dem Gedanken, dass ich hier weg muss. Hör auf dir immer so viele Gedanken zu machen! Sagte ich mir wieder und wieder in Gedanken. Aber es funktionierte nicht. Ich schaute auf Lio, der wiederum auf den Film konzentriert war. Ich beobachtete sein Profil, das lenkte mich ein wenig ab. Ich sah das er trauerte. Ist ja auch absolut verständlich. Immerhin hat er seinen besten Freund verloren. Aber es schien bei ihm zu funktionieren, dass mit der Ablenkung. Denn er sah aus als hätte er seine Trauer ein wenig vergessen. Ich Rutsche zu ihm rüber und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. Seine Aufmerksamkeit war kurz auf mich gerichtet. Er sah mich an und lächelte ein wenig. Dann schaute er wieder auf den Fernseher. Aber seine Hand berührte meine und wir hielten Händchen. So verweilten wir vor dem TV den restlichen Abend.