Taehyung„Stopp, Stopp, Stopp!"
Schnell stellt sich Yoongi vor Jin und greift nach der zum Schlag erhobenen Kelle.
Obwohl Yoongi etwas kleiner ist, wirkt er gerade mindestens genauso machtvoll.
„Ihm wird kein Haar gekrümmt."„Yoongi, willst du mich eigentlich komplett verarschen?", knurrt dieser Jin nur aufgebracht und wirft mir einen feindseligen Blick zu. „Du hast einen vollkommen fremden Wolf hierher gebracht!"
„Naja, eigentlich habe ich ihn dazu übe-"
„Du hälst dich daraus, Jungkook. Zu dir komme ich gleich!", unterbricht Jin den Jüngeren und knurrt ihn leise an.Jungkook weicht mit mir in seinen Armen ein Stückchen zurück und ich bin dankbar, dass er etwas Platz zwischen uns und den anderen Wölfen gelassen hat. Denn egal wie lieb dieser Jin eben noch aussah, er scheint definitiv bedrohlicher als Yoongi oder Jungkook.
„Jin-Hyung, er tut niemandem etwas. Wirklich, er stellt keine Bedrohung dar", versucht Yoongi jetzt die Lage zu beruhigen, aber Jin zieht nur die Augenbrauen zusammen.
„Er nimmt mir meine Luft zum Atmen, dass reicht mir schon! Yoongi, er kann ja noch so lieb sein, aber er ist ein Fressfeind! Sieh in dir doch mal an, er ist ein schwacher Omega und wir können es uns nicht leisten, ihn durchzufüttern! Wir haben gerade mal zwei Tankstellenjobs!"
Jin Stimme ist so laut geworden, dass ich langsam immer mehr Angst bekomme. Ich fange an zu Wimmern und bemerke dieses vertraute Kribbeln in meinem Körper was nur dann kommt, wenn ich mich verwandele.
Oft kann ich das nicht richtig kontrollieren, gerade in beängstigenden Situation übernimmt mein Instinkt einfach die Oberhand.
Und so ist es auch jetzt.Denn nur ein paar Sekunden später, hänge ich als kleiner, weißer Wolf mehr oder weniger unbequem auf Jungkooks Armen. Meine Ohren sind vor Angst flach angelegt und ich starre zu Jungkook hoch, der mit großen Augen auf mich runtersieht.
„Du bist ja winzig!", flüstert er und ein leises, eingeschnapptes Knurren verlässt meine Kehle.
Ich bin nicht winzig, nur klein. Immerhin noch größer als eine Katze oder so.
Und das scheint auch Jungkook zu merken, denn mit einem entschuldigenden Blick setzt er mich auf dem Boden ab.„Ein Wölfchen kann ja schon alleine stehen", lächelt er ein bisschen und ich knurre wieder, ehe ich unsicher zu dem Geschehen vor mir blicke.
Denn mittlerweile sind Jin und Yoongi dicht aneinander getreten und keiner der beiden scheint rücken zu wollen. Unruhig legen sich meine Ohren flach und ich überlege für einen kurzen Moment, einfach abzuhauen.
Jetzt wäre die perfekte Chance dazu!
Langsam und möglichst unauffällig mache ich ein paar Schritte rückwärts und sehe dabei immer wieder zu Jungkook hoch, der den Streit seiner Hyungs interessiert beobachtet.
Wäre ich in meiner menschlichen Gestalt, hätte ich jetzt triumphierend gelächelt, aber so beschränke ich mich einfach darauf, mich so schnell es geht vom Acker zu machen.
Flugs drehe ich mich um und tapse auf leisen Pfoten von dem Grundstück, welches dem Rudel wohl als Wohnplatz dient.
Wenn ich mich beeile, schaffe ich es mich aus dem Staub zu machen, ehe einer der anderen überhaupt merkt, dass ich weg bin.Leider komme ich nicht weit, denn ein großer Mann macht mir einen Strich durch die Rechnung.
„Na, wen haben wir denn da Putziges auf meinem Territorium? So was niedliches wie dich habe ich ja schon lang nicht mehr gesehen."
Ehe ich auch nur reagieren kann, werde ich auf einmal mehr oder weniger sanft hochgehoben und an eine warme Brust gedrückt.
Ein entsetzes Jaulen entkommt mir und so ziehe ich die Aufmerksamkeit der anderen auf mich.„Ey, dass ist meiner!"
Innerhalb eines Wimpernschlages steht Jungkook hinter mir und knurrt den großen Mann, in dessen Armen ich liege, gefährlich an.
„Was fällt dir ein, Jungkook?", knurrt der Mann sofort zurück und Jungkook senkt fast augenblicklich den Kopf.
„Verzeihung, Alpha Namjoon", murmelt er unterwürfig und ich bekomme fast einen Herzinfarkt.Super, jetzt liege ich hier in den Armen des Alphas und das in meiner schwächlichen Wolfsgestalt.
Wimmernd blicke ich zu Jungkook, der mir von allen noch am liebsten ist, auch wenn er ein wenig komisch zu sein scheint.„Hier hast du dein Wölfchen wieder", meint Alpha Namjoon jetzt und ich werde wie eine Ware zurück an Jungkook gereicht. Dieser hält mich fest in seinen Armen und sieht auf mich hinab.
„Wolltest du abhauen, Kleiner?", raunt er leise und bei mir stellen sich sämtliche Nackenhaare auf. Aber nicht vor Angst, sondern aus Wohlgefallen, denn Jungkooks Atem löst ein angenehmes Kribbeln in mir aus.
Ich winsele zur Antwort nur leise und das scheint dem muskulösen Wolf schon zu reichen.
„Ich warne dich. Hau ab und ich finde dich sofort."„Mach dem Kleinen doch keine Angst", meint Namjoon jetzt und läuft dann an uns vorbei. Ich würde mich zu gerne zurückverwandeln, aber das ist immer so anstrengend und außerdem ist es momentan auf Jungkooks Arm ganz gemütlich. Auch wenn er mich etwas zu fest an sich gepresst hält.
„Jin, Yoongi, was wird das hier?"
„Alpha!"
Die beiden Wölfe lassen automatisch von einander ab und verbeugen sich, ehe Jin auf Namjoon zuläuft und ihm in die Arme springt.„Hey, mein Prinz", höre ich Namjoon glücklich sagen und dann werden mir auf einmal die Augen zugehalten. Ich höre nur noch, wie ein schmatzendes Geräusch aus Richtung der Wölfe kommt.
„Sowas solltest du nicht sehen", haucht Jungkook mir ins Ohr.
„Höchstens fühlen."
DU LIEST GERADE
Underground Dogs
FanfictionUnderground Dogs. Ein Rudel zusammengewürfelter Werwölfe, die irgendwie in der Großstadt Seoul überleben wollen. Sie gehen über Leichen, verteidigen das Wenige was sie haben und lassen niemanden an sich heran. Aber dann treffen sie auf einmal auf d...