47.Penetrante Anwesenheit.

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Es ist eine Woche vergangen nachdem ich Jackson in so einer Verfassung sah.
Ich weiss noch immer nicht über was die beiden gesprochen hatten aber es stand fest,dass es beiden nicht gut getan hatte,besonders nicht Jackson.
Ich war schockiert,als ich ihn so sah.
Bei seinem Anblick hatte es sich so angefühlt als ob sich tausende Messerstiche durch meinen gesamten Körper zogen,mein Herz tat weh und ich wollte,dass es ihm wieder gut ging.
Aber mir fiel nichts anderes ein,als einfach auf ihn zu zugehen,ihn zu umarmen und ihn irgendwie zu beruhigen.Diese Erinnerung brannte sich in meinen Kopf und ich war mir sicher,dass ich dieses Szenario so schnell nicht wieder vergessen würde.
Ich wollte Jackson nicht darauf ansprechen,weil ich Angst hatte ihn unnötig daran zu erinnern und außerdem ist es nicht meine Angelegenheit,nicht umsonst wollte David mit seinem Sohn alleine reden.
Wie dem auch sei, meine Mom hatte mich vor ein paar Tagen angerufen und wollte die Konversation nachholen,welche sie mit mir eigentlich persönlich führen wollte.
Sie war ziemlich sauer darüber,dass ich solange nicht mehr in der Schule war und hatte eine ganze Szene veranstaltet,weil sie des öfteren von der Schulleitung angerufen wurde und es ihr peinlich war.Ich musste zugeben,dass ich selber nicht wirklich mitbekommen hatte wie lange ich schon nicht mehr dort war.Also würde ich heute wieder in die Schule gehen,was Grund für mein frühes Aufstehen war.Ich hatte mich schon fertig gemacht und wartete vor der Eingangstür auf Jackson und Nael,denn während Jackson sein Rucksack holte,war Nael dabei sein Handy zusuchen.
"So wir können los."Kam es von Jackson,während er seinen Autoschlüssel von der Kommode nahm."Nael sucht noch sein Handy."Erklärte ich ihm,als er schon losgehen wollte und mich abwartend ansah und dann verstehend nickte,als er bemerkte,dass Nael nicht bei uns war."Nael beeil dich mal!"Schrie er dann und einige Sekunden später schlenderte Nael mit seinem Handy in der Hand die Treppe runter.
Heute war Naels erster Schultag in unserer Schule und er würde in Jacksons Stufe gehen.
Es war noch nicht klar in welche Klasse er gelangen würde,aber wir alle hofften,dass Nael zu Jackson kommen würde.

Wir stiegen aus Jacksons Auto aus und liefen zum Eingang unserer Schule.
Keiner beachtete uns so wirklich,was auch gut war und wenn dann fielen die paar Blicke auf Nael.Die beiden setzten ihren Weg zum Sekretariat fort,in welches sie dann auch reingingn,nachdem sie sich kurz von mir verabschiedeten.
Es wäre unnötig gewesen,wenn ich mitgekommen wäre,da ich ja nicht mal in der Stufe von den beiden war,also ging ich zu meinem Spind,um meine Unterlagen für die nächsten Unterrichtsstunden zuholen.Als ich meine ganzen Bücher und Hefter sah hatte ich jetzt schon keine Lust mehr auf die nächsten Stunden,die ich über mich ergehen lassen müsste.
Als auch dies erledigt war machte ich mich auf dem Weg zu meiner Klasse.
Dort angekommen bemerkte ich,dass ich eine der ersten bin,denn in dem Raum,in dem eigentlich um die dreißig Schüler sitzen müssten,saßen nur vier.Ich beachtete dies nicht weiter und setzte mich direkt auf meinen Platz,bis ich plötzlich bemerkte,dass ein Mädchen,mit blauen Haaren in die Klasse rein kam, auf mich zu ging und dabei nicht besonders freundlich aussah."Steh auf!" Kam es ziemlich eingebildet von ihr,während sie mich herablassen musterte.Ich sah sie kurz verwirrt an, da ich dachte ich hätte mich verhört,jedoch fing ich mich wieder schnell."Was hast du gesagt?" Fragte ich sie kalt,um sicher zugehen,dass ich sie richtig verstanden hatte."Ich hab gesagt du sollst aufstehen!"Wiederholte sie sich genervt,derweil sie ihre Augenverdrehte.Langsam nervte sie mich mit ihrem Benehmen,doch ich ließ mir nichts anmerken.
"Warum sollte ich?"Fragte ich stattdessen monoton,da ich wissen wollte,warum ich von meinem Platz aufstehen sollte.
"Weil ich da sitzen will."Erklärte sie mir in einem spöttischen Ton,als wäre es selbstverständlich.
"Und da kann man nicht freundlich fragen,ob man sich vielleicht dahinsetzten könnte?" Sagte Ich,wobei ich sie keines Blickes würdigte und lieber durch die Klasse schaute.
Es war ziemlich früh am Morgen und da hatte ich echt keine Lust mit Menschen zureden,geschweige denn davon mit primitiven Affen über so was zu diskutieren.
"So wie du aussiehst ist es schon gerechtfertigt,dass ich so mit dir Rede,ich meine schau dich an!"Ertönte schon wieder ihre vor Arroganz triefende,nervige und schrille Stimme,welche wie viele kleine Nadel in meine Ohren eindrang.
Ich schnaubte "Manchmal Frage ich mich bei solchen primitiven Menschen wie dir,ob es eure Lebensaufgabe ist andere bloß mit eurer Präsenz so sehr zu Nerven,dass man schon freiwillig aus dem Fenster springen will,nur um eure penetrante Anwesenheit nicht zu ertragen."Während ich das zu ihr sagte schaute ich sie kurz desinteressiert an,bevor mein Blick zu der Tür wanderte,durch die immer weiter Schüler reingingen.Der anfangs leere Raum füllte sich langsam mit Menschen und plötzlich spürte ich einen dumpfen Schmerz,der sich durch meine linke Wange,bis hin zu meiner Nase zog und mein Gesicht betäubte.
Mein Kopf flog nach rechts und ich spürte eine warme Flüssigkeit,die sich langsam einen Weg aus meiner Nase bahnte.
Sofort berührte ich meine Nase,und fasste langsam das Blut an,bevor ich es mir anschaute.Dieses Dunkelrote,wunderschöne Blut,welches mich jedes mal aufs neue mit seiner ganz eigenen Ästhetik beeindruckte."Wie redest du eigentlich mit mir?."Schrie sie mich an,doch ich ignorierte es,meine Aufmerksamkeit galt voll und ganz der dunkelroten Flüssigkeit.
Je länger ich meine mit warmen Blut beschmierte Fingerkuppeln betrachtete,desto schneller wuchs der Hass auf diesen Menschen,vorallem als ich realisierte,dass sie mich gerade mit ihrer Faust geschlagen hatte.Es stand fest,dass sie es sehr bereuen würde,doch ich wollte am liebsten sofort ihr schmerzverzerrtes Gesicht sehen und ihre vor Leid erfüllten Schreie hören.
Mittlerweile schauten uns alle in der Klasse an,man hörte leises Gemurmel,doch das war mir in dem Moment egal,genauso wie das Blut,was aus meiner Nase Floß und von dem dumpfen Schmerz begleitet wurde.
Ich stand auf und wollte ihr in den Magen schlagen,denn der Drang nach ihrem elenden Leid wuchs in mir.Ich ballte meine Hand zu einer Faust,doch plötzlich kam der Lehrer in die Klasse und sah uns geschockt an.
"Was ist hier passiert?" Fragte er ziemlich laut,wobei man hören konnte wie wütend der Mann,Mitte vierzig war.Sein Blick wanderte durch die Klasse,doch keiner traute sich aus irgendeinem Grund etwas zusagen.Irgendwie amüsierte mich diese Situation,denn ich musste mir ein Grinsen verkneifen.
"Du sagst mir jetzt was hier passiert ist!"Autoritär zeigte er dabei auf einen Jungen mit blonden Haaren."I-Ich hab n-nur ge-gesehen wie sie da-das Mäd-Mädchen m-mit der Fa-Faust geschlagen h-hat."Stotterte er angsterfüllt,derweil er auf die Blauhaarige Gestalt neben mir deutete."Ich glaub es nicht!Da komme ich ein Mal ein paar Minuten zuspät und dann passiert so was!Du kommst jetzt auf der Stelle mit mir zum Direktor!"Schrie er die Blauhaarige an,welche sich sofort in Bewegung setzte und mit dem Lehrer aus dem Klassenzimmer verschwand,nachdem er zu mir gesagt hatte,dass ich zum Krankenzimmer gehen sollte.

Dort angekommen wartete ich eine sehr lange Zeit bis jemand kam,der mir helfen sollte und als dies der Fall war wurde mir nur ein Kühlpack gegeben,zudem wurde mir geraten,dass ich meinen Kopf etwas in den Nacken legen sollte,falls das Nasenbluten wieder anfangen sollte und wenn es schlimmer werden würde sollte ich nach Hause gehen und einen Arzt aufsuchen.Also wurde mir nichts gesagt,was nicht schon von Anfang an klar war.
Gerade als ich aus dem Zimmer rausging ertönte die Pausenklingel.
Etwas verdutzt schaute ich auf mein Handy,um zusehen wie viel Uhr es war und es stellte sich heraus,dass ich tatsächlich über eine Stunde in diesem Zimmer verbracht hatte.ich atmete hörbar genervt aus aber ignorierte einfach diesen Fakt,denn es war besser als Unterricht.
Wie dem auch sei,ich beschäftigte mich nicht weiter mit dem ganzen Thema und ging zu meinem Spind,in der Hoffnung dort Jackson und Nael anzutreffen.Leider wurde auch der letzte Funken Hoffnung für den heutigen Tag zerstört,denn dort stand niemand.Mit dem Kühlpack an meiner Wange ging trotzdem zu meinem Spind,weil ich meine Sachen wegräumen wollte,da ich nicht vor hatte hier weiterhin zubleiben.Außerdem wollte ich meine Nerven nicht noch mehr strapazieren und da war mir die Tatsache,dass ich wieder einiges vom Unterricht verpassen würde egal.
Ich war gerade dabei meine Bücher einzuräumen,nachdem ich das kühlpack abgelegt hatte,als eine ziemlich wütende,tiefe und raue Stimme neben mir ertönte.
"Welcher Bastard hat dir das angetan?"Mir war schon klar,dass es Jackson war,doch zu meiner Überraschung stand er ohne Nael vor mir."So ein Mädchen hat mich mit ihrer Faust geschlagen,aber es ist nicht so dramatisch,also mach dir keine Sorgen."Erklärte ich ihm ruhig,wobei ich mit einem kurzen Blick zu ihm bemerkte wie er sich anspannte.
"Wie sieht das Mädchen aus?"Jackson schaute mich besorgt an,jedoch konnte man die brodelnde Wut in seinen fast schwarzen Augen erkennen,die sich auch noch in seiner Stimme widerspiegelte.
"Sie hat blaue Haare,blaue Augen ist etwas gebräunt und ungefähr genau so groß wie ich.Außerdem hat sie eine ziemlich nervige-"Bevor ich zuende reden könnte unterbrach mich der Idiot vor mir.
"Meinst du sie?"Fragte er mich,während seine Augen sich auf einen Punkt hinter mir fixierten.
Etwas perplex und verwirrt drehte ich mich um und wie es das Schicksal wollte stand sie dort und kaufte sich gerade etwas an einem Automaten."Ja."Antwortete ich ihm nur kurz überrascht und fragte mich ob es wirklich so schlau von mir war ihm jetzt das alles zu erzählen,während er ziemlich sauer war und sie sich unmittelbar in seiner Nähe befand.
Drei Mädchen,welche höhst wahrscheinlich ihre Freundinnen waren kamen zu ihr und sie gingen alle zusammen weg.
Es war auch besser für alle Beteiligten,denn sonst wüsste ich nicht wie Jackson handeln würde,wenn sie noch weiter dort geblieben wäre.
"Ist Nael jetzt in deine Klasse gekommen?"Mich interessierte diese Frage wirklich und außerdem wollte ich nicht,dass Jackson seine Nerven wegen dieser Sache weiter beanspruchte und anscheinend klappte mein Versuch ihn abzulenken,denn er schaute mich an und sein Blick wurde um einiges weicher.
"Nein,leider nicht.In meiner Klasse war kein Platz mehr."Erklärte er mir etwas genervt von der Entscheidung die,die beauftragten Abteilung der Schule getroffen hatte.
"Mein Beileid und wo ist Nael jetzt?"
Kam es mit einem amüsierten Unterton von mir,da ich seine genervte Erscheinung,die mit etwas schmollenden verziert wurde irgendwie belustigend fand.
"Er wollte noch was im Sekretariat erledigen.Warum hast du eigentlich deine ganzen Sachen weggepackt?"Kam es zum Ende hin etwas verwundert von ihm,wobei er kurz in meinen noch offenen Spind lugte.
"Weil ich jetzt nach hause gehe."gab ich schulterzuckend von mir,bevor das Kühlpack wieder nahm und meinen Spind zu machte.
"Ich fahre dich."Sagte der Idiot und kramte dabei schon in seiner Hosentasche nach seinem Autoschlüssel."Nein, das wirst du nicht.Ich habe zwei gesunde Beine mit denen ich sogar gehen kann."Erklärte ich ihm, wobei ich zum verdeutlichen meiner Aussage auf meine Beine zeigte und demonstrierend ein paar Schritte auf der Stelle machte."Du glaubst doch nicht ernsthaft,dass ich dich so alleine gehen lassen werde." Kam es amüsiert von ihm,während ein leichter Hauch von Ernsthaftigkeit in seiner Stimme zu hören war.Zu meiner Verwunderung hatte ich den ganzen Schmerz wegen Jackson total vergessen,jedoch hielt ich das Kühlpack wieder an meine Wange,so wie es mir von dem Mann im Krankenzimmer gesagt wurde.
"Du wirst sowieso nicht aufgeben oder?"Kam es seufzend,nach einer fast zehn minütigen Diskussion von mir woraufhin er nur selbstsicher den Kopf schüttelte.Ich schnaubte aufgebend,bevor ich antwortete.
"Versprich mir aber,dass du dann sofort wieder hier hin fährst,damit du nicht noch mehr unnötig Ärger mit der Schule bekommst und damit Nael nicht vollkommen alleine hier ist,okay?" Ich wollte nicht,dass er noch mehr Ärger mit David,wegen der Schule hatte und außerdem sollte Nael an seinem ersten Schultag hier nicht komplett untergehen ohne ihn.
"Versprochen."Ertönte Jacksons Stimme,bevor wir uns auf den Weg zu seinem Auto machten.

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Ich hab es auch mal wieder geschafft zu uploaden und es tut mir Leid,dass so lange nichts kam aber das Buch wird auf jeden Fall beendet,egal wie lange ich für das nächste Update brauche.
Ich wünsche euch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr.⚘

Mein Stiefbruder der Psychopath.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt