⚡︎ neun ⚡︎

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Taehyung

„Wow, Taehyung, ich wusste gar nicht, dass du dich als so nützlich erweisen würdest!" Yoongi steht vor dem Sack Nudeln und nickt anerkennend, während Jin neben ihm nur abfällig schnaubt.

„Ich bin dann mal derjenige, der die Nudeln kocht", murrt er, aber niemand schenkt ihm Aufmerksamkeit. Naja, außer mir. „Dankeschön", lächele ich und vergesse für einen kurzen Moment einfach, dass Jin mich hasst.

Irritiert werde ich also von dem schönen Mann angestarrt, bis er schließlich mit den Schultern zuckt und den Sack Nudeln aufhebt.
„Aber das du alleine losgezogen bist, geht gar nicht!" Jetzt hat Namjoon die Arme vor der Brust verschränkt und sieht mich wütend an.

Ich senke den Blick ein wenig, aber er spricht schon weiter: „Wir sind ein Rudel und wir gehen gemeinsam auf Nahrungssuche, damit uns nichts passieren kann!"
Genervt rolle ich mit den Augen und schnalze mit der Zunge. Wie mir dieser Rudelkram langsam auf die Nerven geht.

„Alleine kann ich aber besser Nahrung beschaffen und ich habe keine Lust mit den beiden", ich deute auf Jimin und Jungkook, „Nahrung zu beschaffen, wenn sie immer nur am zanken sind."

Namjoon wirft den Angesprochenen böse Blicke zu, aber die beiden zeigen nur anklagend auf den jeweils anderen. „Er hat angefangen!"

„Wir sind hier nicht im Kindergarten. Das heißt, dass ihr euch alle zusammenreißen müsst", knurrt Hoseok jetzt genervt und wirft uns dreien böse Blicke zu.
„Aber wir haben ein viel größeres Problem."

Jetzt wendet sich Namjoon interessiert an ihn und für einen kurzen Moment scheint seine Wut auf mich wie vergessen. Dafür kommt Jungkook an und umarmt mich von hinten. Bah, immer dieser Körperkontakt.

„Ich habe die Fährte von zwei Wölfinnen aus Lias Rudel aufgenommen. Sie waren viel weiter östlich als sonst."
Ich verstehe nicht worum es geht, aber alle anderen sehen alarmiert auf. Selbst Jin kommt wieder, die Nudeln ganz vergessen.

„Lias Rudel? Sonst hält sie sich doch immer fern..."
Namjoon legt nachdenklich den Kopf schief, ehe er einen entschlossenen Gesichtsausdruck aufsetzt.
„Hoseok, du begleitest mich zu der Stelle, wo du die Fährte aufgenommen hast. Ich würde mir da gerne selber ein Bild machen. Der Rest bleibt hier, sicher beieinander, wer weiß ob es sich um einen Hinterhalt handelt oder nicht."

Alle Wölfe nehmen Alpha Namjoons Anweisung nickend zur Kenntnis. Jungkook schlingt zusätzlich seine Arme so fest um mich, dass ich das Gefühl bekomme, er wolle mit mir verschmelzen.

Ich zwicke ihm einfach in den Unterarm und als er erschrocken zurückzuckt, entwinde ich mich schnell seinem Griff. Nichts wie weg von diesem Werwolf, der mich scheinbar die ganze Zeit als Wärmekissen misshandeln will.

„Das ist nicht nett. Du bist überhaupt nicht willig!", murrt Jungkook und richtet dann seine Augen verzweifelt gen Himmel. „Warum bin ich mit so einem störrischen Mate gesegnet worden?"
Als Antwort auf die rhetorische Frage trete ich ihm noch auf den Fuß, ehe ich mich Namjoon zuwende.

„Namjoon? Kann ich nicht mitkommen? Hier ist es blöd", murre ich und sehe aus dem Augenwinkel, wie Jungkook sich auf einem Bein hüpfend mit schmerzverzerrtem Gesicht den Fuß reibt.
„Nein, dass ist zu gefährlich. Zu zweit können wir dich weniger gut beschützen."

„Du denkst also, ich bräuchte einen Aufpasser?"
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und verschränke die Arme vor der Brust.
„Das denke ich nicht nur, dass ist auch so. Und jetzt keine Diskussion mehr. Hoseok komm, und zeig mir die Stelle!"

Alpha Namjoon wendet sich einfach ab und verschwindet gemeinsam mit dem anderen Wolf aus dem Hinterhof. Ich kann ein leises Knurren nicht unterdrücken. Wie ich es hasse, für schwach und nicht zurechnungsfähig gehalten zu werden. Und noch mehr hasse ich es, mir etwas vorschreiben zu lassen.

Ich will hier endlich weg! Dieses dumme Rudelleben ist nichts für mich und von dieser ach so tollen Mateverbindung spüre ich genauso wenig. Vielmehr fühle ich mich einfach nur belästigt.

„Mach dir nichts draus, Baby, wir können uns die Zeit schon vertreiben", meint Jungkook jetzt hinter mir, aber ich nehme Abstand. Der Junge ist schlimmer als ein Kaugummi unterm Schuh, den man nicht mehr los wird.
„Ich vertreibe mir die Zeit alleine."

Und wenn der Augenblick gekommen ist, dann haue ich einfach ab. Wir würden dann ja sehen, wie gut ich alleine zurechtkomme. Das habe ich die letzten Jahre schließlich auch geschafft.

Underground DogsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt