16.Darf ich mitmachen?

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Fuck,was macht Jackson jetzt hier?!
Ich hätte wissen müssen,dass er hier jeder Zeit hinkommen könnte!
Ich rannte so schnell mich meine Beine tragen konnten ins Badezimmer.
Jackson war dicht hinter mir,was ihm aber nichts brachte,weil ich gerade im Bad angekommen bin und die Tür vor seiner Nase zuschmiss und abschließ.
Außer Atem lehnte ich mich,mit dem Rücken an die Tür und rutschte sie hinunter,bis ich auf dem Boden saß.

Ach deine Idee mit der Auszeit hat ja unglaublich toll funktioniert.

Ach halt die Klappe!Jetzt ist nicht der passende Moment für dein unnötiges Gerede!

Jaja,ich bin ja schon still und genieße einfach die Show,hihi.

Ist mir egal was du machst,hauptsache du nervst mich nicht!

"Lea?"Ertönte die Stimme von Jackson auf der anderen Seite der Tür,während er vergeblich an der Türklinke zerrte.

Als ob der Typ nicht außer Atmen ist.

Das ist das was dich gerade am meinsten interessiert?

Ja,tut mir leid,war eine reine Feststellung.

Jacksons flehende Stimme riss mich aus der Diskussion mit meiner inneren Stimme
"Lea,mach die Tür auf!Bitte.."Doch ich reagierte wieder nicht.
Ich hörte ein Seufzend seiner Seits und für einen Moment wurde es komplett Still.

Hoffentlich schmeißt der sich jetzt nicht mit voller Kraft gegen die Tür,ich will noch in meinem Leben sehen.

Merkst du eigentlich wie du nervst?

Ich sag doch nur,als ob wir das überleben würden.Stell dir doch mal vor wie die Tür dann-

Okay,es reicht!

"Wahrscheinlich wirst du mir diese Tür sowieso nicht öffnen aber dann hör mir bitte wenigstens zu,Okay?"
"Ja."Gab ich leise von mir aber denoch so,dass er es hören konnte.
"Also..
Ich weiss nicht was bei dem Streit von  Melinda und dir passiert ist und du musst es mir auch nicht sagen,wenn du nicht willst aber du musst wissen,dass deine Mutter sich bei dir entschuldigen wollte und sich Sorgen gemacht hat,wie es dir geht und wo du bist.Sie hat diese Nacht kaum geschlafen,was man an den tiefen und dunklen Augenringen heute Morgen sehen konnte und sie hatte rote Augen vom ganzen weinen.Melinda,mein Dad und ich haben versucht dich zuerreichen aber du bist nicht rangegangen,was Melinda noch schlechter fühlen ließ.Du fragst dich jetzt wieso mich das interessiert wie es ihr geht,weil wir beide genau wissen,dass es mich eigentlich nicht interessiert wie es Menschen geht aber sie ist deine Mutter.Du solltest dich bei ihr melden und ihr sagen,dass es dir gut geht."
Warte,was?
Soweit ich weiss,interessiert es Jackson wirklich garnicht wie es Menschen geht aber wie schlecht muss es meiner Mutter gehen,dass er mir das gerade alles erzählt und in seiner Stimme ein leichter Hauch von mitleid schwirrte?
Ich war vielleicht nur 1 Tag weg.
Seit dem Tod von meinem Dad und meinem Bruder hat sie sich doch nie wirklich darum gekümmert wie es mir ging und was ich machte,wenn dann nur sehr selten aber wieso kümmert es sie jetzt?
Nach dem Umzug hat sie zwar nachgefragt,wie es mir geht,was ich vorhab oder hat sich generell mehr um mich gekümmert und sie war generell glücklicher aber,dass sie sich solche Sorgen machte war mir irgendwie neu.
Aber das ist doch eh nur für einen kurzen Moment,wenn ich erstmal wieder da bin wird sie so tun,als ob das nie passiert ist und alles wird wie immer,was mich ehrlich gesagt auch nicht stört.Das soll aber nicht heißen,dass meine Mutter mir nicht wichtig ist!
"Lea,mach bitte die Tür auf."Erklang erneut Jacksons Stimme.
"Was wird mit mir passieren,wenn ich jetzt diese Tür öffne?"Fragte ich skeptisch und mit fester Stimme.
Man konnte von der anderen Seite der Tür hören wie Jackson tief ein und aus atmete,bis er dann schließlich antwortete "Es wird nichts passieren."
Ich weiss nicht so ganz ob ich ihm glauben soll,nach dem er so auf mich zugerannt ist und mich durchs halbe Haus gehetzt hat.
"Auch wenn ich das getan habe wird nichts passieren."Hörte ich die dezent genervte Stimme von Jackson.
Woher weiss er was ich gedacht habe.
"Falls du dich jetzt fragst wieso ich auf deine Gedanken geantwortet habe,kannst du beruhigt sein,du hast nur laut gedacht,Kleine"Während er das sagte,konnte ich sein Grinsen ganz klar raushören.Idiot.
Da ich in diesem Badezimmer nicht mein ganzes Leben verbringen konnte,stand ich auf und machte die Tür auf,wo ich vor der Tür einen,mit dem Rücken zu mir sitztenden Jackson vorfand.Er drehte sich so zu mir,dass er mich sehen konnte und als er erkannte,dass ich die Tür geöffnet hatte und ihn anschaute,stand er sofort auf und zog mich in eine innige Umarmung.
Was ist denn jetzt los mit ihm?
Nur mein Bruder drufte mich umarmen und ich weiss auch nicht wieso ich vor einiger Zeit Jackson gelassen habe,als er mich umarmte.
Ich hasse Umarmungen aber aus einem mir unverständlichen Grund hatte ich nichts dagegen,das Jackson mich umarmte.
Ich erwiderte zwar diese Umarmung nicht aber was ist mit mir los?
Seid Jahren durfte nur meine Mutter mich gezwungenermaßen umarmen und sonst keiner!
Ich fühle mich einfach unwohl dabei aber wieso bei Jackson nicht?!
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte,löste Jackson sich von mir. "Willst du jetzt nachhause?"sprach er zu mir,während wir die Treppe runter gingen.Gerade als ich anfangen wollte zu reden fiel mein Blick auf einen Jungen,ungefähr mitte 20 der regungslos auf dem Boden vor der Haustür lag.Ich sah Jackson verwirrt und fragen an "Wer ist das?"Fragte ich ihn,während ich wieder in die Richtung des Jungen sah.Jackson Folgte meinem Blick und schaute den schätzungsweise 20 jährigen an "Den wollte ich eigentlich Foltern aber dann hab ich dich gefunden und den Rest kennst du ja."Sagte er unbeeindruckt,so als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.
Ich nickte nur verstehend und auf einmal klingelte ein Handy.Jackson kramte sein Handy aus der Hosentasche raus und und ging ran.
"Ja,warte"Sagte er genervt und hielt kurz darauf das Handy vor mein Gesicht.Ich sah ihn mit zusammengezogen Augenbrauen an und nahm das Handy an mich.
Ich hielt es an mein Ohr und kaum hatte ich dies getan,erklang die erleichterte Stimme meiner Mutter "Lea!Wo warst du?Geht es dir gut?!"
"Ja,Mom mir geht es gut und wo ich war ist nicht wichtig" Antwortete ich ihr,während ich die Luft aus meinen Lungen rausließ,die ich unbemerkt angehalten hatte."Na dann ist ja gut.Wann kommt ihr beiden nachhause?"Hörte ich meine Mutter wieder sprechen."Ich weiss es nicht"Gab ich wahrheitsgemäß von mir,da ich keine Ahnung habe wann wir wegkommen,weil Jackson ja eigentlich sein neues Opfer hier her gebracht hat."Ist ja auch nicht schlimm.Kannst du bitte wieder Jackson an den Hörer holen?"Drang ihre Stimme in meine Ohren.
Ohne weiteres zusagen,übergab ich Jackson sein Handy.Er nahm es an und musterte mich verwirrt,woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte.
"Ja?"Fragte er an meine Mutter gewandt.Anscheinend sprach gerade meine Mutter,da Jackson genervt die Augen verdrehte und "Ja,bis dann." Meinte und dann auflegte.Was hat sie ihm gesagt?
"Deine Mom meinte,dass wir um 20Uhr auf ein Essen mit deren Geschäftspartnern müssen,das heißt wir haben nicht viel zeit dieses Problem zu beseitigen."Gab er von sich,wobei er zum Ende hin auf den Jungen zeigte der immer noch neben uns auf dem Boden lag.
Hab ich nicht gesagt,dass wenn ich erstmal wieder da bin,meine Mutter so tun wird als wäre nie etwas passiert?
"Wie viel Uhr haben wir?"Fragte ich Jackson.Er schaute auf sein Handy und antwortete dann "18Uhr und wir müssen um 20Uhr fertig vor unserer Haustür stehen."
"Und was machen wir dann mit ihm?"Meinte ich und nickte in Richtung des Typen der ein leisen schmerzerfülltes Stöhnen von sich gab,während er seine Augen fest zusammenkniff.
Moment mal!Der ist wach!
"Jackson der ist wach!"Sagte ich mit einem Hauch Panik in meiner Stimme."Ich gehe jetzt mit ihm in den Keller und du packst solange die sachen die du dabei hattest,damit wir pünktlich hier raus kommen."Antwortete er mich etwas befehlerisch.Ich sagte nichts dazu,da er Recht hatte,also nickte ich einfach und ging die Treppe nach oben um da meine wenigen Sachen zupacken.
Mitten auf der Treppe drehte ich mich um und sah wie Jackson den Typen auf seiner Schulter auf den Weg zum Keller trug,während der Typ wie ein Kartoffelsack von seiner Schulter runterhing.Erst als sie um die Ecke zum Wohnzimmer abbogen setzte ich meinen Weg mit einem Schmunzeln fort.

Alle meine Sachen waren fertig gepackt und Jackson hatte recht.
Man kann garnichts von dem Geschrei unten hören.
Ich saß gerade unten im Wohnzimmer und hatte Langeweile,was mich dazu brachte einfach mal in den Keller zugehen.
Ich stand vom Sofa auf und ging Schritt für Schritt den Gang und dann die Stufen zum Keller runter.
Man konnte immer noch nichts hören.
Wie hat Jackson das so gut hinbekommen?!
Nun stand ich vor der großen und grauen Metalltür an der ich zurückhaltend klopfte.Ich stand ganz ruhig da und konnte jetzt doch die ohrenbetäubenden Schreie von dem Jungen hören. Nur zu schade,dass er mir kein bisschen Leid tat.
Da mir keiner die Tür öffnete klopfte ich nochmal fester an die Tür und nach ein paar Sekunden wurde sie von einem blutverschmierten Jackson geöffnet.Soll ich fragen ob ich mitmachen darf?
Naja,ich habe eh nichts zuverlieren also wieso nicht.
"Darf ich mitmachen?Da Oben ist es Sau langweilig."Kam es etwas zurückhaltend aber dennoch selbstbewusst von mir.

Mein Stiefbruder der Psychopath.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt