(19) Befehle sind Vorschlag nicht Vorschrift

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"Rey! Kannst du mir bitte erklären wie das passieren konnte? Ihr hattet eine einfache Aufgabe und jetzt seit ihr in dieses Dilemma geraten. Ich schwöre dir wenn meinem Sohn etwas passiert werde ich wirklich wütend." schimpfte Leia über ein Hologramm mit mir.

Vor etwa einer Stunde bin ich aufgewacht und hatte gegessen. Es war ja klar, dass dieser Plan irgendwie schief gehen würde.
Gerade hat Leia mich kontaktiert und berichtete mir von einer Nachricht, welche sie vor 10 Minuten erhalten hatten. Anscheinend war es eine Botschaft des Piratenclans, die Ren geschnappt haben und nun nur im Austausch für Geld wieder frei lassen.

"Leia ich versichere euch, dass bekommen wir wieder hin! Mir wird schon eine Lösung einfallen. Irgendwie hole ich Ben da schon raus." versuchte ich auf sie einzureden, doch mein Vorschlag schien ihr nicht zu gefallen.
"Nein, du unternimmst gar nichts. Verstehst du denn nicht wie wichtig du für den Widerstand bist? Unsere Geldmittel sind ohnehin schon begrenzt und wenn sie dich auch in die Finger kriegen, haben wir ein echtes Problem.".

"Und wenn ich mich einfach reinschleich und sie aus dem Hinterhalt mit ein paar Machttrix verwirre?" "NEIN!!!" schrie der General. "Ich verbiete dir diese Mission anzunehmen und jetzt warte im Falken, bis der Wiederstand und die Erste Ordnung eingetroffen sind."

Ihre Befehle waren unmissverständlich. Ich durfte Kylo Ren nicht helfen, auch wenn es das einzige war woran ich im Moment denken konnte. Wer weiß wie lange der Widerstand brauchen würde um hier einzutreffen. Hoffentlich hat Leia einen Plan.

"Ja General Organa, ich habe verstanden." Mit diesen Worten war die Übertragung beendet. Gibt es denn wirklich gar nichts, dass ich tun konnte? Ein kleiner Hoffnungsschimmer machte sich in mir breit. Ich könnte Meditieren. Es wäre doch gut möglich, dass die Macht mir einen Weg zeigt.

Also setzte ich mich auf den Boden, atmete tief durch und schloss meine Augen. Das Meditieren tat mir schon immer gut. Dadurch konnte man der Welt entfliehen und die ganzen Sorgen hinter sich lassen. Manchmal, wenn man genügend Konzentration hat, kann man auch sehen was an verschiedenen Orten gerade passiert oder man erhält Visionen von der Zukunft. Bedauerlicher Weise war heute kein guter Tag. Ich konnte meinen Geist einfach nicht von meiner Sorge um Kylo befreien.

Seufzend stand ich wieder auf. Das hatte doch alles keinen Sinn. Am besten ich tue einfach was mir befohlen wurde. So konnte ich Ben vielleicht wirklich am besten helfen.

Mit diesem Gedanken räumte ich alles zusammen und baute das Zelt ab. Als ich fast fertig war, ließ ich doch nochmal alles zu Boden fallen.

Nur weil der General eine Lösung hat, heißt es nicht, dass es die Beste ist. Was hat Luke uns mal am Lagerfeuer erzählt? Irgendeine Geschichte von seinem Vater, als er noch ein Jedi war.

Mein Vater hat sich nicht sonderlich oft an den Kodex der Jedi gehalten, aber nicht nur diesen missachtete er gelegentlich. Auch Befehle waren für ihn eher ein Vorschlag als eine Vorschrift. Zum Beispiel einmal ging es darum einen anderen Jedi der in Not war zurück zu lassen. Selbst Anakins Meister wollte, dass er und seine Schülerin Ashoka zurück kamen, da die Gefahr für die beiden zu groß war. Unabhängig von den Befehlen des Rates, entschieden Anakin und Ashoka den Jedi in Not dennoch zu retten. Es war eine gefährliche und waghalsige Aufgabe, aber sie hatten Erfolg. Mit dieser Geschichte will ich euch nicht bei bringen, euch gegen eure Vorgesetzten aufzulehnen. Ich möchte nur, dass ihr nicht aus dem Auge verliert, was wirklich wichtig ist.
Denn nur weil jemand einen Rang über euch steht, hat er nicht immer Recht.

Möglicherweise war ich nun in so einer Situation. Vielleicht wäre es Zeit zu handeln wie ich will. Noch nie zuvor habe ich gegen die Befehle von Leia verstoßen, aber dieses mal musste es sein. Für Ben!

Ich ließ alles zu Boden fallen und sah zur Festung. Mein Entschluss stand fest, ich werde ihn retten.
Geduckt schlich ich mich in Richtung  Festung. Der Eingang war bewacht und auch sonst standen überall Piraten. Möglicherweise könnte ich durch den Lüftungsschacht einbrechen.

Gesagt getan und keiner der Piraten schien etwas zu merken. Mal ernsthaft, mittlerweile könnte ich in den Dingern wohnen, so oft wie ich hier bin. Nach einer gefühlten Stunde in der ich nur gekrochen bin, kam ich an einem Gitter an. Unter mir konnte ich keine sehen, aber ein paar Stimmen waren zu hören. Kurzerhand löste ich das Gitter und mit einem mehr oder weniger eleganten Sprung, landete ich auf dem Boden.

In dem kleinen Gang in dem ich war standen zwei andere Piraten, die bei meinem Anblick sofort Alarm schlugen. Na toll. Mit der Macht ließ ich sie hochschweben und die Köpfe aneinander knallen. Beide fiehlen bewusstlos zu Boden und ich schlich mich schnell davon.

Ich kam bei etwas breiteren Gängen an und versuchte irgendwie die Zellen zu finden. Das Ohrenbetäubende Alarm Geräusch machte mich zusätzlich nervös. Wie sollte ich jetzt noch klare Gedanken fassen können? Als ich auf einmal Schritte hinter mir wahrnahm, hatte ich unheimliche Angst.

Aus Reflex konnte ich gerade noch rechtzeitig in eine Spalte der Wand flüchten. Die Piraten liefen einfach an mir vorbei, ohne mich zu bemerken.
Nachdem sie weg waren, kam ich zögernd heraus und ging um die nächste Ecke.

Plötzlich packte mich eine Hand an der Schulter und ich zuckte zusammen. Ich wollte schreien, aber die Person legte ihre andere Hand auf meinen Mund und brachte mich so zum Schweigen. Meine verzweifelten versuche mich zu befreien, scheiterten ebenfalls. Der oder die Angreiferin war echt stark. "Sch, es ist alles okay. Ich will dir nicht wehtun." hauchte mir eine bekannte Stimme ins Ohr.

Im nächsten Moment wurde ich in ein leeres Zimmer gezogen und die Person ließ mich los. "Was verdammt ist los mit dir! Meine Mutter... Ich meine General Organa hat dir bestimmt verboten her zu kommen. Die hätten dich fast erwischt." zischte Kylo. Doch ich brachte nicht mehr als ein:" zum Glück geht es dir gut." heraus und rannte auf ihn zu, um ihn zu umarmen.

Er jedoch wich zur Seite und blieb auf Abstand. "Umarmungen sind gerade ganz schlecht." Ich hatte zwar nicht erwartet, dass ihm eine Umarmung gefallen würde, aber diese Reaktion war komisch. Er schien mich quasi körperlich von sich fern zu halten. "Wieso, bist du verletzt?" wollte ich wissen. "Ein wenig, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Erstmal müssen wir dich irgendwie rausschmuggeln."

Tut mir leid, dass wieder so lange kein Kapitel gekommen ist. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem. Was glaubt ihr eigentlich ist mit Kylo los? Schreibt es in die Kommentare.
LG patrischaxD

Der Weg zurück 2 ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt