Taehyung
„Pang, was ist das? Dieses komische Gefühl und dieser Schwindel in meinem Bauch. Warum geht es mir denn nicht gut? Ich habe doch alles was ich brauche! Einen warmen Schlafplatz, heute habe ich von dem Mann, der mir die Nudeln gegebenen hat, eine warme Suppe geschenkt bekommen und ich konnte mich in einer öffentlichen Toilette waschen. Warum geht es mir trotzdem so scheisse?"
In Selbstmitleid versinkend sehe ich klagend zu dem kleinen Teppich runter. Diesen habe ich auf eine alte Plane gelegt, damit er von unten nicht nass wird und die Feuchtigkeit in der Nacht in meine Knochen kriecht. Morgen werde ich mir ein dauerhaftes Versteck suchen müssen, auf das ich immer wieder zurückgreifen kann. Aber fürs Erste schlafe ich unter dieser kleinen Brücke.
„Es tut einfach so weh. Fast so, als würde mein Körper mir irgendetwas sagen wollen." Ich seufze leise und kugele mich zusammen, um mich so besser zu wärmen. „Wenigstens bin ich nicht alleine, Pang. Ich hab ja dich, auch wenn du mir nicht antwortest, aber du bist ein klasse Zuhörer."
Meinen Kopf vergrabe ich unter meinen Armen, meine Knie drücke ich immer fester in meinem Bauch, aber trotzdem verschwindet dieses schreckliche Gefühl nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt, nicht einmal, als meine Mutter mich verließ.
Gerade kommt es mir so vor, als würden Stück für Stück Teile meines Körpers aus mir gerissen werden. Am Anfang konnte ich das Gefühl noch ausblenden, aber mittlerweile wird mir schlecht davon. Woher kommt das plötzlich?
„Es soll aufhören!", wimmere ich und ziehe an meinen eigenen Haaren, in der Hoffnung mich durch diesen Schmerz ablenken zu lassen. Aber es wird nicht besser, stattdessen schießen mir Tränen in die Augen und ich fange noch jämmerlicher an zu schluchzen.
Mir wird schlecht und noch bevor ich realisieren kann was passiert, übergebe ich mich lautstark neben meinem kleinen Webteppich. Ich richte mich gerade soweit auf, dass mein Oberkörper nicht in meine Kotze sinkt, ehe schon die nächste Welle meinen Körper erfasst und ich das Wenige meines Magens ins Freie befördere.
Mir wird erneut schlecht, als ich das Erbrochene sehe, aber ich muss nur einmal kurz würgen, ohne das sich mein Magen weiter entleert. Ich hätte gerne ein Glas Wasser um das Brennen in meinem Hals runterzuspülen, aber stattdessen schlucke ich nur ein paar Mal, um die Magensäure irgendwie dahin zu befördern, wo sie hergekommen ist.
Schniefend und angeekelt wische ich mir mit meinem Hemdsärmel über meinen Mundwinkel, ehe ich mit wackeligen Beinen aufstehe und meine Sachen zusammenpacke. „Hier kann ich nicht bleiben. Die Kotze lockt sonst wer weiß wen an", erkläre ich Pang nüchtern und rolle ihn vorsichtig zusammen.
Mit zitternden Knien laufe ich los, meinen Rucksack über der Schulter und meinen Teppich unter meinem Arm.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich mich aus dem Nichts übergebe, aber diesmal ist es trotzdem anders gewesen. Meistens liegt es an schlechtem Essen oder es ist komplett grundlos, aber heute Abend ist es anders.Es gibt einen Grund, dass weiß ich, aber es ist kein schlechtes Essen gewesen. Vielmehr ist es dieses unbändige Ziehen in mir, was mich so schwächt, dass ich es zu Fuß nicht sehr weit schaffe und schließlich schon am nächsten Hauseingang zusammensacke. Meine Beine fühlen sich an als wären sie aus Gummi und meine Hände sind eiskalt und Schweißüberzogen.
„Ich muss weiter...", murmele ich diesmal nicht mehr ganz so ruhig, aber bewege mich trotzdem kein Stück von der Stelle. Ich komme mir vor, als würden Steine mich festhalten. Meine Kotze riecht bis hier hin und ich möchte gar nicht wissen, wen ich damit alles anlocke. Viele Werwölfe folgen solchen Gerüchen, um schwache oder kranke Tiere zu töten.
Bei dem Gedanken daran wird mir gleich wieder schlecht, also rappele ich mich erneut auf und versuche so schnell es geht weiter zu laufen. Aber bevor ich auch nur einen Fuß vor den anderen setzen konnte, Schlingen sich plötzlich von hinten zwei starke Arme um meine Taille und ich werde an eine feste Brust gezogen.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht weglaufen sollst. Ich werde dich immer wieder finden."
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Underground Dogs
FanfictionUnderground Dogs. Ein Rudel zusammengewürfelter Werwölfe, die irgendwie in der Großstadt Seoul überleben wollen. Sie gehen über Leichen, verteidigen das Wenige was sie haben und lassen niemanden an sich heran. Aber dann treffen sie auf einmal auf d...