⚡︎ sechsundsechzig ⚡︎

5.1K 463 120
                                    


Taehyung

Yoongi redet leise mit den anderen über den vergangenen Nachmittag und all die neuen Erkenntnisse, aber ich vergrabe mein Gesicht nur an Jungkooks unverletzter Halsbeuge und lege meinen Arm behutsam um seine schmale Hüfte.

Eben erst sind Yoongi-Hyung und ich wieder zurückgekommen, Jiyongs Fahrer hatte uns auf Wunsch des Alphas hin hergebracht. Wenn es nach Jiyong gegangen wäre, wären wir auch zum Abendessen dageblieben, aber ich konnte einfach nicht länger von Jungkook getrennt sein. Nicht ganz so glücklich hatte Jiyong das akzeptiert und mich liebevoll verabschiedet - und mir direkt gesagt, dass ich jederzeit als Model bei ihm arbeiten kann.

„Das ist einfach nur krank - aber irgendwie total faszinierend. Ist er jetzt einer von den Guten, oder von den Bösen?", fragt Jimin leise und ich schließe die Augen um so zu tun, als würde ich einschlafen. Lauschen macht nur dann Spaß, wenn man nicht dabei erwischt wird und außerdem ist es neben Jungkook so schrecklich gemütlich.

„Weder noch, ich denke er muss nur lernen seine Seiten unter Kontrolle und im Gleichgewicht zu halten. Aber so ... naja, er ist halt auf der Seite von denen, die er liebt", versucht Yoongi zu erklären und Jin, der mittlerweile ab und an aufsteht um mit den anderen zu essen, seufzt: „Das ist irgendwie total romantisch."

„Ja", stimmt Hoseok zu. „Der kleine Taehyung wird groß und stark - richtiges Topmaterial!"
Die Jungs kichern und Jungkook lässt ein wütendes Brummen hören: „Taeby ist und bleibt ein Bottom! Sexuelle Dominanz hat nichts mit sonstiger Stärke zu tun!"

Yoongi pflichtet ihm bei und am liebsten hätte ich verwirrt nachgefragt worum zum Henker es überhaupt geht, aber dafür hätte ich die Rolle des Schlafenden Werwolfs aufgeben müssen. Und viel lieber höre ich den anderen dabei zu, wie sie meinem Gefährten ärgern.

„Wahre Worte, wahre Worte... und wann würde sich Jungkook schon mal 'nen Schwanz in den Arsch schieben lassen?", lacht Namjoon und ich frage mich, warum überhaupt irgendwer so etwas tun wollen würde. Was soll das denn mit dem ganzen Fell da unten, so eine Rute ist doch nicht für so etwas Komisches da! Oder meinen die... was anderes...

„Für Taehyung würde ich das vielleicht machen  - aber erstmal gehört sein süßer Hintern mir", stellt Jungkook klar und ich spüre seine große Hand an meinem Allerwertesten. Würde ich nicht den Schlafenden mimen, dann hätte ich ihm dafür jetzt ordentlich die Leviten gelesen. Aber andererseits fühlt es sich eigentlich auch ganz gut an, von Jungkook dort berührt zu werden.

„Kookie, du solltest dich lieber von deinen Verletzungen erholen anstatt über Sex mit Taehyung nachzudenken!", spottet Jimin und ich schieße hoch, meine Tarnung dabei ganz vergessen.
„S-Sex?", piepse ich entsetzt und die anderen beginnen zu lachen, scheinen sich köstlich über mich zu amüsieren.

„Nur mit mir", grinst Jungkook dann und ich schlage meinem Gefährten sanft auf die Brust, was er mit einem schmerzhaften Zischen kommentiert.
Sex habe ich verstanden und jetzt bin ich mir auch ziemlich sicher, dass es in der Unterhaltung vorrangig darum ging. Oh Gott wie peinlich.

„Bestimmt treibt ihr es richtig hart und dann können wir eine Woche lang die Wohnung nicht betreten, weil ihr die Wände mit euren Hormonen geschwängert habt!", lacht Hoseok und Jimin stimmt mit ein.
„Dann müssen wir uns einen Porno geben!"
„Vielleicht wird es auch langweiliger Blümchensex, weil Jungkook in echt ein total Softie ist!"
„Oder sie halten nicht länger als drei Minuten durch und kommen, bevor Kooks auch nur ansatzweise Taehyungs Arsch entern kann!"

„Warum redet ihr so niveaulos über etwas, was euch nicht angeht?", unterbreche ich die anderen laut und spüre, wie meine Wangen vor Scham rot werden, während gleichzeitig in mir die Wut aufwallt.
„Wir wollten Jungkook nur ein bisschen aufziehen, keine Sorge. Aber unser Jüngster bietet sich als verletzter Sexgott praktisch für Mobbing an", kichert Jimin und ich schnaube, während ich ihn warnend ansehe.

„Ihr solltet meinen Gefährten nicht ärgern", knurre ich und meine Stimme klingt noch tiefer, als zu vor. Gefährlich sehe ich mein Rudel an, während ich gleichzeitig eine Hand besitzergreifend auf Jungkooks Oberschenkel lege. Mein Gefährte murmelt nur: „Gott, wie sexy", aber darauf kann ich mich nicht konzentrieren.

„Taehyung, beruhige dich. Wir wollen Jungkook ja nichts Böses", murmelt Yoongi beschwichtigend und hebt dazu seine Hände. Ich verenge die Augen zu Schlitzen, aber merke wie ich langsam ruhiger werde und so nicke ich schließlich. Dann sitze ich einfach nur ein paar Sekunden lang da und starre den Boden an, während mir erst jetzt bewusst wird, was ich getan habe.

„Oh nein", ich schlage mir die Hand vor den Mund und sehe zu meinem Rudel, dass mich mit einer Mischung aus Belustigung, Verständnis, aber irgendwie auch Angst ansieht.
„Vielleicht sollten wir Provokationen über dich oder Jungkook lieber sein lassen, so lange du dich... eh ... noch nicht ganz unter Kontrolle hast", fasst Namjoon die Situation dann ruhig zusammen, aber ich sehe den Konflikt in seinen Augen.

Niedergeschlagen nicke ich und entschuldige mich bei den anderen, aber Hoseok klopft nur brüderlich auf meine Schulter.
„Es ist schon okay, Taehyung, uns geht euer Sexleben schließlich wirklich nichts an. Aber trotzdem würde ich an deiner Stelle deine Hand von Jungkook nehmen - sonst müssen wir uns gleich wirklich einen Arzt-Patienten-Porno mit euch beiden geben!"

Er zwinkert mir zu und verlegen nehme ich sofort meine Hände von Jungkook, der mich immer noch debil angrinst und mit seinen Gedanken wo ganz anders zu sein scheint.

„Komm Jinnie, ich glaube du solltest dich wieder ausruhen", höre ich Namjoon jetzt sagen und sehe dabei zu, wie der Alpha Jin zärtlich hochhebt und in ihr gemeinsames Zimmer trägt. Jin kann immer noch nicht alleine laufen und das sitzen befinden anderen scheint ihn wirklich müde zu machen. Seine Heilung dauert verflucht lange und so langsam vermisse ich meinen frechen Hyung von früher.

„Komm Taehyung, willst du mit mir Essen machen?", fragt mich Hoseok und holt mich somit von meinem eigenen Gefährten weg, der mir lächelnd hinterherschaut - oder sieht er doch eher auf meinen Arsch? Also wer so gucken kann, dem scheint es ja schon wieder ganz gut zu gehen, Werwolfskräften sei dank.

Still beginne ich für Hoseok Kartoffeln zu schälen und klein zu schneiden, unschlüssig darüber was ich sagen soll. Der Ältere nimmt mir schließlich die Entscheidung ab: „Tae, entspann dich einfach. Es ist für alle eine neue Situation und es ist nicht leicht für uns, mit deinen Veränderungen umzugehen. Aber trotzdem sind wir Dir dankbar! Du hast für uns Lia und ihr Rudel ausgelöscht, wir müssen nichts mehr befürchten! Und außerdem machst du unseren kleinen Kookie glücklich und das ist auch viel wert." Er zwinkert mir zu und meine Wangen werden rot.

Aber eigentlich hat Hoseok recht: Egal wie beschissen viele Situationen waren und wie schwierig der Weg wird, den ich werde gehen müssen, ich bin dabei nicht alleine und habe immer noch eine gute Seite in mir. Ich bin kein Monster, nur weil ich noch lernen muss.
Aber ich bin mir sicher, mit Jungkook und dem Rudel an meiner Seite, kann ich das schaffen.

















•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
uff, underground dogs neigt sich langsam dem ende zu: das drama ist geschafft, mit den verletzten geht es bergauf und es ist wieder mehr platz für fluff und späße:D

ein paar kapitel werden noch kommen, keine sorge, aber ihr dürft euch nach dem ganzen brainfuck entspannen^^ kann auch etwas dauern, denn mein abitur hält mich auf trab, aber ich hoffe die geschichte ist eure geduld wert

[ausserdem wollt ihr alle ein bisschen kookV action, seid ehrlich ihr kleinen schlingel]

und ihr könnt euch auf eine neue namjin-story ‚mermaid' freuen, die ich zusammen mit meinem küken schreibe und die bald erscheinen wird >.<

Underground DogsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt