Taehyung
Jungkook hat mich bis zu unserem Lager getragen und ich würde lügen, würde ich sagen es hätte mir nicht gefallen. Außerdem ist er aufgrund seiner Werwolfskräfte viel stärker als ein normaler Mann und deswegen muss ich mich nicht einmal schlecht fühlen, trotz der weiten und anstrengenden Strecke.
Jetzt sitze ich neben Jin, der heute Nacht Wache halten wird. Er hat mich abgefangen, bevor ich mit Jungkook zu unserem Schlafplatz gehen konnte und wollte alles von meinem Tag und meinem Abend wissen. Wenn ich nicht aufpasse, freunde ich mich noch mit dem an.
„Und dann hat Jungkook einfach klar gemacht, zu wem ich gehöre!", erzähle ich aufgeregt und Jin macht große Augen.
„Und dann?"
„Dann... dann war Jiyong angepisst und ist gegangen, aber ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass der Abend geendet hat. Du glaubst gar nicht wie langweilig das war!", stöhne ich genervt und mein Gegenüber lacht ein bisschen.„War denn wenigstens das Essen gut?"
„Das Essen war spitze", schwärme ich und zucke zusammen, als sich plötzlich zwei Arme um mich schlingen.
„Jungkook!", fauche ich erbost und mein Gefährte drückt mir einfach einen Kuss in meinen Nacken. Das ist ja wohl die Höhe!„Geht's noch?", knirsche ich mit den Zähnen und ernte nur einen belustigten Blick von Jin, als ich Jungkook von mir drücken möchte.
„Komm bitte ins Bett, Taeby. Ich habe keine Lust gleich wieder aufzuwachen, wenn du mit deinem Kaffeekränzchen hier fertig bist."Ich rolle mit den Augen, aber gebe mich dann geschlagen da ich doch etwas müde bin. Obwohl ich Jungkook diese Geste sonst nie verzeihen würde.
„Okay, ich komme schon. Gute Nacht, Jinnie."
„Gute Nacht, Tae."
Jungkook lässt mich los, sodass wir beiden los zu unserem Schlafplatz kommen. Unwohl reibe ich mir über meinen Nacken, denn manchmal kommt dieses Kribbeln wieder und manchmal nicht.„Du kannst es unterdrücken. Fühl einfach in dich hinein und konzentriere dich. Es ist wie als würdest du einen Schalter in dir umlegen wollen."
„Huh?", mache ich verwirrt und sehe Jungkook an, der sich gerade sein Shirt über den Kopf zieht. Ich sollte ihn wohl nicht so angaffen, aber ich kann nicht anders als begierig auf seine Bauchmuskeln zu starren.„Dein Nacken kribbelt, oder?", fragt mich mein Gefährte und zwinkert mir dann noch schelmisch zu, als er meinen Blick bemerkt. Mit roten Wangen sehe ich weg und verschränke die Arme vor der Brust.
„Woher weißt du das?", zicke ich etwas, ganz die alte Taehyungmanier. Ich bin nämlich viel zu angetan von Jungkook.„Das ist Basiswissen", lacht mein Gefährte leise, aber nicht überheblich und zieht sich auch die Hose aus, ehe er sich unter die Decke kuschelt. Ich beginne mich ebenfalls langsam auszuziehen, wobei mir auffällt das ich immer noch die Klamotten trage, die mir Jiyong für das Restaurant gegeben hat. Ein Glück das ich nach dem Fotoshooting das ganze Make-Up losgeworden bin, wäre ja noch schöner, wenn ich diese nervige Schmiererei länger aushalten müsste.
„Du bist echt wunderschön, Taehyung", murmelt Jungkook leise und ich senke meinen Blick, als ich spüre wie meine Wangen rot werden. Schnell krabbele ich ebenfalls unter die Decke, versuche aber so gut es geht Abstand zu Jungkook zu halten. Denn seit wir uns einmal in der Nacht näher gekommen sind als mir lieb ist, bin ich besonders vorsichtig.
Doch mein Gefährte macht mir einfach einen Strich durch die Rechnung, indem er mich an der Hüfte fasst und einfach zu sich hinzieht.
„Was soll denn das?", quieke ich empört und stemme meine Hände über Jungkooks Brust, als er sich über mich beugt. Sofort fängt mein Herz schneller an zu pochen und ich merke, wie mein Gesicht zu glühen beginnt.„Danke, dass du heute mit mir nach Hause gegangen bist und nicht mit Jiyong."
„Du...Du hast mir ja auch keine andere Wahl gelassen", murmele ich beschämt und sehe weg, aber ich spüre Jungkooks intensiven Blick immer noch auf mir. Ich werde ihm ganz sicher nicht sagen, dass dieses Date mit Jiyong absolut langweilig war und ich mich lieber mit Jungkook anzicke, anstatt so etwas nochmal machen zu müssen.
„Wäre dir ein reicher Gefährte wirklich so viel lieber?", fragt er auf einmal flüsternd und beißt sich unsicher auf die Unterlippe.
Geschockt sehe ich ihn an: „Woher weißt du davon?"
„Ganz vielleicht habe ich euch belauscht", beichtet Jungkook verlegen und empört schlage ich ihn auf den Oberarm.
„Warum denn das?"
„Genau wegen so etwas! Weil ich wissen wollte, welche Lügen Jiyong dir auftischen wird."Ich runzele die Stirn, als er über Jiyongs angebliche Lügen spricht, aber belasse es dabei. Heute Nacht will ich mich nicht mehr streiten, es gab schon genug Stress. Und außerdem ist Jungkooks Besorgnis ein klein wenig süß. Aber nur ein klein wenig.
„Um deine Frage zu beantworten: Nein, ich kann sowieso nicht viel mit dem Gefährtenzeugs anfangen, aber wenn ich dann einen perfekten Gefährten habe, finde ich Dinge wie Geld oder Ruhm nicht mehr wichtig."
Ernst sehe ich Jungkook in seine Augen und er seufzt einmal, scheinbar ziemlich erleichtert.
„Und Danke übrigens", füge ich dann noch schnell an und mein Gefährte runzelt fragend die Stirn.
„Wofür?"
„Dafür das du heute beim Shooting an meiner Seite warst. Ich war dann ja doch ziemlich nervös, aber wegen dir kannte ich jemanden wenigstens."Ich beiße mir auf die Unterlippe und senke den Blick. Wenn ich eines hasse, dann ist es mich zu entschuldigen oder meine Dankbarkeit auszudrücken. Irgendwie habe ich das Gefühl es nie richtig hinzubekommen.
„Hab ich doch gerne gemacht. Wenn du magst, begleite ich dich auch zu deinen nächsten Shootings. Ich muss ja aufpassen das meinem Taeby in der großen, weiten Modelwelt nichts passiert", spaßt Jungkook und ich ziehe die Nase krauss. „Du bist so ein Idiot!"
Mein Gefährte lacht nur und sieht mich dann auf einmal intensiv an. Erst wirkt es so, als würde er etwas sagen wollen, aber als mein Blick kurz zu seinen Lippem huscht, ist er still.
Gedankenverloren blende ich meinen schnellen Herzschlag aus und starre stattdessen auf Jungkooks Mund, der wirklich weich aussieht.Als ich kurz an unseren ersten und einzigen Kuss denken muss, überkommt mich ein freudiges Kribbeln und ich spüre schon fast so etwas wie Erwartung in meinen Fingerspitzen. Damals hat es sich wirklich gut angefühlt, fast so als wären unsere Lippen füreinander gemacht gewesen. Ich frage mich, ob es immer so sein würde oder ob es nur daran lag, dass es mein erster Kuss war.
„Taehyung?" Jungkook ist mir auf einmal bedenklich nahe gekommen und ich schlucke einmal beklommen, ehe ich zittrig seinen männlichen Geruch einatme.
„Mh?", mache ich etwas zu piepsig und mein Gefährte sieht mit dunklen Augen zu meinem Mund.„Wenn du mich weiterhin so begierig anstarrst, dann küsse ich dich", droht er mir leise und mein Atem setzt kurz aus, nur damit mein Herz danach doppelt so schnell weiterschlägt.
„Alles nur leere Drohungen", hauche ich und bin fast wie benebelt. Diese verfluchte Gefährtenbindung macht es mir gerade unmöglich, mich Jungkooks Präsenz zu entziehen.„Sicher?", flüstert er nur gefährlich und als ich zaghaft mit dem Kopf nicke, hat er seinen Mund auch schon kurz auf meinen gedrückt.
„Siehst du? Keine leeren Drohungen", murmelt er und schluckt einmal schwer, während ich versuche meinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Stattdessen aber kribbelt Jungkooks kurze Berührungen wie Feuer auf meinen Lippen und in mir keimt das Verlangen nach mehr auf.„Wenn du mir schon drohst, dann mach es wenigstens richtig", raune ich, lege eine Hand in Jungkooks Nacken und ziehe ihn zu mir runter. „Wehe dir, dieser Kuss wird schlechter als der Erste."
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Underground Dogs
FanfictionUnderground Dogs. Ein Rudel zusammengewürfelter Werwölfe, die irgendwie in der Großstadt Seoul überleben wollen. Sie gehen über Leichen, verteidigen das Wenige was sie haben und lassen niemanden an sich heran. Aber dann treffen sie auf einmal auf d...