Zwei Striche. Ein T hatte zwei Striche, ein V ebenso.
Zwei Striche in einer bestimmten Position ergeben einen Buchstaben aus dem Alphabet.
Zwei Striche in der Mathematik zeigen eine Addition. Für Mathematik-Genies eine der wohl leichtesten Aufgabe...
Am Morgen wurde ich von einem leisen Quengeln geweckt. Als ich meine Augen öffnete sah ich Nico, der vergebens, eins der Baby versucht zu beruhigen und einen schmunzelnd Marco, der an der Wand lehnt und ein blaues Bündel auf seinem Arm hatte.
„ Komm Nico gib ihn mir. Der Kleine hat Hunger." Müde Strecke ich meine Arme aus, um meine Aufforderung nochmals zu unterstreichen.
„Na gut geschlafen?" Ich nickte zur Bestätigung. Nico kam zu mir ans Bett, legte Jason vorsichtig in meine Arme und gab mir einen Kuss auf meinen Haaransatz.
Nachdem ich auch Cole, der in der Zwischenzeit auch wach wurde, gestillte hatte, zog ich mich im Badezimmer um, Marco packte meine Tasche und Nico zog Jason und Cole um und legte sie dann in ihre MaxiCosi.
Im Auto warfen sich Marco und Nico immer wieder zweifeln Blicke zu und es schien, als ob sie nur mit ihren Blicken kommunizierten und etwas diskutierten.
„ Ok Jungs rückt schon raus mit der Sprache. Was ist los?"
„ Naja wir also ehh wir..." fing Nico an zu stottern und warf Marco einen verzweifelten Blick zu.
„ Wir müssen morgen zwei Monate nach New York weil Nico etwas mit dem Unternehmen seiner Eltern dort klären muss. Ein Freund würde in der Zeit in unsere Wohnung wohnen, weil sein Freund mit seiner Familie nach London gezogen ist und er erst in zwei Monaten in die Wohnung mit seinem Freund ziehen kann. Und ja wir wollten halt wissen ob wir dich alleine mit den Zwillingen lassen können oder ob wir abwechselt von New York hierher fliegen sollen um dir zu helfen. Wir können dir auch einen Babysitter besorgen." rattert Marco runter und wirft mir immer wieder zweifelte Blicke.
" Oh man Jungs. Ich schaff das schon ihr müsst euch keine Sorgen machen und ihr müsst mir auch keinen Babysitter besorgen. Macht euch keine Sorgen." schmunzelnd beobachte ich, wie Nico erleichtert ausatmet und Marco immer noch zweifelt, über den Rückspiegel, mich mustert.
„ Du schickst mir jeden Tag Fotos von Cole und Jason, oder?" Nico schaut mich mit großen Augen und einem Hundeblick an. Lachend nickte ich.
Zuhause legte ich Jason und Cole, im Wohnzimmer, in ihren Laufstall und kochte dann etwas zum Abendessen für mich.
Am Abend legte ich die zwei in mein Bett, die ersten Wochen werden sie in der Nacht noch bei mir schlafen und setzte mich mit einem Kakao und einer Decke auf den Balkon. Meine Gedanken schweiften zu meinen Brüdern, meinen Idioten. Ob sie noch alle zusammen wohnten? Sind sie alle vielleicht zusammen umgezogen? Ob Finn mit seinem Studium fertig war? Werden Jason und Cole je ihre 11 Onkel kennenlernen? Hatte Finn Emma, seine Freundin, schon gefragt ob sie ihn heiratet oder haben sie sich getrennt? Hatten meine Brüder, die noch Single sind oder waren, jetzt eine Freundin oder hatten sich meine Brüder von ihren Freundinnen getrennt? War James noch mit seinem Freund Taylor zusammen? Wissen sie überhaupt schon von der Schwangerschaft? Wenn Ja würden Sie sich freuen, wenn sie wüssten, dass es zwei Jungs geworden sind? Hassen sie mich jetzt?
Meine Fragen würden wohl nicht in nächster Zeit beantwortet werden.
Chris PoV
Mittlerweile müsste Sophie im achten Monat, fast im Neunten, schwanger sein. Ob es wohl ein Mädchen ist? Oder doch ein Junge? Ich würde gerne einen Jungen haben, aber auch wenn es ein Mädchen ist, würde ich mich freuen. Hauptsache gesund, aber auch wenn nicht, ich würde es lieben, es beschützen.
Meine Eltern wissen, dass ich Vater werde oder schon bin. Zuerst hatten sie mir eine Standpauke gehalten, dass ich dem Mädchen vielleicht ihre Zukunftspläne zerstört hätte, aber sie freuen sich, auch wenn sie das Kind vielleicht nie kennenlernen werden.
Ich studiere mit Sophies Brüdern. Wir sind alle gute Freunde geworden, Sophies Verschwinden hat sie alle mitgenommen. Die ersten Wochen, nachdem sie den Brief gefunden haben waren sie nicht in der Uni und wenn ich sie getroffen habe sahen sie aus als würden sie gleich zusammen brechen, ok ich sah nicht gerade besser aus.
Ich bin mittlerweile ausgezogen. Meine Wohnung ist groß und ich habe sogar ein fertig eingerichtetes Kinderzimmer. Es ist weiß gestrichen und die Decke ist in einem dunkelblauen, fast schwarzen Ton mit dunkelgelben Sterne gestrichen. James hatte mir erzählt, dass Sophie sich immer, als sie klein war, so eine Zimmerdecke gewünscht hat. An der Wand gegenüber vom Fenster hängt ein großes Bild, welches eine Nachtaufnahme von Europa ist.
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