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Sophies PoV

Mit meiner linken Hand drückte ich die Türklinke hinunter und machte die hölzerne Tür ein Stück weit auf. Ich blickte in die Gesichter meiner 11 Brüder, die sich in dem schmalen Gang im Stiegenhauses drängelten. Ich lächelte sie an und machte die Eingangstür ganz auf.

„Hey, was macht ihr denn hier?"

„Wir wollten sehen wie und wo unsere Schwester und Neffen wohnen." antwortete mir ein grinsender Liam, welcher mich auch gleich in eine Umarmung zog.

Nachdem ich elf Umarmungen verteilt hatte schloss ich die Tür und quetschte mich durch die kleine Menschenmenge.

„Schuhe und Jacken könnt ihr hier einfach hinlegen." Und schon war das Geräusch von öffnenden Zipp-Verschlüssen zu hören.

„Soph wer war den an der Tür?", rief Nico aus dem Wohnbereich der Wohnung.

Sofort schossen die Köpfe meiner Brüder in die Richtung aus der die Stimme kam, dann wanderten ihre Blicke gleichzeitig zu mir. Gruselig, aber ich war das schon gewohnt. Prüfend sahen sich mich an. Gerade wollte ich zu einer Antwort ansetzte, stürmten meine Geschwister ins Wohnzimmer. Schnell folgte ich ihnen.

„Wer bist du?", zischte Tim bedrohlich.

Meine Brüder hatten sich im Halbkreis um Nico, Chris und die Zwillinge gestellt und betrachteten Nico misstrauisch.

„Ich bin Sophs Freund und ...." weiter kam Nico nicht, denn Louis schlug ihm seine Faust auf sein rechtes Auge und Liam trat ihm ins Schienbein.

„Sag mal habt ihr sie noch alle?!",schrie ich meine Brüder an.

„Der Typ ist dein Freund!", Jack verkreuzte seine Arme vor der Brust

„Der 'Typ' ist erstens nicht mein Freund, zweites mein Nachbar und drittens schwul.", aufgebracht fuhr ich mir durch meine Haare.

„Oh", brachte Louis nur heraus.

„Ja 'Oh'! Ihr hättet ihn ausreden lassen sollen und..." Nico unterbrach mich, „Schon okay Soph. Ich hätte auch meinen Satz anders formulieren können. Aber trotzdem schön euch kennenzulernen. Soph hat schon viel von euch erzählt. Wer ich bin wisst ihr ja schon. Aber trotzdem, also ich bin Nico, Sophs Nachbar und glücklich vergeben. Also was treibt euch so nach England?" Das war mal wieder typisch Nico. Er konnte von einem Thema zum anderen wechseln, was garnicht mal so unpraktisch war, wenn mal in einer unangenehmen Situation steckte.

„Ich störe ja ungern euren Vorstell-Kreis, aber Soph Jason und Cole haben Hunger und ich kann sie langsam nicht mehr beruhigen." Chris stand mit einem leicht verzweifelten Blick im Türrahmen und hielt Jason in seinen Armen. Ach ja, das war ja noch was bevor Nico und meine Brüder kamen.

Nachdem ich den Brei wieder aufgewärmt und in zwei Flaschen gefüllt hatte betrat ich das Wohnzimmer und was ich da sah brachte mich zum schmunzeln. Meine Geschwister, Nico, dessen Auge leicht bläulich geworden war, und Chris hatten sich im Kreis um die Zwillinge gesetzt und versuchten den Babys ihre Namen beizubringen. Schon süß, nur, dass die Zwillinge noch nicht einmal alle Buchstaben aussprechen können.

Lachend schüttelte ich den Kopf, als Nico sich verzweifelt über das Gesicht rieb, weil Cole nicht seinen Namen sagen wollte, sondern irgendwelche Laute.

Gerade als ich ansetzten wollte etwas zu sagen klingelte es nochmals an der Tür. Da anscheinend alle Jungs überhört hatten, dass jemand vor der Tür steht und darauf wartet, dass man ihm diese öffnete, ging ich die Tür aufmachen.

„Hey Marco.", begrüßte ich meinen Nachbarn und Nicos Freund mit einer Umarmung.

„Hey Soph. Wieso stehen hier so viele Schuhe?", fragend sah mich Marco an.

„Lange Geschichte, aber die Schuhe gehören Nico, Chris und meinen Brüdern."

„Deine Brüder und der Vater von Cole und Jason?", schockiert starrte er mich an.

„Ich erzähle dir und Nico die Geschichte wenn sich der Trubel hier mal gelöst hat." Einverstanden nickte er und folgte mir in den Wohnbereich. Auch er musste bei dem Anblick der sich ihm im Wohnzimmer bot schmunzeln.

„Die wissen aber schon, dass die Kleinen ihre Namen erst in einem Jahr sagen werden können, oder?", flüsterte er mir schmunzelnd zu, während er weiter die Jungs betrachtete.

„Jungs ich möchte euren Namen-Lernen-Kreis ja nicht stören, aber die Zwillinge haben Hunger. Und da ich weiß, dass ihr alle ihnen gerne die Flasche geben möchtet gebt ihr Cole und Jason einfach im Kreis weiter und jeder hält die Flasche kurz."

Mit großen Augen betrachten sie die Neugeborenen in ihren Armen, die entspannt an ihren Flaschen nuckeln. Ich musste mir verkneifen ein Foto zu machen.

Nach gut zweieinhalb Stunden Gespiele, Gesang und Geschreie verabschiedeten sich meine Brüder und auch meine zwei besten Freunde. Chris blieb noch und half mir das Chaos, welches meine Brüder gemacht hatten, zu beseitigen.

Während ich die Küche putzte und aufräumte brachte Chris Jason und Cole ins Bett.

Nachdem die Küche wieder auf Vordermann gebracht hatte betrat ich das Wohnzimmer, wo Chris auf dem Sofa saß und auf sein Handy tippte. Als er mich bemerkte schob er sein Smartphone in seine hintere Hosentasche und stand auf.

„Ich werde jetzt auch in mein Hotel fahren und mich aufs Ohr hauen." Er steckte seine Hände in seine Jackentaschen, die er sich schon angezogen hatte.

„Is gut", murmelte ich müde.

Ich begleitete Chris in das Vorzimmer, wo ich ihn dabei beobachtete wie er sich die Schuhe anzog und dann seinen Koffer, welcher neben der Tür stand, in die Hand nahm.

"Bis morgen.", flüsterte er bevor er seine Lippen auf meine drückte, dann ging er zur Tür hinaus schenkte mir noch ein Lächeln bevor er die Tür schloss.

Eins weiß ich jetzt mit Sicherheit.
Ich bin in Chris Greyson, den Vater meiner Kinder, verliebt.













Ps.: Hoffe, dass das nächste Kapitel nicht so lange dauert. 😉

11 Brüder, ein Badboy, ich und mein Geheimnis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt